Wittgenstein. . Das aktuelle Wohnungsmarktprofil zeigt für Wittgenstein einen drastischen Bevölkerungsrückgang. Am stärksten ist Bad Berleburg betroffen.

Wittgenstein wird älter, bevölkerungsärmer und bietet überdurchschnittlich viel Wohnfläche pro Person in Ein- und Zweifamilienhäusern an. Das sind einige der zentralen Ergebnisse aus dem aktuellen Wohnungsmarktprofil, das die NRW.Bank mit Daten aus dem Statistischen Landesamt veröffentlicht hat. Der Ausblick auf das Jahr 2040 zeigt, dass die Wittgensteiner Bevölkerung um mehr als 18 Prozent im Vergleich zu 2008 schrumpfen wird.

Wohnungsbestand

Bad Berleburg

19.497 Bürger wohnten Ende 2017 in Bad Berleburg. Zum gleichen Zeitpunkt waren 9179 Wohnungen in Bad Berleburg verfügbar.

71,4 Prozent der Wohnungen waren dabei in Ein- oder Zweifamilienhäuser verbaut. Damit lag Bad Berleburg deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 41,3 Prozent und auch über dem vergleichbarer Kommunen mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.000 und 20.000 (70 Prozent).

50,8 Quadratmeter – über so viel Wohnfläche verfügte ein Berleburger im Durchschnitt. NRW-weit waren es gerade mal 45,3 Quadratmeter. Auch die Wohnfläche pro Wohnung ist deutlich höher als der statistische Mittelwert in NRW (108 Quadratmeter im Gegensatz zu 90,4 Quadratmeter)

Bad Laasphe

Wohnungsmarkt in Wittgenstein
Wohnungsmarkt in Wittgenstein © Manuela Nossutta

13.639 Menschen lebten zum Zeitpunkt der Datenerhebung in Bad Laasphe, denen 6563 Wohnungen zur Verfügung standen.

75,2 Prozent der Wohnungen verteilten sich dabei auf Ein- und Zweifamilienhäuser – der höchste Wert in Wittgenstein.

52 Quadratmeter standen jedem Bad Laaspher rein statistisch als Wohnfläche zur Verfügung.

Erndtebrück
7021
Bürger lebten laut Volkszählung in der Gemeinde. Gleichzeitig gab es 3441 Wohnungen.

72,7 Prozent der Wohnungen waren in Ein- oder Zweifamilienhäusern zu finden.

52,2 Quadratmeter – auf so viel Wohnfläche kam ein Erndtebrücker im Durchschnitt – so viel wie nirgendwo in Wittgenstein.

Bevölkerung

Bad Berleburg Seit 2008 nimmt die Einwohnerzahl stetig ab. Nur in 2014 und 2015 kommt es zu einem kleinen Bevölkerungszuwachs. Das geht vor allem auf die Eröffnung der Erstaufnahmeeinrichtung im August 2015 zurück. Laut Prognosebericht wird die Berleburger Bevölkerung im Jahr 2040 um fast 20 Prozent geschrumpft sein: Von knapp 20.000 auf etwa 16.000. Das liegt vor allem daran, dass es immer weniger junge Personen gibt und gleichzeitig mehr ältere Bürger.

2008 lebten rund 3600 unter 18-Jährige in Bad Berleburg, denen gut 1900 Senioren im Alter von 75 Jahren und älter gegenüber standen.

Der Kaufkraft-Index: Über dem NRW-Schnitt

Bad Berleburg: Rund 14 Prozent liegt das durchschnittliche jährliche Netto-Einkommen pro Haushalt über dem landesweiten Durchschnitt.

Bad Laasphe: Das durchschnittliche jährliche Netto-Einkommen pro Haushalt liegt rund 3 Prozent über dem NRW-Schnitt.

Erndtebrück: Den Bürgern im Durchschnittshaushalt steht pro Jahr 20 Prozent mehr jährliches Netto-Einkommen zur Verfügung als im NRW-Schnitt.

2040 werden nur noch rund 2700 Jugendliche unter 18 Jahren in Bad Berleburg leben. Die Bevölkerungsgruppe der 75-Jährigen und älter wird bei rund 3100 Menschen liegen.

Bad Laasphe Lag die Bevölkerungszahl im Jahr 2008 noch bei über 14.000, schrumpft sie seitdem kontinuierlich. Die einzige Ausnahme: 2015 rutscht der Wert noch mal auf über 14.000 als eine Folge der Flüchtlingswelle. Laut Prognose werden im Jahr 2040 nur noch rund 11.500 Menschen in Bad Laasphe leben.

2008 lag die Zahl der unter 18-Jährigen noch bei gut 2500, im Verhältnis zu rund 1500 Bürgern, die sich auf die Altersgruppe 75 Jahre und älter verteilen.

2040 wird sich dieses Verhältnis umgedreht haben: Dann werden rund 1800 unter 18-Jährige und fast 2000 über 75-Jährige in Bad Laasphe wohnen.

Erndtebrück
Im Gegensatz zu Bad Berleburg und Bad Laasphe ist der Bevölkerungsrückgang in Erndtebrück nicht ganz so frappierend. Lebten 2008 noch fast 7300 Menschen hier, waren es 2017 noch gut 7000 Personen – ein Rückgang von etwa 4 Prozent. Für das Jahr 2040 wird ein Bevölkerungsstand von rund 6300 prognostiziert.

2008 wohnten rund 1300 unter 18-Jährige in Erndtebrück und knapp 700 Bürger, die 75 Jahre und älter waren.

2040 werden geschätzt 900 Jugendliche in Erndtebrück leben, denen 1300 Senioren über 75 Jahre in der Bevölkerungsstatistik gegenüberstehen. Damit würde der Bevölkerungszuwachs in der Altersgruppe über 75 Jahre im Vergleich zu 2008 bei 85 Prozent liegen – mit Abstand der höchste Wert in Wittgenstein. Im gleichen Zeitraum nimmt die ü75-Gruppe in Bad Berleburg um 63 Prozent zu, in Bad Laasphe um gut 33 Prozent.

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