Erndtebrück. . Erster „Tag der Berufe“ an der Realschule in Erndtebrück. Und das kommt gut an – sowohl bei Schülern und Eltern als auch Ausbildungsbetrieben.

Der Beruf des Dachdeckers – hart, aber herzlich? Beim ersten „Tag der Berufe“ an der Realschule in Erndtebrück mit integriertem Bildungsgang Hauptschule können es Schülerinnen und Schüler selbst ausprobieren – und aus einem Stück Schiefer ein Herz formen. Gar nicht so einfach. Die Ausbildungsbetriebe bieten aber auch handfeste Informationen rund um die Suche nach einem Ausbildungsplatz gerade im Raum Erndtebrück.

Im Gespräch mit den Experten

Im Gespräch mit Harald Dörnbach, Lehrlingsbeauftragter bei Berge Bau, erfahren Justin Rossmann, Dominik Barthel (beide Klasse 8) und Xhuliano Papa (Klasse 9), dass der Beruf des Maurers „einer der bestbezahlten“ in der Bau-Branche ist. Immerhin gibt’s im dritten Lehrjahr 1410 Euro Ausbildungsvergütung. „Auf jeden Fall besser als Büro“, findet Dominik. Wirklich? Wer es genau wissen möchte, dem empfiehlt Dörnbach erst einmal ein Praktikum. Und wer bei Berge Bau dann tatsächlich in die Maurer-Lehre geht, dürfe später auf eine Übernahme hoffen.

Über 20 Betriebe der Region stellen sich vor

Zielgruppe des Info-Tages waren alle Schüler der Region Erndtebrück mit ihren Eltern.

Über 20 Betriebe der Region – darunter alle Kooperationspartner der Realschule – stellten sich und ihre Ausbildungsberufe vor, einige boten auch Vorträge an.

Außerdem vor Ort waren Berater der Bundesagentur für Arbeit.

Das Team vom AWO-Seniorenzentrum an der Struthstraße ist auch da – und stellt einen „Beruf mit Zukunft“ vor: die Altenpflege-Fachkraft. Die Ausbildung ist schon mit einem Hauptschul-Abschluss Klasse 10A möglich. Besonders Mädchen seien daran interessiert, hat Einrichtungsleiterin Petra Thomä-Steiner festgestellt. „Da hatten wir schon zwei oder drei Anfragen, die etwas konkreter waren.“ Und Fachkräfte in der Pflege werden ja auch dringend gebraucht. „Pro Jahr können wir drei bis vier Schüler problemlos einstellen“, so Thomä-Steiner. Sie gibt dem „Tag der Berufe“ übrigens ein „sehr gut“.

Fließender Übergang in den Beruf

AST, der Erndtebrücker Hersteller von Kanistern und Fässern, bildet gleich in vier Berufen aus: Industriekaufmann, Kaufmann für Büromanagement, Industriemechaniker sowie Maschinen- und Anlagenführer. Das ist für jeden etwas dabei, Kein Wunder, dass der Info-Stand zeitweise mächtig umlagert ist.

Anja Bernshausen, Mutter: „Klar: Unser Sohn gibt vor, wo er gerne gucken möchte.“ (Kopfbild)
Anja Bernshausen, Mutter: „Klar: Unser Sohn gibt vor, wo er gerne gucken möchte.“ (Kopfbild) © Eberhard Demtröder

„Wir hoffen, dass durch den persönlichen Kontakt zu den Unternehmen der Übergang von der Schule in den Beruf noch fließender wirt“, beschreibt Schulleiterin Darjana Sorg den Grundgedanken des neuen Info-Tages. Und man habe ganz bewusst den Freitagnachmittag gewählt, „damit auch die Eltern mitkommen können“, fügt Sorgs Stellvertreter Sebastian Kühnert hinzu. Zugleich sei das gebotene Spektrum der mehr als 20 Ausbildungsbetriebe schon sehr breit.

Unterdessen im Technikraum der Schule: Am Aktionsstand von Dachdecker Schaller hat Achtklässler Luca Bernshausen sein Herz aus Schiefer fertig. Für Mama Anja. Aber Dachdecker als Beruf? Luca schüttelt mit dem Kopf. Und ein Handwerk muss es auch nicht unbedingt sein. Also weiter zum nächsten Info-Stand. Auswahl ist ja noch genug.

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