Bad Berleburg/Berlin. . Bastian Grebe aus Bad Berleburg spricht beim Jugendpressetag mit Bildungsministerin Anja Karliczek über Fachkräftemangel und Digitalisierung.
Was in Deutschland erforscht, erfunden und entwickelt wird, geht uns alle an. Auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wird seit dem Jahr 2000 im Rahmen der sogenannten Wissenschaftsjahre auf den Austausch zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft gesetzt. Bürger können sich hier informieren und auch aktiv beteiligen. Besonders Kinder und Jugendliche stehen dabei im Fokus des Bundesministeriums mit Hauptsitz in Bonn. In diesem Jahr lud das Bundesministerium für Bildung und Forschung junge Redakteurinnen und Redakteure von Schülerzeitungen, Blogs und Tagespresse nach Berlin ein, um einen Tag im Ministerium zu verbringen. 80 Nachwuchsredakteure aus allen Teilen Deutschlands waren der Einladung der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, gefolgt und konnten im Rahmen einer Pressekonferenz einige Fragen stellen.
Die ersten Eindrücke
Mit dabei war auch ich, Bastian Grebe. Ich bin seit zwei Jahren freier Mitarbeiter der Lokalredaktion Wittgenstein. Ich hatte die Ehre beim Jugendpressetag Bildung und Forschung 2018 meine Fragen zu stellen und meine Eindrücke festzuhalten. So kam ich vor Kurzem mit anderen Redakteuren im Bundesministerium in Berlin zusammen. Frau Karliczek begrüßte uns alle im Bundestag und eröffnete die Pressekonferenz mit einigen allgemeinen Informationen zu den Aufgaben und der Arbeit des Ministeriums. Besonders das Thema „Digitalisierung“ und „Arbeitswelten der Zukunft“ waren Schwerpunkte auf der Pressekonferenz.
Die Fragen
1.
Wie bewerten Sie das Schulsystem in Deutschland?
Deutschland sei im Bereich der Bildung sehr innovativ, so Karliczek. Im Vergleich zum amerikanischen oder kanadischen Bildungssystem – das sich ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau bewege – würden viel mehr Spitzen hervorgebracht werden. „Wir in Deutschland leben von Innovationen und Spitzen im Bildungssystem. Wir haben hier ein sehr leistungsfähiges Schulsystem und sind einzigartig“, sagte Karliczek.
2.
Macht es im Zeitalter von Globalisierung noch Sinn, dass Bildung Ländersache ist?
Anja Karliczek war der Meinung, dass jede Schule und Klasse eigene Schwerpunkte und Bedürfnisse habe. Diese Unterschiede seien wichtig, um verschiedene Fachkräfte hervorzubringen. Nach wie vor gebe es einen Unterschied zwischen den verschiedenen Regionen Deutschlands. Die Politik arbeite jedoch mit Hochdruck an einer Angleichung. „Durch den Digitalpakt möchten man einen großen Schritt in die richtige Richtung gehen und Gleichheit schaffen“, so Karliczek. Auch als Schüler habe man die Möglichkeit mit Kreis- oder Lokalpolitikern zu sprechen und so Veränderungen herbeizuführen.
Verband mit mehr als 10.000 Jugendlichen
Der Jugendpressetag ist eine Initiative des Jugendmedienzentrum Deutschland e. V., in dessen Mitgliedsverbänden mehr als 10.000 junge Journalisten organisiert sind.
Die Verbände unterstützen die Jugendlichen durch Seminare, den Jugend-Presseausweis, kostenlose Beratung bei ihrer Medienarbeit und helfen beim Einstieg in die Medienkarriere.
Auch die digitale Hardwareausrüstung an Schulen sei ein wichtiges Thema. Jedoch solle dabei auch darauf geachtet werden, dass Lehrkräfte tatsächlich auch mit diesem Equipment arbeiten.
3.
Wie wird mit dem Fachkräftemangel im Handwerk politisch umgegangen?
Laut Karliczek besuchen immer mehr junge Menschen das Gymnasien, um schließlich das Abitur zu machen. Dabei werden ihrer Erfahrung nach immer mehr praktische Zusatzfächer angeboten, um wieder einen Anreiz für das Handwerk zu schaffen.
4.
Warum gibt es immer größere Klassen, wobei das Thema „individuelle Förderung“ immer wichtiger wird? Wie lässt sich das mit Inklusion und Integration vereinbaren?
Die Politik packe derzeit viele Themen an, so Karliczek. Allerdings gebe es nicht genügend Kapazitäten. Die Schülerzahlen steigen und der Lehrermangel in vielen Teilen Deutschlands wächst. Es sei wichtig, den Beruf interessanter zu gestalten – das sei aber nicht von heute auf morgen möglich. Die vor einigen Jahren veröffentlichten Studien, nach denen die Schülerzahlen sinken werden und der Lehrer-Quotient nur konstant gehalten werden müsse, haben sich nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil.
Das Fazit
„Deutschland ist ein Land immerwährender Chancen“ – das blieb als abschließende Kernaussage stehen. Und auch im Jahr 2019 möchte sich das deutsche Bildungsministerium deswegen weiter mit zukunftsträchtigen Themenschwerpunkten auseinandersetzen – zum Beispiel mit Künstlicher Intelligenz, wie diese in den Alltag integriert werden kann und welche Risiken damit vielleicht verbunden sein können.
Am Nachmittag führte uns Dr. Stephan Brandt, der Direktor des neuen Zukunftsmuseums, durch das Futurium, das im September 2019 eröffnet wird. Hiermit endete das offizielle Programm.
Meine Reise nach Berlin hat sich auf jeden Fall gelohnt, da ich viele positive Eindrücke mitnehmen konnte. Der Einblick in die Politik war äußerst interessant und der deutschlandweite Schulvergleich brachte neue Erkenntnisse.
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