Erndtebrück. . Der Beruf des Installateurs hat sich gewandelt. Deswegen ist er für Dieter Althaus und seinen Kollegen Julian Völkel aus Erndtebrück so spannend.

Dieter Althaus ist stolz, als er mit seinen Fingern über das schwarze iPad streicht. Er sitzt gemeinsam mit seinem Kollegen Julian Völkel in seinem Büro in der Hauptmühle 8 in Erndtebrück und schaut nach, ob auch alles in Ordnung ist. Denn bei dem iPad handelt es sich um ein Arbeitsgerät, dass der 63-Jährige seit einigen Jahren nutzt. Er ist nicht nur Meister für Heizung und Lüftungstechnik, sondern auch Meister im Gas- und Wasserinstallateur-Handwerk. „Wir können darauf die Funktionen, Werte und Störungen der verschiedenen Heizkessel ablesen und diese gegebenenfalls mit dem Kunden beheben“, sagt er. „So ersparen wir uns die Fahrt zum Kunden und ihm eventuelle Kosten.“

Was auf der einen Seite ganz einfach erscheint, birgt gleichzeitig auch eine Herausforderung in sich. „Die Heizkessel sind heute sehr viel weiter entwickelt und wir müssen uns dadurch auch viel mehr Wissen in der Elektrotechnik aneignen. Mit den Produkten entwickelt sich auch unser Arbeitsgebiet. Wenn wir aktuell bleiben wollen, müssen wir mit der Zeit gehen“, sagt Dieter Althaus. Und das gefällt auch seinem Kollegen Julian Völkel.

Mehr Kenntnisse erforderlich

Dieter Althaus ist begeistert vor der Vielfalt in seinem Job. Auf einem I-Pad kann er die meisten Störungen von Heizungsanlagen erkennen und beheben. 
Dieter Althaus ist begeistert vor der Vielfalt in seinem Job. Auf einem I-Pad kann er die meisten Störungen von Heizungsanlagen erkennen und beheben.  © Ramona Richter

Der 29-Jährige findet das breite Aufgabengebiet super. „Klar ist es auch anstrengend, aber es macht einfach Spaß.“ Bereits als Jugendlicher habe er auf der Baustelle seines Nachbarn ausgeholfen und Spaß am Handwerk gefunden. Danach ginge alles ganz schnell und er habe die Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-Heizung-Klima begonnen. Dabei deckte die Ausbildung nicht nur den sogenannten sanitären Bereich ab, sondern ist durch das breite Spektrum Sanitär, Heizung und Klima sehr abwechslungsreich. „Früher, in den 70er Jahren gab es nur den einfachen Ölkessel mit einem Doppelthermostat, Ölbrenner und einer Umwälzpumpe. Da musste man gut schweißen können. Das hat sich heute grundlegend geändert. Heute werden die Teile zum größten Teil gepresst“, sagt Dieter Althaus.

Auch interessant

Zudem stelle sich jede Heizungsanlage, egal ob Gasheizung, Ölheizung oder Biomasseanlage, anders da. „Auch im sanitären Bereich ist kein Bad wie das andere. Es gibt immer wieder neue Materialien und Situationen. Es wird nie langweilig.“ Aber wenn sich sein Kollege Julian Völkel entscheiden müsse, welche Arbeiten ihm am meisten Spaß bereite, dann sind es wohl die Arbeiten an der Biomasse-Heizkessel-Anlage. „Das finde ich sehr interessant“, sagt er und lacht.

Schnelligkeit gefragt

Dies hänge natürlich von der Jahreszeit ab. Denn gerade in den Wintermonaten müsse häufiger an den Heizungsanlagen gearbeitet werden, um Störungen zu beheben. „Da kann es auch schon mal passieren, dass zwei oder drei Kunden gleichzeitig anrufen“, sagt Dieter Althaus. Dabei sei es wichtig routiniert vorzugehen und abzuwägen.

„Klar ist ein Gebäudekomplex, beispielsweise ein Krankenhaus, in dem Moment wichtiger, als eine Privatwohnung. Aber nicht wegen der Person, sondern einfach, weil ich in einer Wohnung vorübergehend einen Heizlüfter anschließen kann. Dies ist in einem größeren Komplex schwierig. So viele Heizlüfter haben wir gar nicht“, so Althaus.

  • Mehr Nachrichten, Fotostrecken und Videos aus Wittgenstein.
  • Die Lokalredaktion Bad Berleburg ist auch auf Facebook.