Rinthe. . Tanja Womelsdorf aus Diedenshausen zeigt in dem Bastelkurs, wie aus Papier, Draht und Holz kleine Kunstwerke und Geschenke entstehen.
Tanja Womelsdorf, vielen bereits durch das 3D-Bücher-Falten bekannt, hat einen neuen Trend für sich entdeckt: Papierdraht-Skulpturen. Und da die Diedenshäuserin ihr Wissen bekanntlich immer gerne weitergibt, hat sie kürzlich ihren allerersten Kurs zu diesem Thema im Auftrag der Bad Berleburger Landfrauen angeboten.
Mit zahlreichen Materialien und fertigen Objekten ausstaffiert erwartete sie im Dorfgemeinschaftshaus Rinthe die Teilnehmerinnen. „Ich habe das im Internet mal gesehen, mir zwei Bücher zum Thema bestellt und vor rund zwei Jahren damit angefangen“, erzählt sie zum Start des kreativen Abends. Kurze Zeit später sind alle schon mittendrin und überlegen für sich, was sie wohl zuerst herstellen könnten.
Bei so vielen Modellen und Vorlagen aus den Büchern fällt die Auswahl sichtlich schwer. Monika Mosch aus Raumland und die Berleburgerin Conny Gernand haben zudem im Vorfeld gegoogelt und sich etwas ausgedruckt. „Schön, dass ihr schon mal geguckt habt“, nickt die Kursleiterin erfreut. Die kleinen Papierdraht-Skulpturen hübschen nicht nur die eigene Wohnung auf und setzen Tisch, Wand oder Fenster in Szene. Aber auch (Glückwunsch-)Karten oder Bilderrahmen lassen sich damit gestalten oder sogar ein Schriftzug formen. Auch an Schaschlik-Spieße geklebt und zum Beispiel in einen Blumentopf gesteckt finden sie einen Platz. „Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.“ Das Ganze eignet sich übrigens auch sehr gut als individuelles Geschenk.
Schnell umsetzbare Ideen
Und da die Objekte relativ schnell fertig sind, lassen sich an diesem Abend gleich mehrere Figuren herstellen. Die Skulpturen können zum Beispiel auf Holzscheiben, Holzstücke, Äste oder Steine geklebt werden. „Man kann passend zum Untergrund etwas fertigen oder diesen später zum Objekt auswählen.“ Aber zuerst stellt sich die Frage: Welche Drahtfarbe und welches Motiv sollen es sein? Rollen in Weiß, Natur, Braun, Rot und Schwarz liegen bereit. Tanja Womelsdorf erklärt den Ablauf: „Das Motiv aus der Vorlage auswählen oder eigene Ideen aufs Papier bringen.“
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Der mit Papier umwickelte Draht ist nicht dick und lässt sich mühelos mit einer normalen Schere schneiden. Für ein Männchen benötigt man etwa 60, für einen Hasen 35 bis 40 Zentimeter. Es gibt leichtere Motive wie Katze, Schaf, Hase – und schwierigere. Dann den Draht abschneiden und dem Muster entlang biegen. „So lange in Form drücken, bis du meinst, es ist schön.“ Danach mit Uhu auf Papier kleben. Dieses kann alten Büchern entnommen werden, beschriftet oder bebildert, aus Zeitschriften, Kalenderblättern oder Design-Papier sein. „Super sieht es auch aus, wenn der Hintergrund zum Motiv passt, beispielsweise Noten zu einem Engel, die alte Wanderkarte für den Wanderer oder Wald zu einem Baum. Einfarbig geht natürlich auch, „das ist Geschmackssache“.
Sandra Frettlöh aus Wemlighausen entscheidet spontan: „Ich mache Kühe!“ Kein Problem, wenn man die Schafe etwas abwandelt, erklärt Tanja Womelsdorf, zeigt der Umriss eine Kuh, die mit schwarzem Papier und weißen Flecken später sofort als Schwarzbunte zu erkennen ist. „Wie wär’s mit Plastikaugen?“ Tochter Luisa (14) schaut im Universalkoffer der Referentin, der etliches an Zubehör enthält – auch kleine Plüschpompons, die Anneliese Hackler aus Großenbach ihren Häschen aufs Hinterteil klebt. Auf dem zarten Blumenwiesen-Hintergrund „gefallen mir die grünen am besten“.
Durch unterschiedliches Papier, sprich Farben und Muster, wirkt dasselbe Motiv dann völlig anders. Zum Trocknen am besten für kurze Zeit ein Buch oder ähnliches auflegen. Für das anschließende Ausschneiden der Konturen am Papier rät Tanja Womelsdorf, eine Bastel-, besser noch Silhouetten-Schere zu benutzen. „Mit der kommt man gut in die Ecken und um Kurven.“
Tierische Motive
Während es bei Katzenfreundin Anneliese Hackler inzwischen mit drei Stubentigern weitergeht und bei Christa Dreisbach mit dem zweiten Oster-Häschen, hat Sandra Frettlöh ruckzuck ein Kälbchen gebogen und Bianca Frettlöh Gänse ausgeschnitten. „Die müssen ja nicht hundertprozentig gleich sein. Das ist wie in der Natur“, gibt Tanja Womelsdorf als Tipp in die Runde. „Notfalls kann man das Gebilde zwei- bis dreimal wieder aufmachen.“
Den Biege-Verlauf des Kleeblattes hat Luisa Frettlöh aber recht schnell raus und ist zufrieden mit ihrem Werk. Conny Gernand und Monika Mosch trauen sich direkt an Figuren – und es klappt!
Holzfüße
Die fertigen Skulpturen werden auf Holzstücken, welche die Kursleiterin mitgebracht hat, positioniert und der Standort angezeichnet. „Sollen die Hasen sich angucken? Wo soll die Blume stehen?“
Mit einem Akkuschrauber werden Löcher für die „Füße“ gebohrt und diese dann mit Hilfe von Bastelleim angeklebt. „Das ist eine schöne Art zum Entspannen – wenn man’s beherrscht“, nickt Anneliese Hackler zufrieden. Für die Teilnehmerinnen kein Problem mehr. Und da wundert es auch nicht, wenn die Nachfrage nach dem nächsten Kurs bereits da ist.