Bad Laasphe. . Tom Großmann engagiert sich seit Jahren in der Bad Laaspher Jugendfeuerwehr. Und ein Brand hat Schuld daran. Fleißig übt er für die Jugendflamme.
Es ist kalt, als ich am Abend zum Bad Laaspher Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr gehe. Auf dem Hof stehen bereits die leuchtend roten Fahrzeuge, deren blaues Licht durch die dunkle Nacht strahlt. Im Innern des Gebäudes höre ich Kinderstimmen.
Es sind die der Jugendfeuerwehr, die in den nächsten 90 Minuten ihre Übungen absolvieren werden – drinnen und draußen. Während ich versuche, meine Finger in der Jackentasche zu wärmen, ziehen sich die Kinder ihre Uniformen an. Kälte gibt es für sie auch im Winter nicht. „Dann zieht man sich eben warme Socken an“, sagt Tom Großmann.
Die Übung
Der 15-Jährige ist einer der Ältesten der Jugendgruppe. Gemeinsam mit seinen Kollegen Felix Lauber und Alex Ostermiller übt er für die zweite Stufe der Jugendflamme – ein Abzeichen, das er auf jeden Fall bekommen möchte. „Ich war schon einmal kurz davor“, berichtet er im Gespräch. „Aber dann habe ich mir den Arm gebrochen“, sagt er und lacht.
Heute muss er unter Beweis stellen, dass er die Geräte in den Fahrzeugen kennt und auf Anhieb findet. „Das ist eine der Aufgaben während der Prüfung“, sagt Betreuer Christoph Kringe. „Ich sage einen Buchstaben, dann müsst ihr mir ein Gerät am oder im Fahrzeug zeigen. F“, sagt er. Schon läuft Tom los. Einmal ums Auto herum, Tür auf. „Feuerlöscher“, ruft er stolz. Dann ist Felix Lauber an der Reihe.
Und so geht das immer weiter, während andere Kinder der Jugendfeuerwehr im Gerätehaus Knoten üben, Schläuche aufrollen und die verschiedensten Gerätschaften kennenlernen. Felix, Alex und Tom kennen die meisten von ihnen bereits, wie die Übung am Fahrzeug zeigt.
Der Hausbrand
Prüfunen für kleine Helfer
Die Jugendflamme ist ein Ausbildungsnachweis für Mitglieder der Jugendfeuerwehr.
Sie gliedert sich in insgesamt drei Stufen.
Die Deutsche Feuerwehr gibt dafür bundeseinheitliche Richtlinien vor. Am Ende können die Bundesländer die Abzeichen mit ihrem Logo versehen.
Seit fünf Jahren ist Tom mittlerweile bei der Freiwilligen Feuerwehr, übt für Prüfungen und für später, für den Ernstfall. Den musste der 15-Jährige bereits selbst mit ansehen. „Bei uns hat es einmal gebrannt. Meine Mutter lernte dann einen Mann von der Feuerwehr kennen. Der fragte mich, ob ich nicht auch Lust hätte, mitzumachen“, erinnert er sich, als wäre es gestern gewesen.
Heute ist seine Mutter stolz auf ihn, dass er sich ehrenamtlich engagiert. Sein Traum? „Einmal selber in ein brennendes Haus gehen und Menschen retten“, sagt er. Menschen retten – genau das ist es, was Alex Ostermiller später auch einmal möchte. Für den 13-Jährigen steht fest: „Ich möchte später zur Berufsfeuerwehr gehen.“
Die Motivation
Bis dahin stehen noch viele weitere Prüfungen auf dem Programm. Felix Lauber kennt die Prozedur bereits von seiner Familie. „Mein Vater und meine Geschwister sind auch bei der Freiwilligen Feuerwehr“, sagt er. Das habe ihn motiviert. Schließlich bestehe das Ehrenamt nicht nur aus Arbeit, sondern vor allem aus Spaß.
„Wir sind eine lustige Gruppe. Im Frühjahr haben wir Tannenbäume eingesammelt. Die einen fahren, die anderen laufen hinterher, klingeln an den Haustüren und holen die Bäume ab“, sagt Tom Großmann. Aber auch Zeltlager und „Tag der Berufsfeuerwehr“ haben die Jugendlichen bereits miterlebt. Und es werden noch einige spannende Erlebnisse geben, da sind sich alle einig. Aber erst einmal heißt es: üben, üben, üben.
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