Bad Berleburg. . Frederike Oschinsky von der Uni Siegen begleitet die Kommunalverwaltung bei der Digitalisierungs: Das wichtigste Ziel: Es muss Menschen nützen.
Der Ausbau der Breitbandversorgung in Bad Berleburg ist durch den Winter leicht im Verzug. „Er schreitet langsamer voran, als geplant“, sagt Manuel Spies von der Stadtverwaltung. Es klingt verrückt, aber: Bad Berleburg gehört trotzdem zu den Vorreitern der Digitalisierung im Kreis Siegen-Wittgenstein. Warum, das erläutert Frederike Oschinsky. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Siegen begleitet den Digitalisierungsprozess in den elf Kommunen des Kreises Siegen-Wittgenstein. Sie berichtete im Bad Berleburger Haupt- und Finanzausschuss.
Bad Berleburg nutzt Potenzial konsequent
Die Stadt Bad Berleburg nutzt inzwischen auch Soziale Medien immer intensiver, um mit den Bürgern in Kontakt zu treten und zu informieren. Die Pressesprecherin der Stadt Bad Berleburg, Steffi Treude, informierte im Ausschuss über die Aktivitäten. Durch die inzwischen regelmäßige Nutzung der Facebookseite wuchs die Zahl der Fans von 821 in 2018 auf aktuell 1258, so Treude. Mit ihren Posts erreiche die Stadt auf Facebook durchschnittlich 2088 Nutzer. Das Feedback sei überwiegend positiv. Auf dem Portal verbreitet die Verwaltung Informationen und Emotionen. So wird über die verzögerte Abfuhr der Gelben Säcke informiert oder auch mal ein schönes Foto gepostet.
Wichtiger als Facebook ist der Kurznachrichtendienst WhatsApp auf dem einmal wöchentlich ein Newsletter über eine Broadcastliste verbreitet wird. Dabei bleiben die Kontaktdaten der Nutzer für andere Nutzer anonym. Gleichzeitig kann die Stadt auf diesem Weg aber – ähnlich wie bei Facebook – auch von Bürgern angeschrieben werden. Die Zahl der Abonnenten des Whats-App-Services steigt stetig. Die Nummer lautet 0160/40011559. Es gibt inzwischen rund 1000 Abonnenten. Außerdem fragen Vereine und Institutionen an, ob die Stadt Termine über diesen Newsletter verbreiten könne. Das Karriere-Portal Xing nutzt die Stadt, um sich als Arbeitgeber zu präsentieren. Zwei Stellenanzeigen dort hätten bisher ein gutes Echo gehabt.
„Digitalisierung heißt nicht nur Breitbandausbau“, räumt Oschinsky mit einem Missverständnis auf. Gemeinsam mit Colette Siebert von der Bad Berleburger Stadtverwaltung arbeitet Oschinsky daran, die Verwaltung für die Digitalisierung fit zu machen. Es gehe darum, Skepsis abzubauen und deutlich zu machen, dass Technik lediglich ein Werkzeug sei, mit dem Arbeiten besser oder schneller erledigt werden könnten. Das habe Auswirkungen auf den Stadtort Bad Berleburg und die Lebensqualität der Menschen.
Das Projekt, bei dem das FoKoS-Institut die Stadt Bad Berleburg begleitet, hat am 1. September 2018 begonnen und soll 36 Monate dauer. Am Ende sollen Ergebnisse in Bewerbungen für die Förderkulisse der Regionale 2025 fließen.
Bad Berleburgs Vorteil im Vergleich zu anderen Kommunen ist, dass wichtige Vorarbeiten für das Digitalisierungskonzept für Bad Berleburg bereits durch das Projekt Global Nachhaltige Kommune vorgegeben sind. So soll die Digitalisierung bei der Erreichung dieser Ziele wie der Verbesserung der Mobilität, dem Klimaschutz aber auch der gesteigerten Effizienz der Verwaltung dienen, damit Aufgaben besser erfüllt werden können.