Bad Berleburg. . Kirchenkreis-Jugendreferent Daniel Seyfried spricht über sein Ankommen in Wittgenstein und Sauerland und stellt seine ersten Projekte vor.

Vor einem halben Jahr ist Daniel Seyfried ganz frisch von außerhalb nach Wittgenstein gekommen, um die Leitung im Kirchenkreis-Kompetenzzentrum für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit zu übernehmen. Mit seiner Frau und zwei Kindern wird der 38-Jährige bald in Girkhausen wohnen.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke?

Es ist ein sehr spannendes und vielfältiges Arbeitsfeld, das ich hier in Wittgenstein übernehmen darf. Besonders beeindruckt bin ich von den vielen hochmotivierten ehrenamtlichen Mitarbeitern, die sich mit viel Zeit und einer hohen Kompetenz für die Kinder- und Jugendarbeit im Kirchenkreis engagieren.

Ich freue mich, diese ehrenamtlichen Mitarbeiter nun in ihrer Arbeit begleiten und unterstützen zu können und möchte mich besonders dafür einsetzen, dass sie durch Austausch, Vernetzung und Schulung in ihrer Mitarbeit gestärkt und persönlich weitergebracht werden. Die persönlichen Begegnungen und Gespräche mit Mitarbeitern, Kollegen und Teilnehmern schätze ich sehr. Herausfordernd war in den ersten Monaten, mich in die strukturellen Gegebenheiten einzuarbeiten und einen Überblick über Zuständigkeiten und Abläufe zu bekommen.

Zum ersten Mal ist das Kompetenzzentrum nach knapp zehn Jahren mit zwei pädagogischen Stellen ausgestattet. Mit Ihnen hat die aus Schwarzenau stammende Franzi Heß hier ihren Dienst begonnen. Was bedeutet das für Ihre Arbeit?

Zwei hauptamtlich angestellte Personen im Kompetenzzentrum ermöglichen uns, Aufgaben und Zuständigkeiten aufzuteilen. Damit ist eine effektive und zielgerichtete Arbeitsweise möglich, die auch eine hohe Flexibilität für aktuelle Anliegen und neue Projekte bietet. Franzi Heß ist verantwortlich für den Bereich der Jugendarbeit des Kirchenkreises und ich verantworte den Bereich der Kinder- und Familienarbeit, das Young Ambassadors Programm und bin mit der Leitung des Kompetenzzentrums betraut. Bisher lag der Schwerpunkt der Arbeit des Kompetenzzentrums bei der Jugendarbeit.

Daher freue ich mich darauf, den Bereich der Kinder- und Familienarbeit auszubauen und zu konzipieren. Mit zwei hauptamtlichen Mitarbeitern haben wir die Möglichkeit gabenorientiert zu arbeiten. Ich schätze es sehr, dass Franzi Heß und ich uns in dieser Hinsicht sehr gut ergänzen, was unserem Kirchenkreis mit den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern zu Gute kommt. Eine strikte Trennung der Arbeitsbereiche ist jedoch nicht immer möglich und auch nicht zielführend, denn wir wünschen uns eine intensive Vernetzung über die jeweiligen Arbeitsbereiche hinaus.

Nehmen Sie hier in Wittgenstein und Sauerland, die zusammen den Kirchenkreis ergeben, besondere Stärken wahr, die Ihnen die Arbeit erleichtern?

In dem vergleichsweise kleinen Kirchenkreis herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre, die einem die Möglichkeit bietet, Absprachen auf kurzem Weg zu treffen. In den wenigen Monaten, die ich hier bin, konnte ich schon sehr viele Kontakte knüpfen und schätze es, dass man auch um persönliche Anliegen weiß und an der Arbeit der anderen Anteil nimmt. Besonders erfreut hat mich die hohe Bereitschaft, über den Tellerrand der eigenen Gemeinde hinaus zu sehen und gemeindeübergreifend Projekte und Themen anzugehen.

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Ein besonders großes Projekt gleich zu Beginn ist das Young-Ambassadors-Austauschprogramm des Wittgensteiner Kirchenkreises mit der United Church of Christ in den USA. Wie ist der aktuelle Stand?

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. 13 Teilnehmer gehören der siebten Generation der Young Ambassadors an. Vom 11. bis 31. Juli werden wir zu Gast in Amerika sein, Land und Leute kennenlernen, sowie am Gemeindeleben teilnehmen und bei sozialen und karitativen Projekten mitarbeiten. Seitdem sich die Teilnehmergruppe im November gebildet hatte, haben wir schon mehrere Vorbereitungstreffen gehabt und auch einen Vorstellungsgottesdienst gemeinsam gestaltet.

Es sind tolle Teilnehmer, die sich durch eine hohe Disziplin und Verbindlichkeit auszeichnen, dabei aber auch viel Spaß miteinander haben. Wenn wir uns treffen, wird viel gelacht, und trotzdem bereiten wir uns intensiv auf den Austausch vor. Ich freue mich über jeden einzelnen, da jeder die Gruppe und das Programm auf seine ganz persönliche Art und Weise bereichert. Ich bin sicher, wir werden eine gute Vorbereitungszeit haben und dann einen spannenden und tollen Aufenthalt in Amerika.

Bis dahin gibt es aber sicher noch eine Menge Arbeit?

Ja, es stehen noch einige Dinge auf dem Programm. So wird es im April einen Abend mit den Eltern geben, damit diese einmal die ganze Gruppe kennenlernen und ihre Fragen stellen können. Ein weiteres Vorbereitungswochenende steht im Mai an, bei dem wir nochmal verstärkt Englisch üben werden, für Situationen, die auf uns zukommen.

Ende Juni wird es einen Aussendungsgottesdienst in Raumland geben. Zudem werden wir auch an verschiedenen Aktionen teilnehmen, um etwas Geld für das Young Ambassadors Programm zu sammeln. Dazu gehören z.B. die „Raumland-Trophy“ (ein Sponsoring-Radfahren, das die Kirchengemeinde Raumland organisiert) und ein Hüpftag.

Haben Sie hier Mitstreiter?

Besonders froh und dankbar bin ich dafür, dass Laura Mengel mit mir zusammen das Programm leitet. Sie hat das Young Ambassadors Programm selbst als Teilnehmerin der fünften Generation durchlaufen. So kann sie viel von ihren Erfahrungen einbringen. Das ist für mich als Newcomer sehr hilfreich.

Ich freue mich, ein solch spannendes Projekt begleiten zu können, auch wenn es durchaus herausfordernd ist, gleich zu Beginn einer neuen Anstellung mit solch einem umfangreichen Projekt zu starten, zumal auch ich meine Englisch-Kenntnisse noch ausbauen muss. Ich mag es durch neue Aufgaben zu wachsen und neue Erfahrungen zu machen. Deshalb bin ich hoch motiviert und engagiere mich sehr gern für das Young Ambassadors Programm.

Was liegt Ihnen bei der Arbeit mit Kindern, Familien und Jugendlichen besonders am Herzen?

Unsere Aufgabe sehe ich darin, Menschen mit Gott in Beziehung zu bringen. Ich möchte Begleiter sein und ein offenes Ohr haben für Anliegen und Fragen. Persönlich setze ich mich gerne mit theologischen und gesellschaftsrelevanten Fragen auseinander und freue mich, mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen. Dabei können die Fragen und Ansichten von Kindern einen ganz besonders bereichern und herausfordern.