Schwarzenau. . Frisches und Kreatives bieten Meike Nölling und Marion Philipps in ihrem Dorfmarkt Schwarzenau an. Dabei legen sie Wert auf regionale Produkte.

Frische Bio-Eier, Wittgensteiner Nudeln, ein Strauß gelber Tulpen, Kunstgemälde oder eine individuell gestaltete Urne – all das und noch viel mehr Frisches und Kreatives bieten Meike Nölling und Marion Philipps in ihrem Dorfmarkt Schwarzenau an und legen Wert auf regionale Produkte. Die beiden Schwarzenauerinnen sind gute Bekannte, fast Nachbarinnen und seit dem 1. Januar sind sie nun Geschäftspartnerinnen.

Sie haben den zuletzt von Elke Radenbach geführten „Tante-Emma-Laden“ an der Edertalstraße übernommen, nachdem Radenbach das Dorf mit der Ankündigung der Geschäftsschließung Ende Oktober 2018 doch ein wenig überrascht hatte.

„Wir haben schon länger überlegt, ob und wo wir ein kleines kreatives Lädchen an Wochenenden eröffnen könnten“, blicken Nölling und Philipps zurück. Dann kam am Stammtisch die Idee, den frei werdenden Lebensmittelmarkt im Hause Imhof zu nehmen. Dort ist vom Flair vergangener Tage außer den Bodenfliesen nichts mehr geblieben, denn die beiden Frauen mit Künstlerinnen-Blut in den Adern haben dem Ladengeschäft ihren Stempel aufgedrückt.

Frische Produkte aus der heimischen Region

Was auffällt: Schnöde Lebensmittel sind liebevoll in den Regalen drapiert und zusätzlich mit deren Erzeugern beschriftet: Nudeln kommen vom Hof Teiche; Fleisch und Wurst aus Bad Laasphe und Hatzfeld, wo auch die Brot- und Backwaren täglich zubereitet werden. Den Käse liefert der Hof Zacharias aus Elsoff, Obst und Gemüse stammen aus Battenberg, die Bio-Eier legen Hühner auf dem Hof Henk in Sassenhausen. Regionale Gewürze hat Friedhelm Höse aus dem Hüttental kreiert. „Wir suchen in der Region noch professionelle Anbieter von Marmelade und Honig,“ erklärt Meike Nölling weitere Ambitionen zur Erweiterung des Sortiments.

Hell und gemütlich: Am Stammtisch im Dorfmarkt lässt es sich prima frühstücken. Das wissen auch die Mitglieder des früheren Kegelclubs
Hell und gemütlich: Am Stammtisch im Dorfmarkt lässt es sich prima frühstücken. Das wissen auch die Mitglieder des früheren Kegelclubs "Schnattergänse", deren Emblem - ein von Meike Nölling kunstvoll gestaltetes Hirschgeweih - an der Wand hängt. © Christoph Vetter

Hirschgeweih über

dem Frühstückstisch

Hell ist es geworden, zwei gemütliche Sitzecken laden zum Verweilen ein. Kuschelige Sitzkissen in warmen Farben liegen auf der Heizungsbank. Und das von Meike Nölling kunstvoll verzierte Hirschgeweih „bewacht“ den großen Holztisch gleich hinter der Eingangstür. Der Hirsch ist das Maskottchen des ehemaligen Kegelclubs „Schnattergänse“. Die Damen kommen inzwischen in Begleitung ihrer Männer regelmäßig zum Frühstück in die Edertalstraße 4. „Das ist stets eine lustige Angelegenheit. Wir freuen uns immer auf ihren Besuch“, versichert Marion Philipps über die ersten Stammgäste. Aber auch einige Jugendliche finden es offenbar cool, dort im Laden eine Tasse heißen Kakao zu trinken.

Bunte Schnittblumen und grüne Topfpflanzen

Die gelernte Floristin Marion Philipps hat im Geschäft eine kleine Blumenabteilung geschaffen, in der Topfpflanzen genauso wie frische Schnittblumen, Vasen und Umtöpfe angeboten werden. „Ich kann auch Hochzeit und Beerdigungen,“ deutet die 57-Jährige ihre kreativen Fähigkeiten an. Die weitet sie übrigens auch auf einen anderen Geschäftszweig aus: „Einzigartige Urnen für einzigartige Menschen“ heißt ihr außergewöhnliches Angebot für die handwerkliche Gestaltung der Behältnisse für die Asche von Verstorbenen.

Die Schwarzenauer haben mit Freude die Umsetzung der Idee der beiden Damen aufgenommen; immerhin ist der drohende Versorgungsengpass in der Ortschaft vermieden worden. Marion Philipps und Meike Nölling stehen zu ihrem neuen Job, der um 6 Uhr beginnt: „Man muss das wie wir mit Herzblut machen, sonst brauchst du erst gar nicht anzufangen.“

Wer sich vom Herzblut der beiden überzeugen möchte, ist willkommen; denn ihr Ziel ist es auch: „Unser Laden soll Dorftreff-Funktion für die Menschen im Edertal haben...“

Das begrüßt Ex-Ortsvorsteher Bodo Hüster sehr: „Das Ambiente ist hervorragend und die Idee auf jeden Fall super. Das muss jetzt natürlich angenommen werden.“