Wittgenstein. . An den Fleischtheken und auch im Sortiment der Eigenmarken. Es geht um mehr Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein.

Der Kunde ist König. Das heißt nicht nur, dass er bekommt, was er will, sondern auch, dass sich die Geschäftswelt der Macht der Kunden anpasst. Für die Rewe-Märkte in Bad Laasphe, Bad Berleburg und Erndtebrück jedenfalls scheint sich bereits am kommenden Montag, 11. Februar, einiges zu ändern, wenn König Kunde will: An den Fleischtheken und auch im Sortiment der Eigenmarken. Es geht um mehr Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein.

Volker Treude und sein Team präsentieren am Freitag zunächst das neue Konzept der Mehrwegverpackungen an der Fleischtheke. „Die Kunden können ihre eigene Tupperware mitbringen“, erläutert Treude. Das Prozedere ist einfach: Sie stellen die Gefäße auf ein rotes, desinfiziertes Tablett, dass die Fachverkäuferinnen dann auf die Wage stelle, um diese zu nullen. Die Ware wird eingefüllt und mit dem Tablett an den Kunden übergeben. Der Kunde verschließt die Verpackung und das Preisetikett wird aufgeklebt. Die Verkäuferin hat bei diesem Vorgang nur das Tablett berührt. So ist alles sauber. „Das Ganze ist kein Muss. Kunden können auch nach wie vor die Einwegverpackungen bekommen“, erklärt Treude. Aber der Gedanke an Umwelt und Nachhaltigkeit prägen auch den Händler: „Wir schätzen, dass wir täglich bis zu zwei 120-Liter-Säcke Einwegverpackungen sparen können“. Nachdem die Plastiktüten durch Papiertüten und Pappkisten ersetzt wurden und auch seit Ende 2018 bereits 8462 Einkaufsnetze in Wittgenstein abgesetzt wurden, gehe der Supermarkt-Konzern in Wittgenstein seine Weg konsequent weiter: „Es ist wichtig, dem Kundenwunsch zu entsprechen. Und wir müssen auch an die kommenden Generationen denken“, formuliert Treude die Idee, die hinter dieser Nachhaltigkeits-Kampagne steckt.

Zucker in Waren reduziert

Neben dem Umweltschutzgedanken spielt auch der Kundenwunsch nach gesünderen Produkten eine starke Rolle, erläutert der Kaufmann. Deshalb sei der Rewe-Konzern auch dazu übergegangen, den Zuckergehalt seiner Eigenmarken zu überprüfen: „Wir haben bei über 100 Produkten den Zucker reduziert“, erläutert Treude und betont, dass dadurch auch der Druck auf die großen Markenanbieter wachse, die inzwischen nachzögen: „Wir haben da etwas losgetreten“, sagt Volker Treude, während er eine ganze Reihe von Verpackungen und Flaschen mit Stickern präsentiert, auf denen eine Reduzierung des Zuckergehalts von bis zu 50 Prozent ausgewiesen wird.

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Auch bei den Fleischwaren soll der Kundentrend nach gesünderen Lebensmitteln und vor allem auch gesünder gehaltenen Tieren verfolgt werden: „Die Kunden sind da sensibler geworden und fragen nach“, berichtet Treude. Unterstützung erhält er von Metzgermeister Horst Bernhard. „Die Verbraucher sind bereit, auch mehr Geld auszugeben.“ Entscheidend sei die Qualität und das Bewusstsein dafür, wie die Tiere gehalten worden sind.

Das Beispiel von Volker Treude oder dem Metzgermeister Horst Bernhard zeigt, dass Menschen den Markt mit ihrem Kaufverhalten beeinflussen können. Der Kunde kann König sein, wenn er will.