Erndtebrück. . Das AWO-Quartiersmanagement vermittelt aktuell 22 Jugendliche an ältere Menschen, die Hilfe beim Einkauf, beim Putzen oder am Computer suchen.

Das „Info-Café“ im AWO-Seniorenzentrum Erndtebrück an der Struthstraße – es spricht sich herum. Hier gibt es alle zwei Monate Infos zu wichtigen Themen, die Menschen ab 60 Jahre interessieren. Und nicht nur die Bewohner des Hauses, sondern jeder kann auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen vorbeikommen. Ganz unverbindlich. Was die Gäste mitbringen sollten? Am besten Themen und Fragen, die ihnen wichtig sind, findet Theresa Jacob, die AWO-Quartiersmanagerin.

Die Aufgaben

Gerade hat sie in der gemütlichen Runde die neue „Taschengeld-Börse“ vorgestellt, bei der sich Jugendliche aus der Edergemeinde etwas dazu verdienen können – und das Interesse ist groß. Frage einer Seniorin aus dem Publikum: „Gibt es da auch Hilfe beim Gardinen-Aufhängen?“ Ja, sagt die Managerin – und ebenso etwa beim Schneeschaufeln, Fensterputzen, Rasenmähen, beim Einkauf, beim Versorgen der Haustiere, beim Spazierengehen, mit Handy, Computer & Co.

Genau solche Aufgaben wollen laut Jacob die 22 Jugendlichen aus der Realschule Erndtebrück und dem CJD-Jugenddorf in Birkelbach erledigen, die sich schon bereiterklärt haben zu helfen. Das Tolle dabei: „Viele der Jugendlichen sind sehr flexibel“, berichtet die Managerin – sowohl bei der Art der Einsätze, aber auch beim Einsatzort.

Thema „Sicherheit“: Berater der Polizei kommt

Zu fünf weiteren Treffen im Rahmen des „Info-Cafés für Menschen ab 60 Jahre und Interessierte“ lädt das AWO-Quartiersmanagement in diesem Jahr noch ein. Die Themen:

Rechtliche Betreuung und Vorsorgemöglichkeiten. Der Beratungsdienst des Kreises Siegen-Wittgenstein ist zu Gast.

3. Juni: Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, etwa Enkeltrick, Betrügereien an der Haustür – mit einem ehrenamtlichen Sicherheitsberater der Polizei.

5. August: Sicherheit im Straßenverkehr – mit dem Sicherheitsberater der Polizei.

7. Oktober: Sicherheit im Internet – mit dem Sicherheitsberater der Polizei.

2. Dezember: Für den Termin wird noch ein Thema gesucht.

Jedes „Info-Café“ beginnt um 15.30 Uhr mit Kaffee und Kuchen. Veranstaltungsort ist das Café des AWO-Seniorenzentrums Erndtebrück, Struthstraße 4.

So funktioniert es

Bei Quartiersmanagerin Theresa Jacob laufen die Fäden zusammen: Bei ihr melden sich sowohl Jungen und Mädchen, die sich engagieren wollen, aber eben auch jene älteren Menschen, die ihnen einen Job anbieten – für fünf Euro in der Stunde. Jacob sorgt dann dafür, „dass sich die richtigen Pärchen finden“, schmunzelt sie. Und vielleicht ließen sich sogar „Kompetenzen der Generationen miteinander verbinden“. Im Klartext: Man hilft sich gegenseitig – jeder so, wie er kann. Und vielleicht entstünden auf diese Art der Begegnung ja auch neue Freundschaften.

„Atempause“ Wittgenstein

Speziell für pflegebedürftige Menschen mit und ohne Demenz sowie deren Angehörige gedacht ist dagegen das Angebot des Vereins „Atempause“ Wittgenstein: Auch hier soll es um Unterstützung im Alltag gehen, aber eben anders.

„Atempause“ Wittgenstein: Ansprechpartner für Interessierte sind die beiden neuen Einsatzleiterinnen Kathrin Kuhly (links) aus Feudingen und Manuela Afflerbach aus Rückershausen. Sofia Herberz gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, der seit 2007 besteht.
„Atempause“ Wittgenstein: Ansprechpartner für Interessierte sind die beiden neuen Einsatzleiterinnen Kathrin Kuhly (links) aus Feudingen und Manuela Afflerbach aus Rückershausen. Sofia Herberz gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, der seit 2007 besteht. © Eberhard Demtröder

„Unsere Helferinnen sind keine Putzfrauen“, betont Sofia Herberz vom „Atempause“-Team. Sie seien vielmehr Mitarbeiterinnen, die für die Betreuung etwa behinderter, aber auch demenzerkrankter Menschen geschult sind – und dabei pflegende Angehörige gezielt entlasten können. Die Kosten der Einsätze in der häuslichen übernehme in der Regel die Pflegekasse.

Und ganz zum Schluss fällt einem Gast im „Info-Café“ noch ein Thema ein: Einsamkeit unter Senioren. Das müsse dringend einmal angesprochen werden.

Kontakt zum AWO-Quartiersmanagement: Theresa Jacob, Tel. 0151/10870128, per E-Mail an qtm-erndtebrueck@awo-ww.de. Verein „Atempause“: Tel. 02751/9208797, Internet: www.atempause-wittgenstein.de

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