Erndtebrück. Der 24-Stunden-Dienst beim Berufsfeuerwehrtag fordert der Erndtebrücker Jugendfeuerwehr alles ab. Der Nachwuchs am Ende müde, aber auch stolz.
Mit Blaulicht und Martinshorn wirkt so eine Übung gleich wie ein echter Einsatz: Mädchen und Jungen der Erndtebrücker Jugendfeuerwehr erlebten jetzt gleich mehrere dieser Einsätze – beim Berufsfeuerwehrtag mit einer echten 24-Stunden-Bereitschaft. Los geht’s mittags um 13 Uhr. Und erst zehn Einsätze und einen Tag später endet das große Abenteuer.
Altersgerecht werden die Jugendlichen in vier Gruppen aufgeteilt. „Durch die vielen neuen Kameraden aus der Kinderfeuerwehr können zwei Gruppen mit jüngeren und zwei mit älteren Jugendlichen gebildet werden“, freut sich Sascha Roth, Betreuer der Erndtebrücker Jugendfeuerwehr.
Und damit alle Nachwuchs-Feuerwehrleute in den Genuss von größeren Einsätzen kommen, werden immer wieder auch nachrückende Kräfte alarmiert.
Dienst beginnt mit einer Tier-Rettung
Für die Jüngeren beginnt der Dienst als Berufsfeuerwehrleute mit einer Tier-Rettung. Das Szenario: Schafe sind ausgebrochen, müssen eingefangen werden. Zugleich kommt es für die Größeren schon zu einem ernsthafteren Einsatz in Schameder: Dort brennt eine Küche. Als die Jugendfeuerwehr eintrifft, ist die komplette untere Etage des Hauses verraucht – und die Türen verschlossen.
Erndtebrücker sind alle zwei Jahre die Ausrichter
Alle zwei Jahre richtet die Jugendfeuerwehr aus Erndtebrück einen 24-Stunden-Dienst aus.
An diesem Wochenende haben 27 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren teilgenommen.
„Das Wichtigste für die Helfer war es, in das Haus zu gelangen, den Brand zu löschen und eine verletzte Person zu retten“, erläutert Roth. „Dazu musste sie auf die Trage gelegt, fixiert und aus dem engen Haus in Sicherheit gebracht werden. Und die Jüngeren wurden nachalarmiert, um weitere Löscharbeiten von außen durchzuführen.“
Ein Traktor brennt und ein Tier ist in Not
Weiter geht es mit einer Vermissten-Suche, einem Hüttenbrand sowie einer Ölsperre auf der Eder. Dabei simulieren die Übungsleiter das Öl mit Sägemehl. Später am Abend werden die Größeren noch zur Tragehilfe für den Rettungsdienst nach Womelsdorf gerufen.
Am Sonntag geht es direkt nach dem Frühstück weiter. In Womelsdorf brennt ein Traktor, in Schameder muss ein Tier gerettet werden. Es hatte sich in einem Container eingeklemmt.
Gabelstapler spießt Kleinwagen auf
Zum Abschluss dann ein schwerer Verkehrsunfall in der Erndtebrücker Talstraße kurz hinter dem Kreisel: Ein Gabelstapler hat einen Kleinwagen förmlich durch die Windschutzscheibe aufgespießt und den Fahrer eingeklemmt.
Nun gilt es für die Jugendlichen, den Verletzten mit Schere und Spreizer zu befreien und eine Erstversorgung vorzunehmen. Unterstützung kommt vom Rettungsdienst aus Womelsdorf, der den Verletzen versorgt. Damit nicht genug: Parallel entwickelt sich bei einer nahe gelegenen Pizzeria ein Brand, den die Jüngeren erfolgreich bekämpfen.
Nach 24 ereignisreichen Stunden konnten die jungen Kameraden zufrieden und stolz, aber auch müde nach Hause und dort das Erlebte erzählen. Besonders erwähnenswert sei, dass der Rettungsdienst aus Womelsdorf die Jugendfeuerwehr unterstützte, so
Betreuer Sascha Roth. Sie habe sie den interessierten Kindern die Funktion des Rettungswagens und des dazugehörigen Equipments erklärt.
Ebenso bedanken sich die Erndtebrücker Jugendwarte bei den teilnehmenden Löschgruppen. Roth: „Wir als Jugendfeuerwehr-Betreuer haben Ideen geliefert, die mit Hilfe aktiver Kameraden umgesetzt wurden.“ Und nicht zuletzt gehe ein Dank an Privatleute und Firmen, die ihre Objekte und benötigtes Material für die Jugendlichen zur Verfügung stellten.
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