Bad Berleburg. . SPD kritisiert, dass nur vier von 23 Berleburger Dörfern vom Jugendbus angefahren werden. Jugendpflege verweist auf analytisch ausgewählte Orte.

Der Jugendbus ist ein dezentrales Angebot der Stadtjugendpflege Bad Berleburg und verspricht mit dem Slogan „Erste Hilfe gegen Langeweile – Sei dabei!“ jugendgerechte Unterhaltung, vor allem auf den Dörfern. Im Sozialausschuss am Mittwochabend kritisierte jedoch die SPD-Fraktion, dass dieses Angebot nicht ausreichend sei. Im März seien gerade mal vier von insgesamt 23 Berleburger Ortschaften vom Jugendbus angefahren worden, obwohl in diesen Dörfern zum Teil bereits stationäre Jugendangebote vorhanden seien. „In den verbleibenden 19 Ortschaften Bad Berleburgs erfolgt zumindest durch die Stadtjugendpflege keine Reduzierung der Langeweile“, so Bernd Weide in seiner schriftlichen Anfrage.

Vier Ortschaften decken jede Himmelsrichtung im Kommunengebiet ab

Kerstin Irmischer, zuständig für die dezentrale Kinder- und Jugendarbeit bei der Stadt Bad Berleburg, nahm dazu Stellung und führte in einer Präsentation aus, wie es zu den vermeintlich wenigen Einsatzorten kommt: „Wir haben im Jahr 2014 eine Sozialraumanalyse durchgeführt, um die Bevölkerungsstruktur abzubilden und auf dieser Grundlage bestimmen zu können, inwieweit sich die einzelnen Dörfer für den Besuch des Jugendbusses eignen.“ Die Nutzungsmöglichkeiten von Räumlichkeiten vor Ort sei zum Beispiel ein Kriterium.

Um möglichst viele Kinder mit dem Angebot zu erreichen, habe man sich auf vier Standorte konzentriert – Wingeshausen, Berghausen, Elsoff und Wemlighausen –, die möglichst jede Himmelsrichtung auf Berleburg Stadtgebiet abdecken. „Personell ist es leider nicht leistbar, jede Ortschaft anzufahren. Und: Der Aufwand lohnt sich auch nicht“, erklärte Regina Linde, Fachbereichsleiterin für Bürgerdienste. ergänzend. Aktuell sei die Stadtjugendpflege mit 2,4 Vollzeitstellen besetzt, eine Versorgung von 23 Ortschaften sei so schlichtweg nicht leistbar. „Bei besonderen Anlässen fahren die Mitarbeiterinnen vereinzelt aber auch in andere Dörfer“, so Linde weiter. So steuere der Jugendbus beispielsweise demnächst auch mal Diedenshausen an, das in diesem Jahr sein 825-jähriges Bestehen feiert.

Neuer Bus soll noch im April vorgestellt werden

Auch wiederkehrende Termine werden von dem Jugendbus-Team wahrgenommen, wie zum Beispiel das KNAX-Fest oder BLB Bunt. Das soll auch in diesem Jahr weitergeführt werden, allerdings sei der alte Bus „vor kurzem leider kaputt gegangen“, sagte Julia Bade, kommissarische Leiterin der Stadtjugendpflege. Ersatz sei bereits angeschafft worden. „Jetzt muss der Bus aber noch angesprüht und beklebt werden, damit er einen ebenso großen Wiedererkennungswert hat wie unser alter Bus“, so Bade weiter. Noch im April soll dann der neue Jugendbus öffentlichkeitswirksam vorgestellt werden.

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