Bad Berleburg. . Für die neu ankommenden 150 Asylsuchenden ist jetzt alles vorbereitet, die Umstellung als Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) abgeschlossen.

Insgesamt haben im Juni noch 150 Männer und Frauen das Asylverfahren in Bad Berleburg durchlaufen. Dann wurde die Umstellung von der Erstaufnahme zur Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) Am Spielacker ohne Umstände vollzogen, denn bis vor wenigen Tagen stand die ehemalige Klinik leer. „Das haben wir natürlich genutzt“, erklärt Einrichtungsleiter Klaus Dieckmann. „Reinigungsarbeiten, die Überprüfung der Zimmer, Austausch von Möbeln – all das wäre ja bei der Belegung des Hauses nicht möglich gewesen.“

Großer Erfahrungsschatz

Die Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg sowie die der DRK-Flüchtlingshilfe können durch ihre bisherige Arbeit in Bad Berleburg auf eine gehörige Portion an Erfahrungen zurückgreifen. „Es kam uns zu Gute, dass wir ja schon einmal eine Zentrale Unterbringungseinrichtung waren. Wir sind also keine Neustarter. Und immerhin ist das DRK-Personal teilweise schon seit 2013 hier.“

Einrichtungsleiter Klaus Dieckmann von der Bezirksregierung Arnsberg vor der neuen Beschilderung der Wohnanlage Am Spielacker in Bad Berleburg. 
Einrichtungsleiter Klaus Dieckmann von der Bezirksregierung Arnsberg vor der neuen Beschilderung der Wohnanlage Am Spielacker in Bad Berleburg.  © Christoph Vetter

Nach dem im vergangenen Jahr erfolgten Umbau innerhalb des Gebäudes können nun alle 142 Zimmer, ausgestattet mit jeweils vier Betten, belegt werden. „Die brauchen wir für die Bewohner“, erklärt Klaus Dieckmann und weist auf die „maximale Kapazität der Aufnahme von 500 Menschen hin.“ Gleichwohl werde darauf geachtet, dass beispielsweise eine dreiköpfige Familie nicht noch eine Einzelperson mit aufs Zimmer bekommt. Dadurch erkläre sich die Begrenzung auf 500.

Neu eingerichtet worden sind nun die Freizeiträume – bewusst getrennt nach Männern und Frauen. „Bewohnerinnen unserer Einrichtung freuen sich tatsächlich über Nähmaschinen im Frauentreff und nehmen sie gern in Anspruch“, versichert der Einrichtungsleiter und weiß außerdem: „Dankbar sind sie auch über spezifischen Deutsch-Unterricht, in dem vertraulich auch mal sexuelle Themen und Aufklärung angesprochen werden. Da haben Männer nichts zu suchen.“

Billard im Men’s Club

Wird gerne angenommen: der Billardtisch im Men’s Club. 
Wird gerne angenommen: der Billardtisch im Men’s Club.  © Christoph Vetter

Umgekehrt sind Frauen wohl nicht unbedingt am Billardtisch der Herrschaften willkommen. „Men’s Club“ steht an der Tür zu dem Raum, der in einem völlig anderen Trakt als der Frauentreff liegt und schon früher auch mit der kleinen Kaffee- und Teeküche rege genutzt worden ist und sich bewährt hat. Das soll so bleiben.

Von der Ankunft bis zur Zuweisung

Flüchtlinge, die in Nordrhein-Westfalen Asyl suchen kommen über die Landeserstaufnahmestelle in Bochum in Ersteinrichtungen, so wie es Bad Berleburg bis Ende Juni war.

Etwa in Essen, Bielefeld oder Köln erfolgt nun die Registrierung, die Erstuntersuchung sowie die Antragstellung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Von dort kommen die Menschen dann u.a. auch nach Bad Berleburg, wo sie zwischen vier und sechs Monaten bleiben und dann von hier über die Koordinations- und Zuweisungsstelle der Bezirksregierung Arnsberg an Kommunen verteilt werden.

Genauso wie die Kleiderkammer, in der die ehrenamtliche Helferin Luise Dickel auf zur Zeit 30 Mitstreiter zurückgreifen kann. Einmal in der Annahmestelle in der Herrenwiese, wo übrigens auch Kleidung an zugewiesene Flüchtlingsfamilien ausgegeben wird, zum anderen in der Ausgabe der Einrichtung am Sengelsberg. Ehrenamtlich begleitet werden soll künftig auch wieder der Unterricht in deutscher Sprache, teilt Klaus Dieckmann unserer Zeitung auch noch mit.

Nationalitäten werden verschwiegen

Er ist also wie das gesamte Team der Einrichtung gut vorbereitet auf die Ankunft von 100 Menschen, die in den nächsten Tagen zur Ankunft in der ZUE Bad Berleburg angekündigt sind. Die Nationalitäten der dann 150 Bewohner werden übrigens nicht öffentlich gemacht. „Wir müssen diese Leute schützen – auch um nicht Verfolgergruppen aus ihren Heimatländern aufmerksam zu machen,“ betont der Einrichtungsleiter. In diesem Sinn müsse auch der Zaun rund um das Gelände und der stets präsente Sicherheitsdienst interpretiert werden.