Bad Berleburg. . Auf dem Gelände der ehemaligen Krankenpflegeschule könnten nach ersten Überlegungen etwa 40 neue Parkplätze entstehen.

Seit gut 15 Jahren gibt es die Krankenpflegeschule – im Volksmund Schwesternschule – in Bad Berleburg nicht mehr. Seinerzeit hatte der Konzern Fresenius als Besitzer die Einrichtung „aus Kostengründen“ geschlossen. Inzwischen steht das Gebäude nach unterschiedlicher Nutzung leer vor einer (noch) ungewissen Zukunft.

Denn in der Vorstandsetage der Helios-Kliniken-Gruppe wird sich bald in Absprache mit der Bad Berleburger Helios-Geschäftsführerin Sabine Braun entscheiden, was mit dem Gebäude An der Gontardslust 6 werden soll. „Wir haben mehrere Optionen“, verrät Sabine Braun im Gespräch mit dieser Zeitung und ergänzt, dass „wohl ein Abriss favorisiert“ sei. Die Begründung liefert die Geschäftsführerin gleich nach: „Wir sind an der Helios Klinik auf weiteren Parkraum angewiesen.

Dort könnten nach ersten Überlegungen etwa 40 neue Parkplätze für unsere Mitarbeiter, für Patienten und Besucher entstehen.“ Andererseits hat sich ganz aktuell ein Investor gemeldet, der Interesse am Erwerb der Immobilie bekundet. „Das hat für uns wohl keine Priorität, und ich tue mich schwer, die Immobilie zu verkaufen“, erklärt Braun; denn die Nähe der Klinik sei ausschlaggebend für eine andere Nutzung. Wenn die Entscheidung gefallen sei, würden die notwendigen behördlichen Formalitäten in Angriff genommen.

Eine Wiederbelebung der Einrichtung als Schule ist aus Helios Sicht keine Option. Dafür funktioniert die Zusammenarbeit mit der Krankenpflegeschule der Diakonie in Siegen zu gut. „Die Kooperation klappt prima“, betont Helios.

Was die 24 Wohneinheiten im so genannten Schwesternwohnheim am Hillerbachweg betrifft, gibt es laut Geschäftsführerin aktuell keine Veränderungsabsichten. Sabine Braun: „Das bleibt erst einmal so. Die Wohnungen sind immer belegt, wir haben Fenster und kürzlich eine neue Heizung einbauen lassen.“

Positive Reaktion aus der Politik

Lage rund um das Krankenhaus soll sich entspannen

An der Helios Klinik in Bad Berleburg gibt es bislang 80 Parkplätze. Die stehen Besuchern, Patienten und dem Personal zur Verfügung. Alle Plätze werden mit einem Ticket-System bewirtschaftet.

Das Gebäude an der Gontardslust 6 hat eine Nutzfläche von rund 1300 Quadratmetern. Nach groben Schätzungen könnten auf dem Grundstück in unmittelbarer Kliniknähe bis zu 40 weitere Stellplätze geschaffen werden.

Wie sieht die Politik die Pläne von Helios? Bodo Hüster (SPD) ist Vorsitzender des Gesundheitsausschusses der Stadt Bad Berleburg. „Ich sehe das positiv“, betont er auf Anfrage. Die „Notlage, was den Parkraum rund um die Klinik betrifft, ist ja seit längerer Zeit schon bekannt“, kann Hüster die Pläne von Sabine Braun gut nachvollziehen. Seines Wissens sei „die Bausubstanz des Gebäudes ohnehin nicht die Beste“. Wenn man diese Situation durch einen Abriss und Schaffung von Parkplätzen entspannen könne, sei diese Option gut, so Hüster. Er sieht in dem Vorhaben übrigens auch „eine Stärkung des Standortes.“

Zustimmung aus dem Rathaus

Im Berleburger Rathaus ist Regina Linde u.a. auch Sonderbeauftragte für Gesundheitswesen. Ihr Kommentar: „Helios hat uns schon vor längerer Zeit über diese Planungen informiert. Zu dem Zeitpunkt war die ehemalige Schwesternschule noch durch Mieter belegt bzw. wurde von Gruppen genutzt. Inzwischen hat Helios sowohl für die Mieter als auch für die Gruppen andere Möglichkeiten gefunden. Da das Gebäude ohnehin baufällig ist und die Parkplatzsituation durch die geplante Maßnahme entlastet würde, halten wir den Abriss des Gebäudes und die Schaffung weiterer Parkflächen für eine gute Lösung in diesem Bereich.“

Dieser Einschätzung schließt sich Christoph Koch, Dezernent im Fachbereich Bauen, Planen, Wohnen an.

>>> AUCH AN DER DRK-RETTUNGSWACHE STEHEN VERÄNDERUNGEN AN

  • Unterhalb der ehemaligen Schwesternschule liegt die DRK-Rettungswache, für die sich ebenfalls Veränderungen an. Im Rahmen der aktuellen Überarbeitung des Rettungsdienstbedarfsplanes beabsichtigt der Kreis offenbar, das Gebäude „Am Seifchen 1“ zu erweitern. Wie die Kreisverwaltung bereits Ende August mitgeteilt hatte, sei die Maßnahme für 2019 geplant.

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