Bad Berleburg. . Fast drei Viertel der Lehrer und Schüler am Berufskolleg Wittgenstein in Bad Berleburg wollen ein Zeichen setzen: „Wir möchten nach außen zeigen, dass wir hier Vielfalt leben und eine Schule mit Courage sind. Wir wollen keinen Rassismus“, betont Lehrerin Diane Bauer. Sie leitet am Breitenbach die Internationale Förderklasse für berufsschulpflichtige Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte.
Fast drei Viertel der Lehrer und Schüler am Berufskolleg Wittgenstein in Bad Berleburg wollen ein Zeichen setzen: „Wir möchten nach außen zeigen, dass wir hier Vielfalt leben und eine Schule mit Courage sind. Wir wollen keinen Rassismus“, betont Lehrerin Diane Bauer. Sie leitet am Breitenbach die Internationale Förderklasse für berufsschulpflichtige Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte.
Gerade am Berufskolleg sei der Begriff „Rassismus“ für die Jugendlichen greifbarer als das Wort „Courage“, betont Bauer, die mit Kollegen die Teilnahme an dem gleichnamigen Projekt initiiert hat und sich nun um den Titel bewirbt. Unterstützung dafür erhielten die Berleburger auch vom kommunalen Integrationszentrum des Kreises, das wiederum den Kontakt zur Zentrale des Netzwerkes in Berlin herstellte. Dem gehört übrigens schon seit einigen Jahren auch die Städtische Realschule auf dem Stöppel an.
Voraussetzung für den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist u.a. auch eine Integrationsfigur, die die Schirmherrschaft für das Projekt übernimmt. Hier hat sich das Berufskolleg Wittgenstein für den Berleburger Bürgermeister Bernd Fuhrmann entschieden, von ihm sofort eine Zusage und mit ihm jemanden erhalten, der sich für einen respektvollen Umgang miteinander und gegen jedwede Art von Diskriminierung einsetzt.
Kontakt mit Jugendlichen
Fuhrmann hat den Jugendlichen am Dienstagvormittag über das Leitbild der Stadt Bad Berleburg berichtet, das die Zielsetzung der Schule beinhaltet, aber auch von Aktionen wie „BLB Bunt“ oder dem runden Tisch, dessen Mitglieder sich um Belange von Asylsuchenden oder anerkannten Flüchtlingen kümmern. Fuhrmann ging auf die Entwicklung des Schulalltags ein, den mittlerweile ein Drittel Schüler mit Migrationshintergrund erleben. „Unser Leben an Eder und Odeborn ist bunter und vielfältiger geworden“, beschreibt der Bürgermeister diese Situation. Dazu passe das städtische Bemühen um eine dezentrale Unterbringung dieser Bürger und natürlich auch das aktuelle Engagement des Berufskollegs Wittgenstein.
Lehrerin Diane Bauer verhehlt nicht eine gewissen Notwendig dieses Engagements: „Auf den Dörfern im Umland verbirgt sich mancher extremer Geist, deshalb setzen wir ja dieses wichtige Signal gegen solches Gedankengut und die Randphänomene dieser schrägen Köpfe.“
Geplant sind noch in diesem Monat mehrere Aktionen mit den jungen Asylsuchenden, eine interkulturelle Party an der Espequelle, ein Klassenausflug nach Dortmund, Besuche in den Unterkunftseinrichtungen oder bei Familien sowie ein Volleyball-Turnier. Dabei treten die Lehrer gegen die Jugendlichen an.