Hemschlar. . Dreiste Autofahrer behindern die Fahrbahn-Sanierung im Dorf, moniert der Ortsvorsteher. Sein Tipp für Schützenfest-Gäste: Von Rinthe aus anfahren

Durch Hemschlar rollen die Bagger: Seit Ende März wird die Ortsdurchfahrt im Verlauf der Kreisstraße 45 von der Bundesstraße 480 Richtung Rinthe gründlich saniert. Was allerdings Ortsvorsteher Helmut Janner ebenso gründlich nervt: „Es ist schon erschreckend, wieviele Autofahrer hier einfach durchrauschen, obwohl es verboten ist.“ Janner wohnt selbst direkt an der Neuen Straße, wie die K 45 hier heißt. „Ich finde, da darf die Polizei gerne mal kontrollieren.“

Dreistigkeit kaum noch zu überbieten

Die Dreistigkeit besagter Autofahrer sei oft kaum noch zu überbieten, berichtet Janner. So hätten sich Bauarbeiter beschwert, dass sie mit ihren Baumaschinen oder Lastern umständlich zur Seite fahren müssten, weil da jemand durch wolle, der eigentlich nicht durch solle.

Strecke beliebt bei Auto- und Lkw-Fahrern

Immerhin rund 1400 Fahrzeuge durchschnittlich pro Tag werden nach Angaben von Ortsvorsteher Helmut Janner auf der Kreisstraße 45 gezählt.

Beliebt bei Auto- und Lkw-Fahrern ist die Strecke von der B 480 über Hemschlar und Schameder auch deshalb, weil sie eine Abkürzung zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück bedeutet.

Außerdem sei die Durchfahrt während der Bauarbeiten auch nicht ganz ungefährlich, so Janner. Beispiel: Arbeiter fällen im Bereich der Gärtnerei Simon Bäume am Straßenrand. Und um ein Haar wäre der Wagen einer Autofahrerin von einem der fallenden Bäume getroffen worden.

Bauarbeiter freundlich und hilfsbereit

Helmut Janner, Ortsvorsteher Hemschlar: „Ich finde, da darf die Polizei gerne mal kontrollieren.“
Helmut Janner, Ortsvorsteher Hemschlar: „Ich finde, da darf die Polizei gerne mal kontrollieren.“ © Eberhard Demtröder

Was sagen die Anwohner zur Baustelle vor ihrer Tür? „Das passt super“, lobt der Ortsvorsteher. „Die Bauarbeiter sind freundlich und hilfsbereit, das klappt prima.“ Das bestätigt auch Ludwig Völkel von der Erndtebrücker Firma Herzog. Er hat vor Ort die Bauleitung.

Wenn nicht gerade Baumaschinen laufen oder Autofahrer verbotenerweise über die Straße rumpeln, die im unteren Teil zur Bundesstraße hin noch ganz ohne Asphalt ist, „ist es für uns Anwohner natürlich herrlich ruhig“, sagt Janner. Aber er fürchtet schon jetzt: Wenn voraussichtlich im August alles fertig sei, „wird das eine Rennstrecke werden“. Es werde gerast, hat der Ortsvorsteher schon in der Zeit vor den Bauarbeiten beobachtet – zum Teil mit mehr als Tempo 90, wie Radar-Kontrollen zeigen. Eine Gefahr sei das für die Schulkinder auf dem Weg zur Bushaltestelle im Ort.

Gesamtkosten: rund 1,1 Millionen Euro

Im Zuge der Bauarbeiten ist auch die Straßenentwässerung an der Reihe. Für Fußgänger ist ein provisorischer Pfad durch die Baustelle mit Flatterband abgetrennt.
Im Zuge der Bauarbeiten ist auch die Straßenentwässerung an der Reihe. Für Fußgänger ist ein provisorischer Pfad durch die Baustelle mit Flatterband abgetrennt. © Eberhard Demtröder

Stichwort laufende Sanierung K 45: Nach dem ersten Bauabschnitt durch Rinthe im vergangenen Jahr liege man nun in Hemschlar gut in der Zeit, so Roland Gieseler vom Landesbetrieb Straßen NRW.

„Wir sind jetzt dabei, den unteren Abschnitt herzustellen“, erklärt er. Weil dort eine Böschung am Straßenrand nicht mehr standsicher gewesen sei, habe man die Achse der Fahrbahn ein wenig verschoben – und auch den Grundbach nebenan. Teilweise werden laut Gieseler auch kaputte Bordsteine ausgetauscht. Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich übrigens auf rund 1,1 Millionen Euro.

Vorteil: Im oberen Teil liegt schon neuer Asphalt

Für alle Gäste des Schützenfestes an diesem Wochenende im Dorf, die mit dem Auto anreisen, hat Ortsvorsteher Helmut Janner noch eine gute Empfehlung: Hemschlar von Rinthe aus anfahren – denn im oberen Teil der Straße bis zum Abzweig Richtung Schützenheim liegt schon neuer Asphalt.