Wingeshausen. . Ob Zocken oder Waffeln backen: Der Bulli der Stadtjugendpflege bietet Unterhaltung für Kinder. Der Bedarf auf den Dörfern ist groß.

Die Jungs sitzen schon fast gequetscht auf dem Sofa dicht beisammen, halten den Controller in den Händen und fiebern gemeinsam beim Autorennen auf dem Bildschirm. Hinter der Play-Station, gleich neben dem „luftigen“ Tisch mit Air-Hockey lassen sich drei andere Kinder eine frische Waffel schmecken. Wir sind auf Stippvisite in Wingeshausen, wo der bunte Bulli der Stadtjugendpflege mit viel Equipment heute Station macht.

Diplom-Pädagogin Kerstin Irmischer hat diesmal gemeinsam mit Praktikantin Sarah Duchardt auch ein Waffeleisen und Teig mit nach oben in den Konfirmandensaal gebracht. „Es war beim letzten Mal Wunsch der Kinder, dass wir kochen oder backen...“, berichtet Kerstin, die sich in erster Linie um das Konzept der dezentralen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Bad Berleburg kümmert.

Angebot wird über den Winter aufrecht erhalten

Die Kreativprojekte der Stadtjugendpflege haben bei den Kindern einen guten Anklang. Deshalb wurde das Angebot über den Winter hinweg aufrecht erhalten.

Das Angebot der Jugendpflege ist offen. Das bedeutet, die Kinder können kommen und gehen, wie sie mögen. Das ist aber mit den Eltern immer abgesprochen.

Inzwischen kennt sie ihre kleinen „Kunden“ im Alter von sieben bis zwölf Jahren und kann individuell auf deren Wünsche eingehen, egal ob in Wingeshausen, Elsoff, Berghausen oder Wingeshausen

Dass in den Ortschaften Bedarf an diesen Angeboten besteht, hatte bereits vor einigen Jahren die Sozialraum-Analyse ergeben. Entsprechend der Anzahl der Kinder in den untersuchten Ortschaften fährt nun der im Jahr 2016 angeschaffte Jugendbus über Land.

Kerstin Irmischer zieht eine kurze Bilanz: „Anfangs war das Interesse sehr stark, weil unter Angebot etwas Neues war. Aber der Andrang ist auf hohem Niveau geblieben“, freut sich die Diplom-Pädagogin über die weiterhin bestehende Nachfrage. Die wird angeregt durch Plakate in den Grundschulen, durch Informationen der Ortvorsteher oder – wie in Wingeshausen durch Pfarrer Thomas Janetzki, der ebenfalls Zettel am Gemeindehaus aufhängt.

Waffeln futtern, Fußballspielen, danach vielleicht noch eine Runde Billard - Ben, Liliane und ihr Bruder Even (von links) finden in Wingeshausen alles „Klasse“.
Waffeln futtern, Fußballspielen, danach vielleicht noch eine Runde Billard - Ben, Liliane und ihr Bruder Even (von links) finden in Wingeshausen alles „Klasse“. © Christoph Vetter

Allerdings gibt es durchaus Unterschiede in den Dörfern: In Elsoff kommen mehr Mädchen, und die wollen lieber basteln. In Wingeshausen freuen sich die Jungs darüber, dass sie sich gleich nebenan im Wiesenhof mit Fußball austoben können, während Ben „den Tisch mit den Stöcken am liebsten“ mag. Aktuell hat Kerstin Irmischer ein paar Stapel weiße Papiermasken in den Jugendbus geladen. Die sollen die Jungen und Mädchen bunt und nach eigenen Vorstellungen bemalen; immerhin steht ja er Karneval vor der Tür.

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