Feudingen/Köln. . Katja Roth veröffentlicht ersten Fantasy-Roman. Die Handlung spielt größtenteils in Wittgenstein und ist eine Liebeserklärung an die Heimat.

„Irgendwie hat’s mir immer gefehlt“, erzählt Katja Roth lächelnd. Ein Lächeln, das verrät, dass sie jetzt gefunden hat, wonach sie gesucht hat. Die 46-Jährige ist in Feudingen aufgewachsen, hat am Städtischen Gymnasium Bad Laasphe ihr Abitur gemacht und ist fürs Physik-Studium nach Köln gezogen, wo sie bis heute lebt. Sie promovierte in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, unternahm vor zweieinhalb Jahren aktiv etwas gegen den Lehrermangel und nahm eine Stelle als Vertretungslehrerin für Mathematik am Dreikönigsgymnasium in Köln an, auch um besser für und mit ihrem Sohn Ben planen zu können.

Bis Roth schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit wagt – als Fantasy-Autorin. „Eigentlich war ich gar nicht unbedingt Fan von diesem Genre. Im Grunde hatte mein Mann die Idee zu dem Buch“, sagt Roth. Viele Abende haben sie zusammen in der Küche gesessen und sich die grobe Handlung überlegt. Herausgekommen ist „Anders als es scheint“, ein Fantasy-Liebesroman mit Wesen, „die noch schöner sind als Vampire“. Und in den Tiefen der Wittgensteiner Wälder leben.

M wie mysteriös.
Da ihre Mutter krank ist, muss die 16-jährige Charlie für ein paar Monate zu ihrem Vater in ein Forsthaus mitten im Wald ziehen. Nicht gerade das, wovon Charlie geträumt hat. Als sie an ihrer neuen Schule den geheimnisvollen und wunderschönen Elian kennenlernt, fühlt sie sich sofort in seinen Bann gezogen. Doch Elian verhält sich ihr gegenüber äußerst abweisend. Und Charlie kann sich nicht erklären warum. Erst als Elian übermenschliche Fähigkeiten einsetzt, um ihr das Leben zu retten, ahnt Charlie, dass mit ihm etwas anders ist. Doch als sie endlich hinter sein Geheimnis kommt, ist es längst zu spät. Sie hat sich nicht nur unsterblich in ihn verliebt, sie schwebt nun auch in Lebensgefahr. Und so langsam dämmert Charlie, dass vieles anders ist, als es scheint.

A wie Anlehnung.
Der Inhalt erinnert stark an die Twilight-Serie von Stephenie Meyer, eine romantische Liebesgeschichte zwischen der sterblichen Bella und dem hübschen Vampir Edward. „Tatsächlich gibt es auf den ersten 80 Seiten viele Parallelen zu der Twilight-Saga“, so Roth. Dann entwickelt sich jedoch ein anderer Spannungskonflikt; und bei dem Fabelwesen handelt es sich letztendlich auch nicht um einen Vampir. Welches das ist, möchte Katja Roth ihren potenziellen Lesern nicht vorwegnehmen. Nur so viel: Es glitzert. Der Titel „Anders als es scheint“ darf also durchaus auch doppeldeutig verstanden werden.

G wie gefunden.
Der Roman soll übrigens der Auftakt einer Fantasy-Reihe sein, die Katja Roth „Serendipity“ genannt hat. Übersetzt heißt das so viel wie „etwas sehr Schönes finden, ohne danach gesucht zu haben“. Was damit letztendlich gemeint ist, kann jeder Leser für sich selbst entscheiden: Ob es jetzt die Landidylle ist, die Charlie für sich entdeckt, die Liebe zu einem geheimnisvollen Wesen oder auch Katja Roths bislang ungeahnte Begeisterung für die Fantasy-Literatur.

I wie Idylle.
Anfangs war es mir fast ein bisschen peinlich zu sagen, dass ich jetzt Vollzeit-Autorin bin und nicht mehr Lehrerin“, meint Roth. „Aber mein Mann hat mich so großartig unterstützt und auch aus meinem direkten Umfeld gab es bislang nur positives Feedback.“ Eine Freundin aus Rückershausen habe sogar gesagt, dass sie es geschafft habe, Wittgenstein im Buch so darzustellen, wie sie es selbst empfindet.

Unter einem Pseudonym veröffentlicht

Katja Roth hat ihren Roman unter dem Pseudonym „Juni Callisto“ veröffentlicht. Gerade im Fantasy-Genre sei es üblich unter einem Pseudonym zu schreiben, erklärt die Autorin.

Das Buch „Anders als es scheint“ von Juni Callisto ist derzeit ausschließlich auf Amazon erhältlich – als E-Book im Kindle-Format für 2,99 Euro und als Taschenbuch für 12,99 Euro.

„Die wunderschöne Natur der Wittgensteiner Wälder, die Bodenständigkeit der Menschen, ihre große Herzlichkeit und die Fähigkeit, mit anzupacken, wenn Hilfe benötigt wird – auch ohne groß Worte darüber zu verlieren“, beschreibt Roth ihre Sicht auf Wittgenstein. Die Schilderungen Wittgensteins sollen zum Träumen einladen. „Ein Ort, an den sich die Leser hinwünschen sollen, wenn sie nicht schon dort wohnen.“ Und auch das Großstadtmädchen Charlie lernt im Roman die Vorteile Wittgensteins nach und nach zu schätzen – „trotz der Nachteile wie der wenig ausgebaute Nahverkehr oder der begrenzten Ausgehmöglichkeiten“, so Roth.

E wie erkennen.
Das Buch sei vor allem auf die Zielgruppe „weibliche Teenager und junge Erwachsene“ ausgerichtet. „Es haben jedoch auch schon einige Erwachsene gelesen, die es spannend fanden“, erzählt Roth. Gerade weil die Geschichte viel Wiedererkennungspotenzial hat – es gibt ein „Klostergymnasium“ in Anlehnung an das Gymnasium Schloss Wittgenstein und sowohl Kyrill-Pfad als auch Wisente spielen eine Rolle – ist „Anders als es scheint“ auch interessant für Heimatverbundene. „Man kann es durchaus als Liebeserklärung an Wittgenstein verstehen. Der Leser kann in die Geschichte eintauchen, die Ruhe des Walds genießen und förmlich die frische Luft einatmen.“

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