Schameder. . Emsige Mitglieder der Dorfjugend Schameder bereiten die blaue Halle am Flugplatz für die große Silvesterparty „700 Jahre Schameder“ vor.

Die blaue Halle ist leer, ohne die dort ansonsten geparkten Segelflugzeuge wirken die Wände kahl; aber das ändert sich am Freitagmittag von Minute zu Minute. Lange schwarze Stoffbahnen rollen die Jungs der Dorfjugend von hoch oben aus den Boxen, die Jost Afflerbach und Jörg Stöcker mit Schlepper und Hochlader in die Höhe halten.

Vereine aus dem Ort ziehen mit

„Wir sind dem Flugsportverein sehr dankbar, dass er uns das alles hier zum Jubiläumsjahr möglich macht,“ betont Ortsvorsteher Tim Saßmannshausen, lobt gleichzeitig aber auch das Engagement aller örtlichen Vereine, die sich aktiv für die Veranstaltungen im Jubiläumsjahr „700 Jahre Schameder“ stark machen. Verantwortlich für den feucht-fröhlichen Übergang ins Jahr 2019 sind die etwa 35 Mitglieder der Dorfjugend, die von fast 15 Altburschen unterstützt werden. „Wir freuen uns auf ein volles Haus, das wir mit der Pilstheke, einer Longdrink-Bar sowie dem kalten Büffet der Metzgerei Müller bestens bedienen wollen“, verspricht Dorfjugend-Chef Jost Afflerbach. Vorher werden allerdings noch die Mitglieder des extra eingerichteten „Deko-Ausschusses“ unter Leitung von Carina Afflerbach aktiv. Sie werden die Halle mit den vielen Stehtischen schmücken und für das Fest herrichten.

Wie Tim Saßmannshausen unserer Zeitung verrät, ist die Veranstaltung ausverkauft – rund 500 Gäste werden erwartet. Das ist rein rechnerisch fast die gesamte Dorfbevölkerung, von der Saßmannshausen schätzt, dass alle zwischen 6 und 86 Jahren kommen wollen. „Mit der Kapazität sind wir an unseren Grenzen, das wird schon ganz schön kuschelig; denn es wird eine Party gefeiert, kein Ball.“ Es soll ungezwungen zugehen; und dabei wird es den Gästen sicher nicht kalt. Zum einen sorgen kräftige Öl-Heizgebläse für warme Luft, zum anderen heizt die in Wittgenstein bestens bekannte Deutsch-Rockband „Hörgerät“ mächtig ein. In den Pausen legen „Casi“ Dreisbach und Felix Slenzka „Musik vom Band“ auf. Die Ton-, Bild- und Bühnentechnik hat übrigens Harald Knebel (Milchtransporte) mit einer großzügigen Spende ermöglicht.

Professionelles Feuerwerk an der Landebahn

Mit dem obligatorischen Glas Sekt in der Hand werden die Besucher kurz vor Mitternacht ins Freie gebeten, wo ein professionelles Feuerwerk gezündet wird. Eigene Raketen und Böller können die Besucher aus Sicherheitsgründen nicht mitbringen.

Dass die Dorfjugend Schameder sich als Veranstalter von Silvesterfeiern bewährt hat, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Die heutigen Altburschen Jörg Stöcker und Carsten Dreisbach (damals Ortsvorsteher) haben die Party jeweils zu den Jahreswechseln zwischen 1999 und 2001 sowie in 2006 organisiert – seinerzeit mit bis zu 450 Gästen in der Schmiede Dreisbach. In 2006 sollte der Party-Erlös für die Renovierung des Gemeindebaus eingesetzt werden. Carsten Dreisbach erinnert sich: „Uns haben die Älteren in Schameder gefragt, ,wie wollt ihr denn da Geld machen?’“ Als am Ende das Geld gezählt wurde, konnte die Dorfjugend 7000 Euro spenden.

Auch Überschüsse aus den anstehenden Feierlichkeiten sollen dem Dorf zugute kommen, planen die Organisatoren. Gleichwohl müssen auch erstmal hohe Kosten für Attraktionen erwirtschaftet werden. Wichtig ist in jedem Fall dem Ortsvorsteher, dass „dieses Jubiläum die Menschen im Dorf näher zusammenbringt. Dass es klappen kann, sieht man jetzt schon.“