Bad Berleburg. . Entwässerung, Fahrbahnteiler, Breitbandnetz und Asphaltierung: Bei den Bauarbeiten in der Berleburger Emil-Wolff-Straße sind Maßnahmen gebündelt

180 Grad unter den Füßen, 39 Grad auf dem Kopf – für sechs Bauarbeiter der Firma König ist die Asphaltierung am Kreisverkehr Emil-Wolff-Straße eine echte Maloche. Seit zwei Monaten sorgen sie dafür, dass der Fahrzeugverkehr ab Ende August wieder normal rollen kann. Dann ist der Kreisel mit neuen Fahrbahnteilern barrierefrei und behindertengerecht.

Träger der Maßnahme ist der er Landesbetrieb Straßen NRW in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Berleburg. Als Bauüberwacher kommt Stefan Kreher (Landesbetrieb) regelmäßig auf die Baustelle. So auch am Montag, als die erste Asphalttragschicht aufgetragen wurde. Im Gespräch mit unserer Zeitung ist es Kreher wichtig, die Hintergründe der Maßnahme und deren Entwicklung zu schildern. Damit möchte er vor allem Kritikern an dem Zeitfenster Erklärungen liefern.

Reparatur unmöglich

Kreher: „Es hatte sich herausgestellt, dass die alten, kaputten Fahrbahnteiler nicht mehr instandzusetzen waren. Das wäre wirtschaftlich unsinnig und nicht auf dem neuesten Stand der Technik gewesen. Genaue Untersuchungen hätten dann ergeben, dass die gesamte Bausubstanz der Fahrbahn von der Odebornbrücke bis zur Nachtbar erneuert werden muss. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den Stadtwerken ist dann entschieden worden, modernste Fahrbahnteiler zu erstellen und dabei die Entwässerungsproblematik zu beseitigen. Das ist mit einem neuen Schieberkreuz und neuen Wasserleitungen geschehen.

Planen und bauen gleichzeitig

„Wir planen und bauen hier gleichzeitig im Detail - das schüttelst du nicht einfach aus dem Ärmel. Auch wenn’s die Kommunalpolitiker gern so hätten“. Mit dieser Aussage kontert Stefan Kreher die Kritik verschiedener Politiker, die quasi einen Stillstand der Baustelle ausgemacht und das in verschiedenen Sitzungen moniert hatten.

Für den Landesbetrieb Straßen NRW ist Stefan Kreher (links) Bauüberwacher der Maßnahme in der Emil-Wolff-Straße. Hier bespricht er mit Ingo Bürmann (ONT-Nachrichtentechnik) und Michael Timpel (Oebotec) die Verrohrung für das Breitbandnetz.
Für den Landesbetrieb Straßen NRW ist Stefan Kreher (links) Bauüberwacher der Maßnahme in der Emil-Wolff-Straße. Hier bespricht er mit Ingo Bürmann (ONT-Nachrichtentechnik) und Michael Timpel (Oebotec) die Verrohrung für das Breitbandnetz. © Christoph Vetter

Hier seien aber genaue Abstimmungen der einzelnen Gewerke, der Nach- und Nebenarbeiten und zusätzlicher Maßnahmen zu berücksichtigen gewesen. Etwa die der beiden Firmen Oebotec und ONT-Nachrichtentechnik.

Deren Bauleiter Michael Timpel erklärt: „Wir koordinieren das alles hier innerhalb einer großen Baumaßnahme.“ Timpel wird mit einer Spülbohrung unter der gesamten Baustelle einen rund 70 Meter langen Kanal herstellen, in dem vier Leerrohre für verschiedene Glasfaser-Anbieter Platz finden. Auf diese Weise werden übrigens in der Jakob-Nolde-Straße 130 Meter Breitband-Kabel verlegt.

Bauarbeiter der Firma König: Unter den Füßen 180 Grad von heißen Asphalt - auf den Kopf bringt pralle 39 Grad. 
Bauarbeiter der Firma König: Unter den Füßen 180 Grad von heißen Asphalt - auf den Kopf bringt pralle 39 Grad.  © Christoph Vetter

Die zweite Asphaltbinderschicht soll am heutigen Dienstag aufgebracht werden; darauf folgt die Verkehrs-Beschilderung, bevor die neuen Fahrbahnteiler in einem speziellen Verfahren aufgeklebt werden. „Diese Teiler sind Maßarbeit genau für diesen Kreisverkehr,“ verrät der Bau-Überwacher. Die ausführende Firma hat telefonisch die Arbeiten für die 33. Kalenderwoche – sprich bis zum 20. August zugesagt. Sollte das tatsächlich klappen, dann könnten nach der Deckschicht die Markierungsarbeiten erledigt und die durch Korrosion zerstörten Betonteile am Kreiselmittelpunkt optisch angepasst werden.