Bad Berleburg. . Schilder an vielen Wegekreuzungen in Südwestfalen die geben Koordinaten an: Damit finden sich Rettungskräfte zurecht und können schnell helfen.

Stellen Sie sich vor, Sie stehen als Tourist mitten im Wald und brauchen Hilfe. Wie können Sie dem Rettungsdienst ihre Position mitteilen. Dieses Problem beschäftigt aktuell auch die Bad Berleburger Stadtverwaltung und Politik. Und eine effektive Lösung zu finden, ist gar nicht so einfach. Aber es gibt sie.

Die Idee

Die CDU-Fraktion hatte angeregt, den vor einiger Zeit erstellten Sitz-Bankkataster zu nutzen und jede Bank mit einer Plakette zu versehen. Darauf sollten der Notruf 112 und der Standort vermerkt werden.

Die Probleme

Jens Blecher von der Verwaltung hat sich tief in die Materie eingearbeitet und gleich mehrere Probleme aufgezeigt. Der ursprüngliche Bankkataster umfasst 842 Sitzbänke im Stadtgebiet. 129 davon stehen in der Kernstadt. Darin eingerechnet sind Bänke an Wanderwegen, aber auch die Möblierung der Stadt.

29 dieser Bänke wurden inzwischen abgebaut. 85 werden nach wie vor gepflegt und stehen im wesentlichen an touristisch relevanten Punkten und Premiumwanderwegen. In den Ortschaften sind die Bänke in die Hoheit der Ortsvorsteher übergegangen, die auch ein so genanntes Bankbudget haben. Darüber hinaus gebe es in den Dörfern auch Vereine, die sich ebenfalls um die Bänke kümmern. Außerdem sind in den vergangenen zwei Jahren 32 gespendete Bänke im Kernstadtbereich neu aufgestellt worden. Die Initiative dafür geht auf Ursula Buschmann zurück.

Fazit: Die Stadtverwaltung Bad Berleburg hat keinen Einfluss auf die Anzahl und den möglicherweise auch wechselnden Standort der jeweiligen Bänke. Damit scheiden diese als Fixpunkte für ein Notrufsystem aus.

Die Systeme

Es gibt aber verschiedene bereits funktionierende System im Umfeld der Stadt:
Hessenforst hat seit 1997 eine einheitliche Rettungskette, die auf festgelegten Punkten und Koordinaten basiert, aber eher für Unfälle von Waldarbeiter gedacht ist.
Dann gibt es eine kostenpflichtige Handy-App für Smartphones, die beim Notruf die GPS-Koordinaten des Handys übermittelt.
Der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge, zu dem neben der Stadt Bad Berleburg auch die Gemeinde Erndtebrück gehört, aber Bad Laasphe nicht, hat 6000 koordinatenbasierte Rettungspunkte. Diese sind mit einheitlichen Plaketten versehen, die die Notrufnummer und einen Buchstaben-Zahlencode enthalten. Der Code weist auf den Kreis hin, die Zahl ist als Standort mit entsprechenden Hinweisen für Rettungskräfte in den Leitstellen hinterlegt.

Die Lösung

Weil Bad Berleburg ohnehin Teil des Naturparkes sei und man auf ein einheitliches System setzen will, plädierte der Bauausschuss dafür, sich diesem bereits bestehenden System anzuschließen.