Arfeld. . Das Immobilienmanagement folgt einem Grundsatzbeschluss aus dem Leitbildprozess: Städtische Gebäude ohne Verwendungszweck werden abgestoßen.
Es ist ein Grundsatzbeschluss aus dem Leitbildprozess der Stadt Bad Berleburg: Kommunale Immobilien sollen – sofern sie nicht genutzt oder gebraucht werden – verkauft werden. Neu ins Angebot kommt jetzt die ehemalige Dorfschule an der Kreuzstraße in Arfeld. „Mit der Fertigstellung des Zentrums Via Adrina als zentraler Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft und Touristen entfällt die gemeinschaftliche Nutzung der ehemaligen Dorfschule“, erklärt Manuel Spies, Abteilungsleiter des städtischen Immobilienmanagements.
Zuletzt hatten die Modellbahnfreunde Arfeld ehemalige Klassenräume in dem Gebäude für ihre beliebte Ausstellung der Edertalbahn genutzt. Die ist ja bekanntlich schon im Bürgerzentrum auf dem ehemaligen Hartmann’schen Gelände im Stedenhof untergebracht. Dort werden nach dem Frühjahr auch die Vortragsveranstaltungen von „Arfeld aktiv“ durchgeführt.
Thema wird noch diskutiert
Gleich neben der im Jahr 1928 erbauten und ein Jahr später eingeweihten Schule existiert seit 1955 der Kindergarten, den heute die AWO betreibt. Könnte sie Interesse am Erwerb des alten Schulgebäudes haben? „Ein Kauf wäre für uns keine wirtschaftlich sinnvolle Option“, winkt der Vorstandsvorsitzende des AWO-Kreisverbandes, Karl-Ludwig Völkel, ab, betont allerdings, dass „das Thema bei uns noch nicht thematisiert wurde.“
An Interessenten mangelt es aber offenbar nicht. Manuel Spies: „Ich habe das Objekt schon zwei Interessenten gezeigt. Aber es muss ja erst einmal noch öffentlich auf der städtischen Internetseite angeboten werden.“
Auch der Arfelder Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims weiß „von einigen Leuten, die sich für das Objekt interessiert haben.“ Für die Dorfgemeinschaft hingegen finde es keine Verwendung mehr. „Außer dem neuen Zentrum haben wir ja auch noch das evangelische Gemeindehaus für kleinere Veranstaltungen,“ deutet Jochims an. Ihm ist es besonders wichtig, „dass uns mit der alten Schule nicht das Schicksal ereilt wie bei der Alexander-Mack-Schule in Schwarzenau.“ Die ist bekanntlich bis heute nicht verkauft, und auch die geplanten Projekte sind nicht ans Laufen gekommen.
Lehrerwohnung ist vermietet
Im Obergeschoss ist die ehemalige Lehrerwohnung zur Zeit mit einer Fläche von 130 Quadratmetern vermietet. Insgesamt hat das Gebäude eine Brutto-Grundfläche von 580 Quadratmeter, verteilt auf Keller, Erd- und Obergeschoss. Das voll erschlossene Grundstück hat eine Größe von knapp 1400 Quadratmetern.
Politik entscheidet den Kaufpreis
Das Kauf-Angebot beschreibt das Gebäude als massiv gemauert, verputzt und gestrichen, teilweise ist es mit Schiefer verkleidet. Aus dem Keller führt eine Betontreppe zur ersten Ebene, von wo eine Holztreppe zu den Wohnräumen im Obergeschoss führt. Einer von zwei Eingängen führt auf den ehemaligen Schulhof, der andere auf eine kleine Rasenfläche, die sich laut Exposé als Terrasse gut eignet.
Wo liegt denn der Kaufpreis – diese für etwaige Interessenten die wohl wichtigste Frage lässt Immobilienmanager Spies unbeantwortet, denn in dem Punkt haben die politischen Gremien das Sagen. In den Bilanzen der Stadt wird das ehemalige Schulgebäude mit einem Buchwert von rund 55.000 Euro geführt.