Erndtebrück. . Die Schüler der Erndtebrücker Realschule nutzen jede Gelegenheit in den Pausen, um sich auf dem neuen Spielplatz auszupowern.
„Ich möchte auf eine weiterführende Schule gehen, wo ich klettern kann.“ Dieser eine Satz der kleinen Ida Kühnert aus Bad Berleburg hat einiges bewegt. So auch die Schüler der Realschule Erndtebrück, die nur kurze Zeit später planten, Sponsoren suchten und selbst anpackten. Denn die Schüler der Bau-AG haben Idas Wunsch umgesetzt. Ihr Vater Sebastian Kühnert, Konrektor der Realschule, hat ihre Idee an der Schule vorgestellt.
Eine Gemeinschaftsaktion
„Wir haben uns schon immer gefragt, ob unsere Schüler eine schöne Pause haben. Denn Pausen sind wichtig, nicht nur für die Schüler, auch für uns Lehrer“, sagt Schulleiterin Darjana Sorg. Pünktlich zu ihrem Amtsantritt als Leiterin seien vor drei Jahren beinahe alle Bäume gefällt worden. „Damals fragten mich alle: Frau Sorg, warum lassen Sie die Bäume fällen? Hätte ich gewusst, dass wir wenige Jahre später einen Kletterpark bauen, hätte ich gesagt: Ich brauche das Holz.“
Beinahe ein Jahr ist nun vergangen, seitdem die mittlerweile 11-jährige Ida den Satz sagte. Nun steht auf dem Pausenhof ein riesiger Kletter- und Seilgarten. Fast 50 Kubikmeter Holzschnipsel, fünf dicke Baumpfosten, die gen Himmel ragen und jede Menge Seile zum Hangeln und Balancieren locken seit Montag die Schüler. Mehr als 20.000 Euro kostet das neue Pausengerät. Eine Investition, die ohne zahlreiche Sponsoren nicht möglich wäre.
„Wir sind stolz darauf, dass wir einen Teil beitragen konnten“, so Eckehard Hof von der Firma Berge-Bau in Erndtebrück. „Und wir profitieren nun ja auch von der Aktion.“ Ein Jugendlicher habe sich direkt nach dem Aufbau im Unternehmen gemeldet, um dort später eine Ausbildung zu absolvieren. Schließlich habe sich der Kletter- und Seilgarten nicht von selbst aufgebaut.
In einer gemeinschaftlichen Aktion mit Eltern, Schülern, heimischen Unternehmen und den Lehrern wurde die Attraktion vergangenes Wochenende aufgestellt. Das Highlight für die Schüler der Bau-AG? Natürlich ihre selbstgebaute Treppe. Deren Stufen aus Holz führen einen kleinen Hang hinab zum Kletterpark. Dieser soll nun alle paar Jahre geprüft werden. „Das ist quasi wie ein Spielplatz“, erklärt Darjana Sorg.
So sollen auch in Zukunft noch viele Schüler die Möglichkeit haben, sich zwischen den Unterrichtsstunden auszutoben. „Aktuell kommt der Kletter- und Seilgarten super bei den Kindern an. Selbst in den Fünf-Minuten-Pausen stürmen sie nach draußen“, so Sorg.
Das bestätigen auch Paul und Kevin. Die beiden Jungs aus der 5. Klasse sind froh, dass sie endlich etwas zu Klettern haben. „Das ist so cool“, sagt der elfjährige Kevin, während er weiter auf dem Seil balanciert.
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