Bad Laasphe. . Die Schülerinitiative „WeiterGedacht“ kümmert sich um den Klimaschutz: Sie setzt mit ihrer Tauschaktion ein Zeichen gegen den Kapitalismus.
Meinungsforscher haben erfahren, dass etwa eine Milliarde Kleidungsstücke ungenutzt in bundesdeutschen Schränken schlummern. Das heißt: Jedes fünfte Kleidungsstück wird so gut wie nie getragen. Die Jeans gefallen nicht mehr, das gepunktete Sommerkleid war ein Fehlkauf und das glitzernde T-Shirt ist mittlerweile zu eng.
Einsatz für eine konsequente Umweltpolitik
Die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg (16) findet mit ihrem Einsatz für eine konsequente Klimapolitik internationale Beachtung.
Greta wurde vor allem durch ihren Schulstreik vor dem schwedischen Parlament berühmt, den sie während der Hitze- und Dürrewelle 2018 begann.
Alte oder nicht mehr passende Kleidung – also ab in die Mülltonne? Auf gar keinen Fall! Vielmehr stellt die Schülerinitiative „WeiterGedacht“ am Städtischen Gymnasium Nachhaltigkeit, Wiederverwendung alter Kleidung und den Kampf gegen den Kapitalismus in den Mittelpunkt einer Aktion. Der Lösungsansatz der Schülerinitiative liegt in dem Zauberwort „Kleidertausch“.
In der Aula abgegeben
Am Freitag- und Samstagvormittag konnte Kleidung in der Aula abgegeben werden. Die wurde sortiert und auf Tischen ausgebreitet. Auf der Suche nach einem neuen Lieblingsteil stöberten dann am Samstag interessierte Besucher bis 14 Uhr durch das Angebot. Getreu dem Motto „Geben und Nehmen“ entstand so eine wirkliche Win-win-Situation: Die einen wurden alte Kleidungsstücke los und die anderen fanden ohne finanziellen Einsatz ein neues Outfit. Natürlich gab es auch Umkleidekabinen und Spiegel. „Sollte am Ende der Aktion Kleidung übrig bleiben, wird diese an gemeinnützige Organisationen gespendet“, erzählen Yannik Büdenbender und Sophia Wydra als Vorsitzende der Schülerinitiative.
Informationen über Herkunft der Ware
Die Bad Laaspher Initiative umfasst aktuell 52 Mitglieder, hat sich in der letzten Woche eine Satzung gegeben und die beiden engagierten Umwelt- und Klimaschützer an ihre Spitze gewählt. Eine Touristin aus den Niederlanden, die das Veranstaltungsplakat vor der Schule gesehen hatte, ist der Meinung, dass ein solcher Kleidertausch „super“ sei: „Kinder lernen so den Wert der Kleidung schätzen.“ Sie selbst achtet beim Einkauf auf die Herkunft der Ware: „Wichtig ist mir besonders, dass sie nicht durch Kinderarbeit hergestellt wird.“ Da befindet sie sich auf einer Linie mit der Projektgruppe „WeiterGedacht“, die sich im Februar – angeregt durch das Engagement der 16-jährigen schwedischen Aktivistin Greta Thunberg – gefunden hat. „Selber machen ist uns aber wichtiger, als sich an etwas bereits Bestehendes anzuhängen. Natürlich wollen wir uns für den allgemeinen Klimaschutz einsetzen, andererseits aber auch einen Fokus auf unsere Schule richten,“ so Yannik Büdenbender. Sophia Wydra bezeichnet die „Kleidertausch-Aktion“ als großen Erfolg, die nicht nur in der Schülerschaft für Furore gesorgt hat. „Schüler und Leute aus der Region sowie die Partei der Grünen haben bereits Kontakt zu uns aufgenommen und betont, dass man uns unterstützen wolle. Hier tut sich also was.“