Birkefehl. . In der Region soll ein Netz von Lade- und Verleihstationen für E-Bikes entstehen, inklusive Handy-App. Uni Siegen forscht an der Umsetzung.
Die Idee kommt vom evangelischen Kirchenkreis Wittgenstein: In der Region entsteht ein Netz von Lade- und Verleihstationen für E-Bikes, etwa im Abenteuerdorf Wittgenstein bei Wemlighausen. Der Clou dabei: Ausleihe wie auch Rückgabe sind rund um die Uhr an jeder Station, die Reservierung per Handy-App möglich. Touristisch interessant, findet auch die Lokale Aktionsgruppe (LAG) im laufenden Leader-Förderprozess – aber organisatorisch nicht einfach. Deshalb soll nun eine Studie der Uni Siegen zeigen, wie es funktionieren kann – und zwar wirtschaftlich tragbar.
Ein System innerhalb des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge – das schwebt Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann mittelfristig vor, zugleich Vorsitzender des Naturpark-Vereins. Einen zentralen Knackpunkt machte er bei der jüngsten Leader-Projekt-Runde im Dorfgemeinschaftshaus Birkefehl deutlich: die „Anschluss-Mobilität“ beim Umstieg von einem Transportmittel aufs andere, etwa von der Bahn aufs Rad. Oder: Wander-Touristen, die am nächsten Tag als Radfahrer unterwegs sind. Angepeilte Zielgruppen: Besucher und Einheimische, die eine Region (neu) entdecken wollen.
Geschätzte Kosten: 35.000 Euro
Die Studie, mit der die LAG Siegener Wirtschaftswissenschaftler beauftragen möchte, soll die Situation in Wittgenstein unter die Lupe nehmen und Lösungsvorschläge erarbeiten, so Kirchenkreis-Superintendent Stefan Berk. Und wenn es hier klappe, dann sicherlich auch in den Nachbar-Regionen Schmallenberg und Winterberg, so Bernd Fuhrmann. Mit den Touristikern dort sei man jedenfalls im Gespräch. Geschätzte Kosten für die Studie: rund 35.000 Euro, die über das Leader-Programm finanziell förderbar wären.
Kulturweg Eisen: Den Steinzeit-Bauern auf der Spur
Erste Schritte für einen „Kulturweg Eisen“ präsentierte Otto Marburger, Vorsitzender des Wittgensteiner Heimatvereins. Verlaufen soll er zunächst von Aue nach Birkefehl, entlang des alten Eisenwegs – wo Steinzeit-Bauern, Eisenzeit-Siedler und Köhler des Mittelalters lebten.
Die nötigen Informationen sollen dem Wanderer auf klassischen Tafeln, aber auch als Video-Clips per QR-Code auf dem Smartphone vermittelt werden. Ziel sei es mittelfristig, so Marburger weiter, die Strecke bis Müsen und Schmallenberg zu verlängern.
Bereits mit der Bezirksregierung in Arnsberg als förderwürdig abgesprochen hat die LAG die innovative Weiterentwicklung der Mehrzweckhalle Birkelbach. Sie heißt inzwischen „Sport- und Kulturhalle Birkelbach“ – und soll nun senioren-, kind- und behindertengerecht gestaltet werden.
Behindertensport im Fokus
Fritz Grebe vom Verein zur Förderung und Erhaltung der Mehrzweckhalle Birkelbach erläuterte in Birkefehl die Details. Seit der Förderverein die Bewirtschaftung der Halle vor einem Jahr von der Gemeinde Erndtebrück übernommen habe, seien alle örtlichen Vereine mit im Boot. Vor allem ein verstärktes Angebot im Bereich Behindertensport wolle man machen. Auf die Frage von Ursula Belz vom LAG-Vorstand nach qualifizierten Übungsleitern verwies Grebe auf die Sportfreunde Birkelbach, die sich darum kümmern wollten. Den Kostenrahmen für die geplanten Maßnahmen, „die in relativ kurzer Zeit umsetzbar“ wären, beziffert Grebe auf 75.000 Euro.