Raumland.. Die Aktion „Herzklopfen – Kinderwünsche in der Region suchen Paten“ findet auch in diesem Jahr statt. Bis zu 100 Wünsche werden erwartet.
Es sind die glänzenden Kinderaugen, die die Frauen des Wittgensteiner Kirchenkreises, besser gesagt vom Team „Herzklopfen“, jedes Jahr erneut motivieren sich ehrenamtlich zu engagieren. Mit der Aktion „Wunschengel“ suchen sie Paten für Kinderwünsche aus der Region. Denn auch hier leben viele Familien in Armut.
Im Kreis Siegen-Wittgenstein sind es derzeit rund 6000 Familien, wie die Bundesagentur für Arbeit nun bekannt gab. Wünsche, sei es eine Jacke für ihre Kinder, Kuscheltiere oder einfach ein Bettbezug vom BVB sind für viele Eltern nicht bezahlbar. Gerade an Weihnachten stehen sie vor einer Herausforderung: Was schenke ich meinem Kind? Kann ich ihm überhaupt eine Kleinigkeit unter den Weihnachtsbaum legen?
Die Idee
„Wir möchten die Familien mit dem Projekt ‘Wunschengel’ entlasten und den Kindern eine Freude machen. Dabei muss es nicht immer teuer sein. 20 bis 25 Euro kosten die Wünsche in der Regel, die die Familien für ihre Kinder auf einen Zettel schreiben können“, sagt Sonja Becker, Geschäftsführerin des Vereins „Alternative Lebensräume“.
Seit zwölf Jahren engagiert sich der Verein im Siegerland mit der Aktion für sozialschwächere Familien. „Mit der Zeit wurden es immer mehr Ortschaften und ich freue mich, dass sich nun auch die Gemeinde Raumland angeschlossen hat.“ Dabei kommen die Frauen des Frauen-Frühstückskreises nicht nur aus Raumland, sondern auch aus anderen Ortschaften Berleburgs.
„Einige Paten fragen uns, ob die Geschenke an Kinder in der Region gehen. Das ist ihnen wichtig“, sagt Pfarrer Dirk Spornhauer. Eigentlich wollte das zehnköpfige Team Kinder aus ganz Wittgenstein glücklich machen. „Dafür haben wir aber leider nicht genügend Kapazitäten. Daher haben wir uns entschieden, nur im Raum Bad Berleburg aktiv zu sein“, sagt er.
Der Ablauf
Mit insgesamt 100 Wünschen rechnet das Wunschengelteam in diesem Jahr. Noch bis zum 24. November können diese in den sogenannten „Wunsch-Zentralen“ – Klinker’s Landbäckerei und Schuhhaus Schade – abgegeben werden. Dort werden dann kleine bunte Engel hängen, auf dessen Wolke der Wunsch und das Alter und Geschlecht des Kindes zu finden ist. „Paten können sich dort einen Engel aussuchen“, sagt Pfarrer Spornhauer.
Die Frauen des „Herzklopfen“-Teams bringen die Geschenke dann zu den einzelnen Kindern. Denn diese bleiben für die Spender anonym. In kleinen Gruppen werden dann kurz vor Weihnachten Kuscheltiere und sonstige Artikel von Tür zu Tür gebracht. „Wer an diesem Tag arbeitet, hat sicher einen schönen Tag“, so Spornhauer. Das kann Ingrid Saßmannshausen nur bestätigen. „Da war einmal ein Junge. Der rannte plötzlich in sein Kinderzimmer, holte seinen Teddy und wollte ihn mir schenken. So sehr hat er sich über das Geschenk gefreut“, sagt sie.
Für ihre Paten malen die Kinder häufig ein Bild oder schreiben ein Gedicht. „So bekommen auch die Paten ein kleines Geschenk zurück. Geben und Nehmen kann so viel Freude geben“, sagt Sonja Becker. Aber nicht nur Paten werden in diesem Jahr wieder gesucht. Auch kleine Spenden sind wichtig, da sich nicht für jedes Kind im Kreis ein Pate findet.
Von dem gesammelten Geld werden dann die übrig gebliebenen Wünsche erfüllt. „Uns ist es wichtig, dass die Kinder an Weihnachten ein Geschenk unter dem Baum haben, dass nicht aus dem Secondhand-Laden ist. Eine kleine Besonderheit eben“, so Becker. In Berleburg seien aber in den vergangenen Jahren alle Wünsche in Erfüllung gegangen.
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