Das Gespräch mit Bauernhofpädagogin Heike Born aus Wingeshausen hat mich nachdenklich gemacht: Eigentlich dürfte es ihren Beruf gar nicht geben! Aber in der Gesellschaft, in der wir leben, ist er notwendiger den je. Es macht keinen Unterschied ob wir auf dem Land leben oder in der Großstadt. Weil sich unser Konsumverhalten und damit auch die Erzeugung unserer Nahrungsmittel in den letzten Jahrzehnten so grundlegend verändert hat, dass wir alle den Bezug zur Landwirtschaft verloren haben, weil daraus eine Industrie geworden ist. Kühe, Schweine, Hühner existieren für viele Kinder mehr auf dem Bildschirm als in Realität. Vor 30 Jahren hatten sehr viele Wittgensteiner noch ein paar Morgen Weideland und Vieh. Ich kenne die Bilder der Hausschlachtung noch, wenn vor der Stalltür das Schwein auf der Leiter hing und der Dunst vom Wurstmachen durchs Haus zog. Damals waren die Hausschweine selbstverständlich. Die Kinder spielten und streichelten Kaninchen, die sie ein paar Monate später - manchmal traurig - auf dem Teller wiedersahen. Damals war es noch möglich, beim Nachbarn, der drei Kühe hatte, eine Kanne frische Milch zu holen. Und die schmeckte unterschiedlich, je nachdem ob die Tiere frisches Gras, Heu oder Silo zu fressen bekommen hatten.Ich will diese Zeit nicht verklären, denn vieles war beschwerlicher. Eines aber war besser: Der direkte Kontakt zur Landwirtschaft, zum Tier und zum Lebensmittel. Und weil dieser Kontakt direkt war und viele Kinder und Jugendlichen auch bereits Verantwortung für Tiere übernahmen, haben sie möglicherweise auch ein anderes Verhältnis zu den Erzeugnissen entwickelt. Heike Born hat es gesagt: Fleisch isst sie nur zuhause, wenn sie selbst weiß, wie Schwein und Rind gelebt haben. Klasse statt Masse, hat sie gesagt. Und wenn wir alle danach lebten, ginge es Tieren, Umwelt, kleinen Landwirten und vor allem uns selbst besser.

Das Gespräch mit Bauernhofpädagogin Heike Born aus Wingeshausen hat mich nachdenklich gemacht: Eigentlich dürfte es ihren Beruf gar nicht geben! Aber in der Gesellschaft, in der wir leben, ist er notwendiger den je.


Es macht keinen Unterschied ob wir auf dem Land leben oder in der Großstadt. Weil sich unser Konsumverhalten und damit auch die Erzeugung unserer Nahrungsmittel in den letzten Jahrzehnten so grundlegend verändert hat, dass wir alle den Bezug zur Landwirtschaft verloren haben, weil daraus eine Industrie geworden ist.


Kühe, Schweine, Hühner existieren für viele Kinder mehr auf dem Bildschirm als in Realität. Vor 30 Jahren hatten sehr viele Wittgensteiner noch ein paar Morgen Weideland und Vieh. Ich kenne die Bilder der Hausschlachtung noch, wenn vor der Stalltür das Schwein auf der Leiter hing und der Dunst vom Wurstmachen durchs Haus zog.


Damals waren die Hausschweine selbstverständlich. Die Kinder spielten und streichelten Kaninchen, die sie ein paar Monate später - manchmal traurig - auf dem Teller wiedersahen. Damals war es noch möglich, beim Nachbarn, der drei Kühe hatte, eine Kanne frische Milch zu holen. Und die schmeckte unterschiedlich, je nachdem ob die Tiere frisches Gras, Heu oder Silo zu fressen bekommen hatten.
Ich will diese Zeit nicht verklären, denn vieles war beschwerlicher. Eines aber war besser: Der direkte Kontakt zur Landwirtschaft, zum Tier und zum Lebensmittel. Und weil dieser Kontakt direkt war und viele Kinder und Jugendlichen auch bereits Verantwortung für Tiere übernahmen, haben sie möglicherweise auch ein anderes Verhältnis zu den Erzeugnissen entwickelt.


Heike Born hat es gesagt: Fleisch isst sie nur zuhause, wenn sie selbst weiß, wie Schwein und Rind gelebt haben. Klasse statt Masse, hat sie gesagt. Und wenn wir alle danach lebten, ginge es Tieren, Umwelt, kleinen Landwirten und vor allem uns selbst besser.