Hesselbach. . Das Personen-Förderband in Hesselbach erhält rund 4000 Euro Förderung der Bezirksregierung. Tourismus und Lebensqualität werden gefördert.

Projektideen, die nachhaltig und innovativ sind

Über einen Zeitraum von sechs Jahren (Beginn: Januar 2016) stehen der Region Wittgenstein insgesamt 2,3 Millionen Euro als Fördermittel zur Verfügung.

Gefördert werden Projektideen, die nachhaltig und innovativ sind. Ziel des Leader-Prozesses ist es, Herausforderungen wie Abwanderung, demographischer Wandel sowie Klimawandel entgegenzuwirken. Damit soll die Region Wittgenstein auch in Zukunft ein lebenswerter Ort bleiben.

Mit knapp 40 000 Euro fördert die Leader-Region Wittgenstein das Projekt des „Zauberteppichs“ des SV Oberes Lahntal. Dafür wurde jetzt der Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg an der Skihütte in Hesselbach übergeben. An dem Hesselbacher Gletscher soll das rund 36 Meter lange Personen-Förderband angebracht werden – und das schon vor der bevorstehenden Skisaison.

Was soll es bewirken?

„Es ist schön zu sehen, dass es hier in Hesselbach so viele Leute gibt, die die dörfliche Entwicklung in die Hand nehmen“, so Holger Saßmannshausen, 1. Vorsitzender der Leader-Region Wittgenstein. Letztendlich sei Leader nur eine Hülle, das Engagement komme aus den Vereinen selbst. In Zusammenarbeit könne aber sowohl die Lebensqualität als auch die touristische Attraktivität in Hesselbach weiter gesteigert werden.

Wer profitiert davon?

Von dem Personen-Förderband soll vor allem die Skischule profitieren. Im Durchschnitt besuchen 50 Kinder pro Saison die Skischule, die beim Aufstieg bisher auf einen Ankerlift angewiesen waren. „Für Anfänger, vor allem aber für kleine Kinder, ist es viel einfacher auf dem ‘Zauberteppich’ den Hang hinaufzufahren als mit dem Lift“, erklärt Markus Bernhardt, stellvertretender Sportwart des SV Oberes Lahntal.

Wie wird es finanziert?

Die Idee kam übrigens seinem Sohn Felix im Skiurlaub, der von so einem „Zauberteppich“ total begeistert war. „Da dachte ich mir, dass wir so etwas auch gut in Hesselbach gebrauchen könnten und habe mich mal erkundigt, was so etwas kosten würde“, erinnert sich Bernhardt. Mehr als 70 000 Euro – nahezu utopisch für einen Dorfverein. „Aber dann kam eben Leader in Spiel.“ 65 Prozent der Kosten übernimmt jetzt die Lokale Aktionsgruppe, den Rest – rund 33 000 Euro – muss der Sportverein jetzt noch selbst finanzieren. „Und das, was wir in Eigenleistung erbringen können, machen wir eben selbst“, so Bernhardt.

Was sagt der Bürgermeister?

Für Siegen-Wittgenstein ist es übrigens das erste Personen-Förderband am Skihang, das nächste gibt es erst wieder im Skigebiet Winterberg. Allein deshalb sei das Leader-geförderte Projekt ein Alleinstellungsmerkmal und damit eine aufwertende Investition in die Region. Auch Bad Laasphes Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann ist gespannt, wie der „Zauberteppich“ funktioniert, wenn er schließlich in Betrieb genommen wurde – und ihn gegebenenfalls auch mal selbst testen.

Besonders beeindruckt zeigte er sich aber von der Ausdauer der Vereinsmitglieder: „Von der ersten Idee bis zum Konzept und schließlich zur Genehmigung ist es ein weiter Weg. Das erfordert viel Durchhaltevermögen.“ Tatsächlich gebe es viele „formelle Hürden“ bis zur Bewilligung der Leader-Fördermittel, gab Holger Saßmannshausen zu. „Aber am Ende lohnt es sich.“