Feudingen. In der Feudinger Unfallkurve am Hainberg wird es oft gefährlich. Stadt Bad Laasphe und Landesbetrieb Straßen NRW wollen eine breitere Fahrbahn

Sobald in der Kurve an der Ecke Zum Hainberg/Auf der Ley ein Lkw einem anderen Auto gegenübersteht, sind Dachrinnen, aber auch Fußgänger in Gefahr. Wenn einem Lkw, der mit Autos beladen ist, hier ein Reisebus entgegenkommt, ist ein Ausweichen nahezu unmöglich. Denn: Immer steht dabei ein Haus im Weg.

Der Hausname sollte vielen Feudingern ein Begriff sein: „Kammersch Haus“ wurde um das Jahr 1900 erbaut und im Krieg bis auf den Keller zerstört. Nach dem Krieg baute die Familie Dietrich das Haus wieder auf und verpachtete die Geschäftsräume im Erdgeschoss ab 1966. „Der Abriss war 1980 schon einmal im Gespräch“, erzählt Anja Dietrich, die mit ihrem Mann Bernd von 2002 bis Ende 2017 in dem Haus wohnte.

Start der Baumaßnahme: 15. April 2019

Am 15. April 2019 soll die Baumaßnahme zu Entschärfung der Kurve beginnen. Die Straße soll auf 7,30 Meter verbreitert werden, um zu gewährleisten, dass der Verkehr künftig ungestört fließen kann. Dazu wird das Haus „Auf der Ley 1“ komplett abgerissen. Gleichzeitig wird ein Regenüberlauf-Becken (RÜB) oberhalb der Straße saniert, da es mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Im Erdgeschoss des Hauses war bis zur Bekanntgabe der Baumaßnahme eine Fahrschule ansässig, die jetzt drei Häuser weiter gezogen ist.

Der Ortsvorsteher von Feudingen, Werner Treude, kommentiert die Situation: „Mir ist nicht bekannt, dass sich im Dorf jemand gegen den Abriss ausgesprochen hat.“ Auch er persönlich befürwortet den Abriss: „Gerade im Winter ist die Verkehrs- und Straßenlage eine Katastrophe.“

Mehr Sicherheit

Und für die Anwohner kam es oft zu Schäden an ihrem Eigentum. Anja Dietrich, ehemalige Bewohnerin des Hauses, blickt daher positiv auf den Abriss. „Auf den Schäden an Dachrinnen oder anderen Sachen sind wir sitzengeblieben. Einmal stand ich in der Küche und plötzlich gab es einen Knall. Ein 40 Tonnen schwerer Schlepper war an einer Laterne hängengeblieben, die unsere Dachrinne abriss. Seit vier Jahren wohnen wir jetzt in Bad Laasphe, und hier ist alles gut. Die Baumaßnahme ist sehr nötig.“ Auch begingen viele der Unfallverursacher Fahrerflucht – zum Beispiel, als die Garage beschädigt wurde, erinnert sich die bisherige Eigentümerin des Hauses.

Feudingens Ortsvorsteher Werner Treude: „Mir ist nicht bekannt, dass sich im Dorf  jemand gegen den Abriss ausgesprochen hat. Gerade im Winter ist die Verkehrs- und Straßenlage eine Katastrophe.“
Feudingens Ortsvorsteher Werner Treude: „Mir ist nicht bekannt, dass sich im Dorf jemand gegen den Abriss ausgesprochen hat. Gerade im Winter ist die Verkehrs- und Straßenlage eine Katastrophe.“ © Eberhard Demtröder

„Der Abriss des Gebäudes soll etwa zwei Wochen dauern. Abgeschlossen wird die Baumaßnahme nach etwa drei Monaten sein“, teilt Daniel Alfes vom Landesbetrieb Straßen NRW mit. „Die Verkehrsumleitung während der Baustelle ist vollständig durchgeplant. Den Gehweg stellt die Stadt Bad Laasphe auf der Talseite mit einer Breite von 1,50 Metern her.“

Zimmerschied: Das ist für alle ein Gewinn

Eberhard Zimmerschied, Leiter der Abteilung Betrieb und Verkehr beim Landesbetrieb Straßen NRW, erklärt: „Das Haus wurde gemeinsam vom Landesbetrieb und der Stadt Bad Laasphe gekauft, um den Engpass zu beseitigen. Wir sind froh, die seit Jahren als Gefahrenstelle bekannte Kurve beseitigen zu können. Vor allem vor dem Hintergrund, dass dieser Weg als Schulweg genutzt wird, ist das für uns ein Gewinn.“

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