Bad Laasphe. . Kurs der Bad Laaspher Landfrauen: Schlichte Blechdosen verwandeln sich in individuelle Osternester. Kreativität und Kraft sind gefragt.

Kronen gibt es bekanntlich in den unterschiedlichsten Formen und Farben, Materialien, Größen und Verzierungen. Und genauso stolz wie gekrönte Häupter auf ihren Kopfschmuck sind auch die Teilnehmerinnen des Kurses der Bad Laaspher Landfrauen auf ihre selbstangefertigten Kronen. Diese wollen die Damen allerdings nicht auf dem Kopf tragen, sondern zum Verschönern der Wohnung einsetzen.

Angefangen hat alles mit der Idee selbst, die Landfrau Sabine Hackler aus Weide im Internet entdeckt hatte. Nachdem sie das Problem ‘Woher bekomme ich die Dosen?’ gelöst hatte, kamen 14 Interessierte ins Rückershäuser Dorfgemeinschaftshaus zum Angebot „Wir basteln Deko-Kronen aus großen Blechdosen“.

Ist eine Farbe ausgewählt, wird die Krone an der frischen Luft besprüht. Danach muss sie zwei Tage trocknen, bevor sie weiter dekoriert werden kann.
Ist eine Farbe ausgewählt, wird die Krone an der frischen Luft besprüht. Danach muss sie zwei Tage trocknen, bevor sie weiter dekoriert werden kann. © Ute Schlapbach

Kräfte mobilisieren

So ganz können sich die Kursteilnehmerinnen zwar anfangs nicht vorstellen, wie aus einer einfachen Blechdose solch ein wunderschönes Körbchen werden soll, aber Sabine Hackler erklärt vorab die einzelnen Arbeitsschritte und motiviert zusätzlich mit fertigen Exponaten zum Thema Frühling und Ostern. Das mobilisiert verborgene Kräfte, die die Damen an diesem Nachmittag auch benötigen.

Es gilt nämlich, nach dem Aufmalen der Zacken mittels einer Schablone, mit einer Blechschere Rand und überschüssiges Material per Muskelkraft abzuschneiden. Je nach Durchmesser der Dose und Höhe der Zacken erhalten die „Kronen“ bereits jetzt unterschiedliches Aussehen, den Rest übernimmt dann später die Farbe.

Obwohl: „Die goldene Krone kann man für Weihnachten schon so lassen“, meint Regina Althaus. Es war nicht ganz einfach, bis man bzw. Frau den Bogen raus und die richtige Blechschere zur Hand hatte. Manuela Dietrich zu Christa Schäfer: „Unser Teamwork ist gewaltig!“

Farbe auswählen

Nach der Kaffeepause wurde es leichter. Jetzt wurden die einzelnen Zacken mit dem Daumen mehr oder weniger nach außen gebogen. „Wie eine Blume, die aufgeht. - Aber vorsichtig!“, lautet die Devise. Anschließend auf jede Spitze mit der Heißklebepistole eine Holzperle befestigen und dann stellt sich die Frage: Welche Farbe soll meine Blechkrone bekommen? Weiß oder alternativ Grau, dessen Zink-Look noch abgepudert werden kann und somit zum angesagten Vintage-Style oder Shabby Chic-Look passt.

„Rosa hätte ich auch noch!“, zeigt die Referentin. Zum Sprühen ziehen sich die Akteurinnen kurzerhand ein altes Hemd und einen Gummihandschuh an, setzen die Krone auf ein Tablett und besprühen das Ganze draußen mit Lack. „Auf die Windrichtung achten! Und nicht zu viel, sonst läuft es!“, gibt Sabine Hackler Tipps. Wer sich für Grau entschieden hat, muss sofort mit Babypuder abstreuen. Diesen Vorgang am besten zu zweit durchführen. „Es kann ruhig mehr sein, der Rest wird abgeklopft,“ weiß die Fachfrau aus Erfahrung.

Häschen basteln

Und dann muss der Lack mindestens zwei Tage trocknen. Für die Kursteilnehmer geht es erst drei Wochen später weiter, da die Räumlichkeiten vorher nicht frei sind. Karin Wagner von der Nähgruppe „S’Lappestift“ bietet an, sich doch dann morgens während ihrer Aktivitäten ein Häschen oder Hühnchen zu nähen, das später in das fertige „Nest“ gesetzt werden kann.

Dieses Angebot nehmen einige Damen gerne an und präsentieren mittags freudestrahlend das Ergebnis. Für die anderen hält Sabine Hackler einige Tierchen in verschiedenen Formen und Farben parat. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual.

Steffi Bettelhäuser, die das Nest an die Tochter verschenken will, schwankt zwischen den beiden Motiven: „Dann bekommt sie einen Hasen!“, entscheidet sie endlich. Das Ganze soll ja auch zum Äußeren der Blechkrone passen.

Kochen, backen und färben rund ums Ei

„Rund ums Ei: Wir kochen, backen und färben nach Rezepten unserer Landfrauen“ heißt es beim nächsten Termin der Landfrauen, Ortsverein Bad Laasphe, am heutigen Samstag ab 14 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Rückershausen, Eichwaldstraße 10.

Wichtiger Hinweis: Es sind nur noch wenige Plätze frei. Anmeldungen nimmt Renate Göbel, 02754/1338, entgegen. Kosten für Mitglieder 10 Euro, für Nichtmitglieder 15 Euro.

Kreativität gefragt

Waren es anfangs eher die Kräfte, die angesprochen wurden, so werden bei Teil 2 des Kurses vor allem Kreativität und der Sinn fürs Schöne gefordert. Jetzt gilt es, aus dem umfangreichen Sortiment der Kursleiterin passendes Dekomaterial für die eigene Blechkrone zu entnehmen.

„Ton in Ton oder als Kontrast?“, schlägt die Referentin vor. Rosa, Weiß, Naturfarben oder lieber etwas Kräftigeres? Filzkordel, Spitze, Baumwoll- oder Satinband? Auch für Altrosa-Fan Annerose Kroh ist etwas dabei. Sabine Hackler zeigt, wie alles befestigt und mit einer Schleife in Form gebracht wird. „Man kann noch eine Feder in die Schleife stecken.“

Jetzt Dekomaterial vom Tisch. Es folgt das Innenleben. Zuerst eine Moosplatte hineinlegen, in die Mitte den Hasen oder das Huhn setzen, am Rand entlang (Birken-)Zweige drapieren, noch ein paar Wachteleier drumherum und 3,4 Perlhuhnfedern... fertig! „Super! Eins schöner als das andere! Ganz toll!“ freuen sich die kreativen Teilnehmerinnen und Sabine Hackler lobt: „Ich bin stolz auf euch!“

Und das Beste an dem neuen Stück ist: Man kann die Blechkrone das ganze Jahr über benutzen. Nach Ostern beispielsweise einfach eine Blume oder ein Efeu hineinstellen oder mit Süßigkeiten, Obst, Krimskrams füllen, im Herbst durch Zierkürbisse, Kastanien, Blätter und Co. austauschen und an Weihnachten mit Engelshaar und Kugeln dekorieren.

So oder so ähnlich sehen die fertigen Osternester der Kursteilnehmerinnen aus.
So oder so ähnlich sehen die fertigen Osternester der Kursteilnehmerinnen aus. © Ute Schlapbach