Bad Berleburg. Spektakuläre Szenen ereigneten sich am Samstagmittag unterhalb des Berleburger Gerichtsrainchens: Der THW Ortsverband Bad Berleburg und ein Autokran rückten an. Die Mühlwiese wurde von THW Helfer Jan-Lukas Krause kurzfristig gesperrt.

Spektakuläre Szenen ereigneten sich am Samstagmittag unterhalb des Berleburger Gerichtsrainchens: Der THW Ortsverband Bad Berleburg und ein Autokran rückten an. Die Mühlwiese wurde von THW Helfer Jan-Lukas Krause kurzfristig gesperrt.

Seine Kameraden Volker Dieckmann und Corbi Arzt rüsteten sich mit Sicherungsgurten aus. Für sie ging es hoch hinaus – in einer Gondel am Autokran hängend. Dort oben in luftiger Höhe sollten die beiden einen gewaltigen Baum mit vielen morschen Ästen fällen.

Vom Boden aus gaben weitere Helfer des THW ihren Kameraden über Funk wichtige Tipps. Insgesamt waren sieben Männer und Frauen beider Bergungsgruppen im Einsatz.

Auch einigen Bürgern blieb das Vorhaben nicht verborgen. Unter anderem beobachtete die Bad Berleburgerin Uschi Buschmann die Arbeiten der THW-Helfer. Sie freute sich über den Einsatz, empfand ihn als dringend nötig: „Seit zehn Jahren kämpfe ich nun dafür, dass so etwas passiert“, rechnet sie vor. Immerhin würden die morschen Bäume am Rainchen eine Gefahr für Spaziergänger darstellen.

Einsatz üben

Nun hat die Stadtverwaltung gehandelt. „Der Baum wurde uns zu Übungszwecken geschenkt. Für uns ist die kostenfreie Fällung ein reiner Übungsdienst. Nicht mehr und nicht weniger“, freut sich Volker Dieckmann. Er kann seinen Leuten so einen anspruchsvollen Einsatz bieten und gleichzeitig für deren Weiterbildung sorgen kann.

Zunächst mussten die beiden Helfer in der Gondel – die mit Schnittschutzkleidung ausgerüstet und ausgebildet in „Sägen im Hubsteiger“ waren – sich einen Weg zum eigentlichen Baum bahnen. Dafür wurden bereits kleinere Bäume und Sträucher gestutzt.

Dann machten sie sich an dem dicken Baum steil im Hang an die Arbeit: Zunächst sägten sie im Kronenbereich kleinere Äste ab, um einen Zugang zu den starken und dicken Verzweigungen und schließlich dem eigentlichen Stamm zu bekommen.

Nachdem die kleineren Äste der Krone abgeschnitten waren, ging es für die beiden Helfer aber zunächst zurück auf den Boden. Dort wurde der Gerätekraftwagen in Stellung gebracht und die Seilwinde des Fahrzeugs auf ihren Einsatz vorbereitet.

Die dicken Stammteile wurden mit dem Zugseil angebunden – von der Gondel aus in schwindelnder Höhe und sengender Hitze. „Wir schneiden eine Kerbe ein, sodass die Stammteile langsam umfallen und mit der Winde in eine vorgegebene Richtung gezogen werden können“, erklärte Volker Dieckmann das weitere Vorgehen.

Schritt für Schritt

Nach einigen Minuten war das erste Stammteil angebunden, die erste Kerbe wurde eingeschnitten. Der Kranführer manövrierte die Gondel mit den THW Helfern in einen sicheren Bereich und die Kameraden am Gerätekraftwagen begannen, die Winde zu steuern.

Der Plan der Helfer ging auf: Das mächtige Stammteil fiel genau in die vorgesehene Richtung. Das Ganze wiederholte sich mit den restlichen Stammteilen nochmals und am frühen Nachmittag wurde der morsche Baum in dem extrem unwegsamen Gelände erfolgreich und ohne Zwischenfälle gefällt.