Bad Laasphe. . Von Physik bis Geschichte: Beim Tag der Offenen Tür am Schlossgymnasium Wittgenstein entdecken Schüler ein vielfältiges und spannendes Angebot.

„Physik macht Spaß“ – klar, dass so ein Satz von einem Physiklehrer kommen muss. Dass Physik aber durchaus lebendig sein kann, zeigte Klaus Hofmann am Samstagvormittag, als das Gymnasium Schloss Wittgenstein zu einem Tag der Offenen Tür einlud.

Ausländische Schüler zum Abitur geführt

Seit Jahrzehnten werden am Gymnasium Schloss Wittgenstein – in Zusammenarbeit mit dem Internat – ausländische Schüler unterrichtet. Es handelte sich zunächst um Gastschüler aus Amerika, Australien und dem europäischen Ausland. Später wurden Kinder von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion, Polen und Rumänien erfolgreich zum Abitur geführt.

Vor diesem Hintergrund bietet das GSW u.a. folgende Fördermöglichkeiten an: Zusammenarbeit mit kooperierenden Unternehmen mit Auslandsniederlassungen, Besuche von Hochschulen und Vermittlung von Praktika

„Wir versuchen Wechselstrom zu erzeugen, mit dem wir dann eine Telefonklingel betreiben können“, so Hofmann, Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik. Spielerisches Lernen, den Spaß an der Theorie herauskitzeln und informieren, darum soll es beim Tag der Offenen Tür in erster Linie gehen.

Begegnungsstätte von Kulturen

Das GSW präsentierte sich aber auch als Begegnungsstätte von Fremdsprachen und Kulturen. „Wir haben mittlerweile viele bilinguale Schüler an unserer Schule; in jeder Klasse etwa zwei bis fünf Schüler“, sagte Katja Burk-Pitzer, Lehrerin für Französisch und Englisch.

Das Fremdsprachenangebot an der Schule ist dementsprechend breit gefächert: Ab der 5. Klasse lernen die Schüler Englisch, ab der Klasse 7 können sie Französisch und/oder Latein wählen. Wer möchte, kann sich auch noch für eine Italienisch- oder Spanisch-AG einschreiben.

Im Physikraum können die Schüler unter anderem ausprobieren, wie früher an einer Telefon-Wählscheibe gewählt wurde. Per Oszilloskop geben sie elektrische Impulse ab, ein Relais wird geschaltet und die Scheibe dreht sich. Foto: Hans Peter Kehrle Lernen lernen

An der Geschichtsstation wurde den Schülern unter anderem das Alte Ägypten nähergebracht. Mithilfe eines Hieroglyphen-Blatts konnten sie hier ihren Namen schreiben und damit praktisch in die alte Kultur eintauchen. „Es ist eine schöne Möglichkeit, die Schüler zu aktivieren. Dass sie schauen, wie war es früher, wie ist es heute und wo gibt es eventuell Synergien“, erklärte Burk-Pitzer. Damit werde Geschichte greifbarer.

Abgesehen von den „klassischen“ Schulfächern gab es auch das Angebot „Lernen zu lernen“, ein Fach, das sich eher der Förderung von Schlüsselkompetenzen widmet. „Dabei lernen die Schüler, wie sie sich gut strukturieren, wie sie Vokabeln am besten lernen oder wie sie ihre Tasche packen“, erklärte Christian Tang, Schulleiter am GSW.

Insgesamt sei er rundum zufrieden mit dem Tag gewesen, das freundschaftlich-familiäre Verhältnis innerhalb der Schullandschaft sei an solchen Tagen besonders spürbar – und das nachhaltig. Einige ehemalige Schüler kommen am Tag der Offenen Tür nämlich wieder, um an der ein oder anderen Station auszuhelfen und andere Schüler zu motivieren.