Der Verkehrs- und Heimatverein Christianseck hat erneut klare Kante gezeigt.

Der Verkehrs- und Heimatverein Christianseck hat erneut klare Kante gezeigt. Dass es diesmal mit dem Kreisverband der Alternative für Deutschland ausgerechnet eine politische Partei getroffen hat, ist nur auf den ersten Blick eine politische Entscheidung. Vor allem aber ist es eine konsequente!

In den vergangenen Jahren war die Grillhütte auf dem Struthbach wegen ihrer Lage – irgendwo im Nirgendwo und trotzdem in der Nähe einer Landstraße – immer wieder von Familien, Vereinen oder Schülern gemietet worden. Das Problem ist nur, dass der Heimat- und Verkehrsverein immer wieder auch mit Sachbeschädigungen an seiner Hütte, Alkoholexzessen und anderen Eskalationsstufen von „privaten Feiern“ zu tun hatte.

Nun ist bei einer Grillfeier einer Partei nicht mit Sachbeschädigungen oder Saufgelagen zu rechnen. Aber allein die öffentlich angekündigte Präsenz der AfD könnte auch politische Gegner auf den Plan rufen. Um den Verein und die Hütte vor Problemen durch eine politische Auseinandersetzung zu schützen, hat der Vorstand eine einstimmige und für mich auch stimmige Entscheidung getroffen.

Eine juristische Auseinandersetzung darüber, ob diese Absage rechtens war oder nicht, muss der Heimatverein aus meiner Sicht nicht fürchten. Wenn ein Interessent die Hütte für sich privat beansprucht und der vermietenden Verein erst aus der Tageszeitung erfährt, was denn dort tatsächlich geplant ist, dann muss der Hütteneigentümer das Recht haben, diesen Mietvertrag aufzukündigen. Das hat dann auch nichts damit zu tun, ob es sich um eine politisch legitimierte Partei handelt oder einen Tierzuchtverein.

Auch wenn es vor dem Hintergrund von Chemnitz und den aus meiner Sicht fragwürdigen politischen Zielen der AfD naheliegt, darf man in diesem Fall nicht den Fehler machen und in die Entscheidung in Christianseck zu viel Politik hineininterpretieren.