Oberndorf. . Alt muss es sein: Beim Oldtimer-Treffen der „Freunde alter Krafträder Wittgenstein“ reihten sich bis zu 100 historische Exemplare aneinander.

Egal ob Moped, Motorrad, Gespann oder Auto: Alt müssen sie sein. Zum 31. Mal luden die „Freunde alter Krafträder Wittgenstein“ am Wochenende zum Oldtimer- und Maicotreffen beim Oberndorfer Schützenhaus ein.

Mit 92 Jahren noch fahrtüchtig

Das älteste Motorrad kam in diesem Jahr aus dem eigenen Ort, eine DKW E206 aus dem Jahr 1926. Fahrtüchtig ist sie noch, einen weiteren Weg hätte sie jedoch nicht mehr zurücklegen können.

Trotz grauem Himmel nahmen schon am Freitag Oldtimer-Freunde aus den Niederlanden und dem Rheinland Kurs in Richtung Wittgenstein auf. Neben ihren alten Schätzen hatten viele Gäste auch ihre nicht ganz so alten Wohnmobile dabei.

Wiese wird zum Campingplatz

So wandelte sich die Wiese vor dem Schützenhaus kurzerhand zum Campingplatz. „Einige kommen jedes Jahr mit dem Wohnmobil, die fühlen sich hier schon richtig heimisch“, erzählte Helmut Wickel.

Nach einem gemeinsamen Frühstück machten sich am Samstag alle Fahrer bereit für die große Rundfahrt, den Höhepunkt des Wochenendes. Dazu gehörte auch das Bangen um das Wetter, denn für viele stand die Anreise am Samstag noch bevor. „Gutes Wetter am Morgen ist das Wichtigste, denn sonst machen sich viele erst gar nicht auf den Weg“, so Helmut Wickel.

Über 40 Fahrzeuge im Rennen

Die Sonne ließ zwar auf sich warten, trotzdem gingen auch in diesem Jahr über 40 Fahrzeuge an den Start. Die Strecke führte über die Siegquelle auf eine 70 Kilometer lange Route durch das Siegerland. Für die Mopeds fiel die Strecke mit 57 Kilometern etwas kürzer aus. In der Gästeklasse waren auch die Fahrzeuge willkommen, die das Mindestalter von 25 Jahren noch nicht erreicht hatten.

© Hans-Peter Kehrle

An insgesamt vier Stationen machten die Fahrzeuge Halt – Ausruhen war da jedoch nicht angesagt. An jeder Station galt es eine kleine Aufgabe zu absolvieren, bei denen die Teilnehmer Geschick beweisen mussten. Dabei tauschten sie einmal das Fahrzeug gegen den Fußball und versuchten ihr Glück beim Torwandschießen. An der letzten Station in Deutz blieben sie jedoch sitzen und bewiesen ihr Feingefühl beim Einparken. Anschließend ging es für die Oldtimer über Hilchenbach wieder in Richtung Heimat, die Mopeds nahmen den direkten Weg über die Siegquelle.

Fahrzeuge reihen sich auf

Doch nicht nur die Teilnehmer der Rundfahrt fanden am Wochenende den Weg nach Oberndorf. Zu den Stoßzeiten reihten sich dort fast 100 Fahrzeuge nebeneinander auf. Viele Maschinen darunter kamen aus den 50er-Jahren, doch auch neuere Exemplare haben mittlerweile schon Oldtimerstatus erreicht. „Es kommen jetzt immer mehr Japaner dazu, die die 25-Jahre-Marke knacken, dafür gibt es kaum noch Fahrzeuge aus der Vorkriegszeit“, stellte Helmut Wickel fest.

Nach der Ausstellung am Sonntag ließen die Fahrzeuge ein letztes Mal die Motoren aufheulen und traten langsam die Rückfahrt an. Diejenigen, deren Begeisterung für alte Krafträder an diesem Wochenende geweckt wurde, sind herzlich zum Treffen der Interessengemeinschaft eingeladen. Jeden ersten Freitag im Monat öffnen die Oberndorfer ihren Clubraum in der Alten Schule.