Bad Berleburg. . In der Baumrainklinik sollen Plätze für ambulante Intensivpflege und Beatmung eingerichtet werden. Mieter soll Nachbar Rainer Oberließen sein.

In einem Teil der Baumrainklinik sollen Plätze für ambulante Intensivpflege und Beatmung eingerichtet werden. Das ergaben Recherchen unserer Zeitung, nach der Sitzung des Berleburger Gesundheitsausschusses am Dienstagabend. Dort hatte CDU-Ratsherr Elmar Knoche nach der weiteren Zukunft der von Helios medizinisch kaum noch genutzten Baumrain-Klinik gefragt. „Eine Verwendung im Gesundheitssektor ist geplant“, sagte Fachbereichsleiterin Regina Linde und verwies auf vereinbartes Stillschweigen.

Damit war das Thema im öffentlichen Teil der Sitzung zunächst vom Tisch. Wie unsere Zeitung erfuhr, kam es dann, nachdem die Medienvertreter die Mensa des JAG verlassen hatten, im nichtöffentlichen Teil der Sitzung erneut zur Sprache.

Demnach soll Rainer Oberließen als Geschäftsführer der Management und Pflege Consulting GmbH die Ausdehnung seines Angebotes vom Lerchenweg 7 (früher „Haus Luise“) auf Räume in der nur wenige Meter oberhalb gelegenen Räumlichkeiten der Baumrainklinik planen. Oberließen bleibt der Westfalenpost die Bestätigung trotz mehrfacher Anfrage zunächst schuldig. Aber Helios antwortet.

Absprache mit Behörden erforderlich

Namen und Details möchte Helios unserer Lokalredaktion Wittgenstein noch nicht preisgeben; aber Antje Gröpl-Horchler von der Stabsstelle Unternehmenskommunikation bestätigt: „Es stimmt, dass wir mit einem Interessenten im Gespräch sind, der einen Teil der Baumrainklinik mieten und dort eine Intensiv-Wohngemeinschaft einrichten möchte. Derzeit befinden wir uns noch in den Vertragsverhandlungen, und auch mit den Behörden sind noch einige Absprachen erforderlich. Weitere Details und den Namen des potenziellen Mieters können wir Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht nennen.“ Grundsätzlich freue sich Helios sehr, „dass sich bereits jetzt eine so gute Nutzungsmöglichkeit für die Baumrainklinik abzeichnet.“

Helios hatte Ende November des vergangenen Jahre bekannt gegeben, dass „im ersten oder zweiten Quartal 2019“ von einer weiteren Nutzung als Klinikbetrieb Abstand genommen werden soll. Die bislang im Haus untergebrachte Orthopädie sowie die Schmerzpatienten ziehen mit rund 100 Betten an den Standort von Odeborn- bzw. Rothaarklinik Am Schlosspark/Arnikaweg um. Chefarzt Dr. Dietmar Schäfer betonte seinerzeit: „Dort können wir dann mit einem relativ überschaubaren Aufwand alle Indikationen unter einem Dach unterbringen.“

In Teilen der Baumrainklinik, im so genannten A-Haus, wohnen mittlerweile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Akuthauses sowie der Rehakliniken, die an freien Wochenenden zu ihren Wohnorten außerhalb Wittgensteins fahren.

Früher Pflegedirektor in der „Emmaburg“

Während Helios auf die Anfrage der Heimatzeitung reagiert hat, kam Pflegeteam-Geschäftsführer Rainer Oberließen mehrfach gestellten Bitten um Rückruf bzw. Auskunft bis Mittwochabend leider nicht nach.

Oberließen hat bis Mitte 2016 als Pflegedirektor in der Bad Laaspher „Emmaburg“ gearbeitet. Nach den dortigen Turbulenzen und der Schließung hat er am 13. September 2016 auf seinen Namen die Management und Pflege Consulting GmbH im Handelsregister eintragen lassen.

Im Lerchenweg hat sich das Pflegeteam Bad Berleburg nach eigenen Angaben (und wie im Gesundheitsausschuss vorgetragen) auf die pflegerische Versorgung von Intensiv- und Beatmungspatienten spezialisiert. Betreut und versorgt werden diese Menschen von Anästhesie- und Intensiv erfahrenen Pflegekräften. Zu den Mitgliedern der Wohngemeinschaft die sich auf zwei Etagen in zwölf Zimmer aufteilt, mit beatmungsrelevanten Krankheitsbildern (ALS, apallisches Syndrom, Wachkoma, Asthma oder COPD).