Fischelbach. In Fischelbach versammelte sich die Kirchengemeinde Banfetal zu ihrem ersten Weltgebetstag. 60 Frauen unterschiedlichen Alters waren zu Gast.

Wie immer am Weltgebetstag fanden auch in diesem Jahr wieder überall im Kirchenkreis Gottesdienste in katholischen sowie evangelischen Kirchen und Gemeindehäusern statt. In Wittgenstein selbst waren es knapp ein Dutzend, auf seinem Gebiet im Hochsauerland nochmal mehr als ein halbes Dutzend, sogar auch einmal in einer Schützenhalle. In Fischelbach versammelte sich die zum Jahresanfang neu entstandene Kirchengemeinde Banfetal zu ihrem ersten Weltgebetstag. 60 Frauen unterschiedlichen Alters waren hier zu Gast.

Die beiden Vorgänger-Gemeinden feierten bereits seit Jahren gemeinsam und wechselten sich mit Veranstaltungen im Fischelbacher Lutherhaus und im Banfer Haus Emmaus ab. Oft sind es vornehmlich Frauen, die zum Weltgebetstag kommen, in wenigen Gemeinden besuchen aber inzwischen auch immer mehr Männer die Veranstaltung.

Der Ursprung des Weltgebetstags

Der Weltgebetstag der Frauen, wie er früher genannt wurde, geht in seinen Anfängen aufs Ende des 19. Jahrhunderts zurück und wurde 1927 zum ersten Mal gefeiert. Kurz darauf zelebrierten Methodistinnen, die als erste deutsche Christinnen, den Weltgebetstag. Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligten sich immer mehr Konfessionen in Deutschland am Weltgebetstag.

Seit 1970 sind auch die Römisch-Katholischen Frauenverbände dabei. Der Weltgebetstag ist die größte ökumenische Laienbewegung von Frauen. In jedem Jahr bereiten Christinnen aus einem Land die Liturgie des Gottesdienstes eines anderen Landes vor.

Dieses Jahr: Frauen aus Slowenien

Für dieses Jahr hatten Frauen aus Slowenien den Abend vorbereitet und sich dem Leitmotiv „Kommt, alles ist bereit!“ aus dem Lukas-Evangelium angenommen. Dort erzählt Jesus sein Gleichnis vom Festmahl, zu dem viele der zunächst Eingeladenen nicht kommen. Der Gastgeber lädt stattdessen die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen ein, damit sein Haus voll wird. Nicht nur die Liturgie selbst und die darin enthaltenen Berichte der Frauen nahmen die Zuhörerinnen mit nach Slowenien. In Fischelbach gab es auch eine slowenische Diaschau, die einem das Land in vielen Bilder nochmal nahe brachte.

Es gab viel Gestaltungsfreiheit

Entlang des roten Fadens aus dem 24-seitigen DIN-A5-Heft mit Liturgie, vielen Gebeten und Liedern wurde der Gottesdienste gefeiert, den aber jede Gruppe selbst ausgestaltete: mit Predigt oder ohne, mit Talar, aber meistens ohne, mit einer Pfarrerin, mal ganz bewusst mit einer Laienpredigerin.

Im Banfetal durfte sogar Ortspfarrer Peter Mayer-Ullmann als Mann den Gottesdienst an vielen Stellen gestalten.

Die Musik zu den Liedern kam im Lutherhaus von einer offiziellen CD, so dass viele der Stücke wirklich ihren ganz eigenen Polka-Klang transportierten, der zumindest für Wittgensteiner Gottesdienste eher ungewohnt war.

Nationalspezifisches Essen

Doch nicht nur mit Gebeten, Liedern, Berichten, Bildern nähern sich die Weltgebetstage alljährlich einem fremden Land an; sondern auch mit dem Essen. Und so konnten die Besucherinnen in Fischelbach nach dem Gottesdienst an der liebevoll gedeckten Tafel mit speziell slowenischen Dekorationen unterschiedlichste Gerichte aus dem 2019er Land probieren. Eine Küche, die zwar anders ist als die deutsche, aber schlussendlich doch nicht so fremd war.