Wittgenstein. . Landesweiter Probealarm: Um zehn Uhr heulen die Sirenen in Bad Laasphe und Erndtebrück. Auch mobile Sirenen werden vereinzelt getestet.

Heute heulen in vielen Städten in Nordrhein-Westfalen wieder die Sirenen - elf in Bad Laasphe und sieben Erndtebrück. In Bad Berleburg gibt es keine Sirenen, die getestet werden.

Nach dem ersten Sirenenwarntag im September vergangenen Jahres wird auch am heutigen Donnerstag um zehn Uhr der „Sirenen-Dreiklang“ zu hören sein: zunächst eine Minute lang ein ununterbrochener Dauerton (Entwarnung), danach eine Minute lang ein an- und abschwellender Dauerton (Warnung), dem erneut das nicht unterbrochene Entwarnungs-Heulen folgt.

Notfall-Apps werden nicht bespielt

Anders als beim letzten Mal findet diesmal in vielen Städten nur eine „abgespeckte Version“ des Probealarms statt. In Bad Laasphe beispielsweise werden heute nur die Sirenen über die Leitstelle angesteuert. Mobile Sirenen werden dort nicht unterwegs sein. Die Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein weist aber darauf hin, dass einzelne Kommunen die mobilen Sirenen dennoch testen. Medien wie die Notfall-Informations- und Nachrichten-App (Nina) werden beim aktuellen Test aber nicht bespielt.

Ziel des Probealarms sei es, die Funktionstüchtigkeit der Warnsysteme zu überprüfen, die Bevölkerung mit den lautstarken Methoden weiterhin vertraut zu machen und sie für das richtige Verhalten im Ernstfall zu sensibilisieren. „Wenn die Warnhinweise in Form vom Sirenenheulen wahrgenommen werden, heißt es: Radio einschalten, Nachrichten hören und sich über diverse Kommunikationskanäle informieren, welches Verhalten die aktuelle Gefahrensituation erfordert“, erklärt Dirk Höbener, stellvertretender Kreisbrandmeister. Im Ernstfall müsse schließlich alles möglichst fehlerfrei funktionieren.

Von wetterbedingten Gefahren über Gefahrenstoffaustritte oder großen Bränden mit starker Rauchentwicklung erfordern viele Situationen den Einsatz der Sirenen, sagt Höbener. „Einfach immer dann, wenn viele Menschen gefährdet werden können, die nicht beteiligt sind.“

Die Bedeutung der Sirenenwarntöne.
Die Bedeutung der Sirenenwarntöne. © Miriam Fischer

Ganz ohne andere Warnsysteme wie Hörfunk, Fernsehen oder die Nina-App funktioniere eine umfassende Warnung der Bevölkerung aber nicht. „Der Vorteil der Sirenen ist, dass sie direkt ansteuerbar sind. Sie können punktuell da warnen, wo ein Schaden eintritt.“ Schallschutz an Wohnhäusern könne aber verhindern, dass das Geheule für alle gut hörbar ist, so Höbener. „Die Sirenen sind ein Teil-Warnsystem. Es funktioniert nur im Zusammenspiel mit anderen Warnsystemen.“

Das Innenministeriums NRW setzt dennoch auf den „Weckeffekt“ der Sirenen, da der Heulton Aufmerksamkeit erwecke und Schlafende im Ernstfall wecken würde. Gerade nachts seien im Normalfall Fernseher und Radio ausgeschaltet und das Handy könnte lautlos gestellt sein. Der Heulton einer Sirene sei davon unabhängig und könne die Bevölkerung Tag und Nacht erreichen.