Wittgenstein. . „Reduzieren und Verzichten“ spielen beim Klimaschutz eine wichtige Rolle, sind aber manchmal im Alltag schwer umzusetzen.

„Reduzieren und Verzichten“ spielen beim Klimaschutz eine wichtige Rolle, sind aber manchmal im Alltag schwer umzusetzen, wenn die Gewohnheit zu stark ist. Genau dort setzt die Initiative „Wittgenstein im Wandel“ an. Die Initiatoren wollen die Menschen in Wittgenstein dafür gewinnen, Müll und somit auch Rohstoffe einzusparen, um die Umwelt zu entlasten. „Wir wollen keine Gegenpolitik starten, sondern möglichst viele in Wittgenstein für dieses Thema sensibilisieren, mit kleinen Schritten etwas zu verändern. Denn jetzt können wir den Wandel noch selbst lenken“ sagt Frank Oldeleer von „Wittgenstein im Wandel“.

Über 280 Unterschriften gesammelt

Madita Pietzsch und Frank Oldeleer aus Röspe und Daniela Krause aus Oberndorf waren jetzt zu Gast im Erndtebrücker Rathaus, um Bürgermeister Henning Gronau von Ihren Unterschrift-Aktionen zu berichten. In den drei Wittgensteiner Kommunen sammelten die Initiatoren bereits über 280 Unterschriften und konnten in direkten Gesprächen Tipps mitgeben, wie man konkret im Alltag Müll vermeiden kann. Madita Pietzsch: „Man kann Papier- und Plastiktüten durch Stoffbeutel ersetzen um Ressourcen zu schonen, zum Einkauf an der Frischetheke saubere Behälter mitbringen, sich statt Miniaturartikeln für Großpackungen entscheiden und Waren, wie Obst und Gemüse möglichst lose kaufen. Bevor man Produkte wegwirft, kann man sie teilweise über Flohmärkte verkaufen, spenden oder beispielsweise in einem Repair-Café reparieren lassen.“

Bürgermeister Henning Gronau ist begeistert von der Initiative. „Ich finde es sehr wichtig über das Thema Klimaschutz zu sprechen und vor allen Dingen zu handeln. Deswegen freue ich mich, dass wir hier ganz engagierte Leute vor Ort haben, die Ideen haben und natürlich auch den Mut, etwas zu verändern. Denn dort müssen wir ansetzen.“ Im Gespräch berichtete Gronau von den Entwicklungen in der Gemeinde zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Beispielsweise wird durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung in gemeindeeigenen Gebäuden und an Straßenleuchten der Stromverbrauch deutlich gesenkt. Immer mehr Druck und Papier werden in der täglichen Arbeit im Rathaus durch Digitalisierung eingespart. Zudem wird in Erndtebrück durch Biomasse (Kraftwerk Schameder), Solarstrom und Wasserkraft (Womelsdorfer Mühle) viel erneuerbare Energie erzeugt – deutlich mehr als die Haushalte im Gemeindegebiet verbrauchen.

Umwelt-Stammtisch geplant

Im Gespräch wurden auch gemeinsame Aktionen ins Leben gerufen. So plant die Initiative „Wittgenstein im Wandel“ gemeinsam mit der Gemeinde Erndtebrück im Frühjahr eine große Müllsammelaktion im Kernort – insbesondere um zur Müllreduzierung anzuregen, weitere Akteure sollen dafür eingebunden werden. Auch die Gründung eines „Umwelt-Stammtisches“ wurde vereinbart. Dieser hat das Ziel, alle Menschen, die sich dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Erndtebrück verpflichtet fühlen, an einen Tisch zu bringen, um weitere Aktionen zu entwickeln.