Dotzlar. . Löschzug 4 (Unteres Edertal) ist dieses Mal mit der alle zwei Jahre stattfindenden Übung der Stadtjugendfeuerwehr Bad Berleburg dran. Großes Lob.

Was ist denn los? Wo brennt’s denn? Das wird sich manch einer am Samstagmittag gefragt haben, als ein Feuerwehrfahrzeug nach dem anderen durch Dotzlar Richtung Raumland fuhr. Ziel: die HBM-Asphaltmischanlage Dotzlar, umgangssprachlich „Teeranlage“ genannt. Dort lief diesmal die traditionell alle zwei Jahre stattfindende Übung der Stadtjugendfeuerwehr Bad Berleburg ab.

Turnusgemäß ist der Löschzug 4 (Unteres Edertal) mit der Durchführung an der Reihe, so Stadtjugendfeuerwehrwart Mario Schuppener. Daher hatten sich der Jugendwart der Löschgruppe Arfeld, Nick Eggert, und sein Team folgendes Szenario ausgedacht: Im Treppenbereich der Mischanlage kam es zu einer Verpuffung. Das löste eine Kettenreaktion aus: Zwei Mitarbeiter werden vermisst, durch Funkenflug und Wind kommt es zu mehreren Waldbränden. Beim Versuch, dem Böschungsbrand zu entkommen, ist ein anwesender Waldarbeiter unter einige Holzstämme geraten und kann sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien. Zusätzlich hat ein Behälter mit einer unbekannten Flüssigkeit Leck geschlagen – und ein Mitarbeiter der Anlage ist beim Bergungsversuch des Fasses mit dem Stoff in Berührung gekommen.

Zahlreiche Helfer standen zur Seite

Es gibt also viel zu tun für die rund 90 Jungen und Mädchen, die aus elf verschiedenen Einheiten angerückt sind. Die stärkste Gruppe kam übrigens vom Löschzug 2, (Girkhausen/Schüllar-Wemlighausen), der parallel auch noch eine 24-Stunden-Übung abhielt. Rund 25 Helfer standen der Jugend zur Seite. Als Einsatzleiter fungierte der stellvertretende Leiter der Bad Berleburger Feuerwehr, Matthias Limper, die Übungsleitung übernahmen Nick Eggert und Tobias Rottenfußer, Übungsbeobachter waren Reiner Schilling, ehemaliger Leiter der Berleburger Feuerwehr und Heinz Wetter aus Dotzlar, ehemaliger Löschzugführer.

Jugendfeuerwehrtag in Dotzlar

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Menschenrettung, Technische Hilfeleistung, Wasserentnahme und -förderung, Brandbekämpfung Wald und ABC-Einsatz waren die jeweiligen Schlagworte für die fünf Einsatzabschnitte. Übungsatemschutz und Digitalfunk gehörten genauso dazu wie die besonderen Schwierigkeiten, die nicht provoziert waren, sondern sich aus dem Gelände selbst ergaben, informiert Eggert: „Vermisstenrettung aus großer Höhe, wenig Wasser zur Brandbekämpfung vorhanden, großes Gelände, relativ lange Wege und Wasserentnahme aus rund sechs Meter Tiefe.“

Um die Saugleitung in das Wasserloch zu legen, muss der junge Kamerad aus Sicherheitsgründen angeseilt werden. Auch die verletzten Personen aus dem Turm der Mischanlage zu retten, gestaltet sich schwierig. Wie kann man mit einfachen Mitteln, die auf jedem Fahrzeug zur Verfügung stehen, etwas machen bis ein Spezialfahrzeug kommt? So lautet die Frage beim ABC-Einsatz, wo „hochgiftiges 4711“ aus einem Behälter läuft. Erschwerend hinzu kommt, dass nebenbei noch ein Kamerad „vermisst“, gesucht – und später gefunden wird. Währenddessen legen Trupps in unterschiedlichen Richtungen des Turmes einmal 300 bzw. weitere 400 Meter B-Leitungen und zusätzlich zahlreiche C-Schläuche, um die Waldbrände zu bekämpfen. Nach rund eineinhalb Stunden hieß es „Feuer aus!“ und alle benutzten Gerätschaften wieder auf die Fahrzeuge räumen.

Zur Stärkung der Kameradschaft fuhren anschließend 14 Feuerwehrfahrzeuge im Verband zum „alten“ Feuerwehrgerätehaus nach Arfeld. Dort gab es Würstchen vom Grill, Getränke und jede Menge Lob von allen Seiten. In erster Linie für den Feuerwehr-Nachwuchs, aber ebenso für das Orga-Team und alle Helfer. Peter Mengel vom Ordnungsamt, der stellvertretend für Bürgermeister Bernd Fuhrmann vor Ort war, hob hervor: „Ihr seid wichtiges Potential für die Stadt Bad Berleburg. Die Jugendwarte haben euch fit gemacht. Das war echt ein super Ding! Hoffentlich führt ihr euer Engagement fort.“ Und auch Matthias Limper von der Wehrführung lobt: „Ihr habt das heute echt toll gemacht!“