Balde. . Die AWO bietet dem Chor und den Turnern des TV Balde Räumlichkeiten auf der Melbacher Höhe an. Gemischte Gefühle bei den Vereinsvorsitzenden.

Die alte Schule in Balde ist verkauft; ein Mitbürger aus dem Dorf habe das Gebäude samt Grundstück erworben, bestätigt Ortsvorsteherin Reinhild Saßmannshausen. In den nahezu einjährigen Verkaufsbemühungen habe die Gemeinde als Eigentümerin stets Wert darauf gelegt, dass alle Vereine, die das Gebäude bislang genutzt haben, anderweitig unterkommen. „Das ist uns gelungen“, freut sich Bürgermeister Henning Gronau, „wir haben für alle verschiedene Alternativen gefunden.“

Schützen und Feuerwehr in der Halle

Während die Schützen Leimstruth ihre eigene Halle bauen und dort gleich auch Räumlichkeiten für die Feuerwehr mit einkalkulieren, müssen sich die knapp 40 Sängerinnen und Sänger des Gesangvereins Balde-Melbach sowie der TV Balde mit drei Gruppen mit neuen Räumen „anfreunden“. Im Gespräch sind hier Räumlichkeiten, die von der AWO im Jägersgrund verhältnismäßig preiswert zur Verfügung gestellt werden könnten.

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Die sich anbahnenden Neuerung sieht Sieglinde Treude mit gemischten Gefühlen. Sie ist seit über 30 Jahre Vorsitzende des Turnvereins und kann sich die künftigen Aktivitäten ohne die alte Schule nur schwer vorstellen: „Das Dorfleben wird kaputt gemacht“, befürchtet die 81-Jährige und erinnert an Nikolausfeiern für die Kinder, die Seniorenfeiern und andere gesellige Beisammensein der TV-Turnerfamilie. „Lass uns jetzt ja nicht im Stich“, haben ihr einige Mitglieder schon deutlich gemacht. „Na ja“, sagt sie „ganz so einfach wird’s nicht.“ Problematisch sei, die Gerätschaften komplett an einem neuen Ort unterzubringen. Deshalb stehen Fußballtore und große Matten jetzt wohl zum Verkauf an.

„Menschen gewöhnen sich schnell an neue Gegebenheiten“, beschreibt Lothar Dickel, Vorstandsmitglied im Gesangverein seine persönliche Einschätzung zum etwaigen Umzug in die AWO-Räume auf der Melbacher Höhe. „Wir haben ja gewusst, dass das bald ansteht“, sagt Dickel.

Chor vermisst wohl Gemütlichkeit

Der Chor und insbesondere Chorleiter Kai Uwe Schöler (Musikdirektor ICV) müssten die Räumlichkeiten erst einmal inspizieren. Vermissen würden die Chormitglieder aber wohl „die Gemütlichkeit aus der alten Schule“, wo neben dem Gruppenraum auch eine Küche mit Kühlschränken funktionelle Dienste geleistet habe.

Ortsvorsteherin Reinhild Saßmannshausen sieht den Verkauf der Schule und die daraus resultierenden Veränderungen sehr pragmatisch; denn sie weiß: „Wir hatten doch keine andere Chance. Zwei meiner Vorgänger wollten dort schon ein Dorfgemeinschaftshaus für die Vereine etablieren. Aber wir wollen uns doch nichts vormachen; ohne Geld und jede Menge Eigeninitiative geht das nicht.“ Für Saßmannshausen steht fest: Unser Dorfleben in Balde-Melbach wird unter den neuen Gegebenheiten nicht leiden.“ Das Ev. Gemeindehaus kann als Wahllokal fungieren oder auch für die Seniorenfeier. Und ein größeres Dorffest kann sich die Ortsvorsteherin in der neuen Schützenhalle gut vorstellen.

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