Bad Berleburg. . Am Berleburger Nordknoten soll ein Anlaufpunkt für Jung und Alt entstehen. „Schäfers Backstuben“ als Betreiber. Fertigstellung: Herbst 2019.

Es soll ein moderner, lichtdurchfluteter Neubau mit angrenzenden Parkmöglichkeiten werden, ein zentraler Treffpunkt für Jung und Alt. Auf dem Grundstück des ehemaligen Brückengrills am Berleburger Nordknoten soll ein rund 450 Quadratmeter großes Gastronomie-Gelände mit rund 20 Parkplätzen entstehen. Der Betreiber: Schäfers Backstuben, Handwerksunternehmen mit Hauptsitz in Biedenkopf. Die Fertigstellung ist für September 2019 geplant.

Die Offensive

Die Brüder André und Stefan Bikar von der Berleburger Immobilienagentur „A. u. S. Bikar Immobilien“ haben das Grundstück am Nordkreisel schon 2013 gekauft; da hatte der Brückengrill seinen Betrieb bereits eingestellt. Erst vor ein paar Wochen wurde das leerstehende Gebäude aus den 1960er-Jahren schließlich abgerissen. Die Gerüchte, was auf dem Gelände am Nordkreisel wohl passieren werde, sind schon länger im Umlauf. „Auch deswegen war es uns wichtig, mit unserem Plan an die Öffentlichkeit zu gehen“, sagt An­dré Bikar.

Der Architekt

Eine Bereicherung für Bad Berleburg

Eins ist sicher: Das neue Gebäude mit der großzügigen Außenterrasse wird auffallen. Es wird sich abheben von den bisherigen Angeboten in Bad Berleburg, sowohl baulich als auch gastronomisch-touristisch. Einige Händler befürchten eine verschärfte Konkurrenz-Situation. Ein traditionsreiches Handwerksunternehmen aus dem benachbarten Hessen, das jetzt seine Fühler nach Wittgenstein ausstreckt. Mag sein, dass die Angst vor Kundenverlust bei bereits etablierten Gastronomen berechtigt ist. Es kann aber auch als Chance verstanden werden – um an den eigenen Konzepten zu feilen und sie womöglich an moderne Ansprüche anzupassen.

Wenn André Bikar sagt, dass sie mit dem Neubau ein Konzept schaffen, das es so noch nicht in Bad Berleburg gibt, dann ist das in erster Linie doch eine Bereicherung für die Stadt. Ein gemütlicher, offener und heller Raum, in dem man zum Beispiel seine Mittagspause verbringen kann – und das, ohne Restaurant-Preise zahlen zu müssen. Das macht das Projekt auch für junge Leute attraktiv. Und die braucht man schließlich, um die Region weiter zukunftsfähig zu gestalten. (bpr)

Ideen gab es schon länger, seit letztem Jahr haben die Bikar-Brüder zusammen mit Schäfers Backstuben jedoch auch intensiv an einem Konzept gearbeitet. „Als gebürtige Bad Berleburger war es uns von Beginn an sehr wichtig, aus dem ehemaligen Brückengrill-Gelände wieder einen attraktiven, belebten Ort entstehen zu lassen“, so André Bikar. „Daher war die Zielvorgabe an unseren Architekten, ein modernes Design zu entwerfen, das sich auch städtebaulich perfekt in unseren Heimatort integriert.“

Die Wahl ist dabei auf Jörg Arlt gefallen, Geschäftsführer von „Arlt Architekten + Ingenieure“ in der Berleburger Poststraße. Er orientiert sich in seinen Planungszeichnungen an moderner Formsprache, konzipiert eine schwarze Teil-Glasfassade mit weinroter Umrandung. Damit werden auch gleichzeitig die Unternehmensfarben von „Schäfers Backstuben“ aufgegriffen. Ein „städtebauliches Highlight“, nennt es André Bikar. „Und das in prominenter Lage mit einer perfekten Wahrnehmbarkeit“, sagt Jörg Arlt. Wer aus Richtung Winterberg oder Hallenberg kommt, wird automatisch mit dem Neubau am Kreisel konfrontiert.

Der aktuelle Stand

Im September 2019 soll am Nordknoten in Bad Berleburg, auf dem Gelände des früheren Brückengrills, ein moderner Neubau mit rund 450 Quadratmeter entstehen. Das Unternehmen Schäfers Backstuben aus Biedenkopf möchte hier eine 7-Tage-Bäcker-Gastronomie etablieren. 
Im September 2019 soll am Nordknoten in Bad Berleburg, auf dem Gelände des früheren Brückengrills, ein moderner Neubau mit rund 450 Quadratmeter entstehen. Das Unternehmen Schäfers Backstuben aus Biedenkopf möchte hier eine 7-Tage-Bäcker-Gastronomie etablieren.  © ARLT Architekten + Ingenieure

„Wir sind gerade an der Bauantragstellung und versuchen, dass wir bis Weihnachten die Baugenehmigung erhalten und dann auch schon alle Ausschreibungen veröffentlichen können“, so Jörg Arlt. Sowohl Bauämter als auch Handwerksunternehmen seien derzeit jedoch mehr als ausgelastet, so dass sowohl für die Genehmigung als auch für den Zuschlag ein paar Wochen verstreichen können. Auch wenn man versuche, vor allem heimische Unternehmen an dem Bauprojekt zu beteiligen, werde man aufgrund der aktuellen Belastungssituation auf dem Markt die Aufträge deutschlandweit ausschreiben.

Das Angebot

Ein ähnliches Objekt wie das geplante in Bad Berleburg hat „Schäfers Backstuben“ vor ein paar Monaten in der Nähe von Wetzlar eröffnet. Daran orientiere man sich auch im Hinblick auf das Angebot: „Wir planen eine Sieben-Tage-Gastronomie mit etwa zehn bis 15 Mitarbeitern und Öffnungszeiten von 5.30 bis etwa 19 Uhr“, erklärt Maximilian Plum, zuständig für die Unternehmensentwicklung bei „Schäfers Backstuben“. „Wir werden Frühstück, Snacks, belegte Brote für die Mittags- und Abendszeit sowie Kaffee und Kuchen anbieten“, ergänzt Geschäftsführer Heinz Lichtenthäler. Dabei werden alle Produkte in der Biedenkopfer Backstube hergestellt. „Bei uns wird an jedes Brot Hand angelegt“, so Lichtenthäler. Handwerkliche Qualität stehe beim Unternehmen im Mittelpunkt, Interessierte können übrigens jederzeit in der „gläsernen Backstube“ in Biedenkopf einen Einblick in die Teig-Herstellung bekommen.

Die Vision

Der Neubau soll ein Ausflugsziel für nahezu alle Altersgruppen werden. „Es wird eine Spielecke für Kinder geben, eine große Tafel für Gruppen, aber auch separate Bereiche, in denen gearbeitet werden kann“, verrät Plum. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, soll das komplette Gelände auf Straßenniveau gebracht werden. „Unser Ziel ist es, das Gelände als zentralen Treffpunkt zu gestalten und das Kaffeetrinken wieder zum Erlebnis zu machen“, so Bikar. Eine große Investition. Über die Summe dafür möchten die Planer jedoch (noch) nicht sprechen.