Womelsdorf/Birkelbach. . Das Verfahren für die Flurbereinigung vor Ort kann zusätzliche Fördermittel für Womelsdorf und Birkelbach bringen – und deren Dorferneuerung.
Im Erndtebrücker Rathaus hat man offenbar eine Möglichkeit gefunden, in Womelsdorf und Birkelbach Wohnstraßen auszubauen, ohne dass Anlieger dafür 65 Prozent Beiträge nach Kommunalabgabengesetz (KAG) zahlen müssten. Geschehen könnte dies laut Verwaltung im Rahmen des laufenden Verfahrens zur Flurbereinigung, das um den Bereich „Dorferneuerung“ erweitert würde.
Die Hürden
Allerdings: Zuvor gefragt sind der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Womelsdorf als Trägerin des Bereinigungsverfahrens sowie die Bezirksregierung in Arnsberg. Und: Sowohl Straßen als auch private Flächen links und rechts der Fahrbahn müssten innerhalb eines Gesamtkonzepts dorftypisch neu gestaltet werden. Ferner sei es der Sache „förderlich“, so die Verwaltung in einer Vorlage zur Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch, 6. März (öffentliche Sitzung im Rathaus Erndtebrück ab 17.30 Uhr), dass die Gemeinde die Übernahme eines erhöhten Eigenanteils signalisiere.
Der Eigenanteil
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Für den Ausbau des land- und forstwirtschaftlichen Wegenetzes will die Gemeinde bei einer auf 1,77 Millionen Euro aufgestockten Fördersumme bereits den 20-Prozent-Eigenanteil übernehmen, den sonst die Teilnehmergemeinschaft zu tragen hätte. Nach diesem Muster läge der Eigenanteil der Gemeinde in Sachen Dorferneuerung bei 250.000 Euro – „falls eine weitere Förderung in geschätzter Höhe von 1,25 Millionen Euro genehmigt wird“, heißt es in der Vorlage. Insgesamt könnten die beiden Dörfer somit von Gesamt-Fördermitteln über drei Millionen Euro profitieren.
Die neue Chance
In Aussicht stellt das NRW-Umweltministerium die Fördergelder für Dorferneuerungen übrigens erst seit Anfang Februar. Hier hat die Gemeindeverwaltung der Bezirksregierung bereits den Ortskern Womelsdorf mit den Gemeindestraßen „In der Rose“, Grobelweg, Bornlochweg, den Seitenräumen entlang der Kreisstraße 49 Richtung Birkelbach und einem möglichen Dorfplatz an der Eder sowie den Ortskern Birkelbach mit den Gemeindestraßen Winterstraße, „Schloßberg“ und Teilen der Straße „Im Nickelsgrund“ rund um die Kirche mit Friedhof sowie den geplanten Dorfplatz als förderungswürdig genannt.
Der positive Nebeneffekt
„Wir bedanken uns für die guten Gespräche und freuen uns über die Erhöhung der Fördermittel, die den Orten zugute kommen“, so Bürgermeister Henning Gronau in Richtung Flurbereinigungsbehörde mit Blick auf die Wirtschaftswege. Und mit den geschilderten Dorfentwicklungsmaßnahmen im Verfahren „könnten wir weitere Fördermöglichkeiten erschließen“, fasst Gronau den Stand der Dinge zusammen. „Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass bei einer Aufwertung der Straßen im Ortskern im Sinne der Dorfentwicklung auch Straßen erneuert werden könnten, die bisher seitens der Gemeinde für einen Ausbau vorgesehen waren“, erläutert der Bürgermeister.
Auch die Gemeinde spart
Bei der Umsetzung mit Hilfe der Fördergelder würde im Übrigen auch die Gemeinde selbst Ausgaben sparen. Zum Vergleich: Für die Erneuerung der Straßen Grobelweg, Bornlochweg, Winterstraße und Schloßberg sind in der mittelfristigen Finanzplanung für die Jahre 2021 und 2022 bereits Eigenanteile der Gemeinde im Rahmen der zunächst vorgesehenen KAG-Straßenausbauten mit Gesamtkosten von 1,39 Millionen Euro in Höhe von 35 Prozent eingeplant – macht unter dem Strich rund 486.200 Euro. Im Rahmen der Dorferneuerung würde sich der Eigenanteil der Gemeinde auf 20 Prozent oder rund 278.000 Euro reduzieren – bei einer Fördersumme von 1,25 Millionen Euro eben auf 250.000 Euro.
So geht’s weiter
„Wir versuchen alle Fördermöglichkeiten auszunutzen, die sich uns bieten“, verspricht der Bürgermeister. „Hier könnte durch das laufende Verfahren ein großer Mehrwert für Womelsdorf und Birkelbach entstehen.“
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