Feudingen. . Man könnte meinen, die Feudinger hätten nach dem vergangenen Wochenende erst einmal genug vom Feiern. Doch pünktlich zum Pfingstbaum-Aufstellen ist der Platz vor der Volkshalle schon wieder voller Menschen. Ob zum Schmücken, Anpacken, Richtung weisen oder nur zum Zuschauen, die Feudinger sind motiviert und gut gestimmt. Die Jubiläums-Euphorie scheint noch nicht verflogen.
Man könnte meinen, die Feudinger hätten nach dem vergangenen Wochenende erst einmal genug vom Feiern. Doch pünktlich zum Pfingstbaum-Aufstellen ist der Platz vor der Volkshalle schon wieder voller Menschen. Ob zum Schmücken, Anpacken, Richtung weisen oder nur zum Zuschauen, die Feudinger sind motiviert und gut gestimmt. Die Jubiläums-Euphorie scheint noch nicht verflogen.
Mittendrin liegt der Baum bereit. Am Vorabend hatte ihn die Pfingstbaumgemeinschaft Feudingerhütte traditionell auf starken Schultern bis zur Volkshalle getragen. Denn zum Jubiläum soll hier heute alles nach Tradition ablaufen - nur etwas größer als gewohnt. Eigentlich stellt in Feudingen jeder seinen eigenen Pfingstbaum auf. Insgesamt neun Pfingstbäume sind gewöhnlich über das ganze Dorf verteilt: Lehmgrube, Auerbach, Hornberg, Hainberg, Kohr, Dorfmitte, Sasselberg, Vogelsang und Feudingerhütte.
Die Idee, den Baum zum Jubiläum gemeinsam in der Dorfmitte aufzustellen, hatte sich nach kurzen Diskussionen durchgesetzt. „Alle waren sich schnell einig und haben gesagt: Wir machen das!“ erinnert sich Hans-Hermann Weber, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft.
Wer wohin gehört, ist unschwer zu erkennen. Viele Pfingstgemeinschaften tragen Gruppen-T-Shirts und bekennen sich in Grün, Blau oder Schwarz zu ihren Nachbarn.
Als es ans Aufstellen geht, spielt das aber keine Rolle mehr. Während die einen die Spitze schmücken, bereiten die anderen den Stamm vor. Der neue Standplatz an der Volkshalle wartet darauf, eingeweiht zu werden. Einige letzte Handgriffe und die 16 Männer sammeln sich rund um den Stamm.
Ein Trecker wird hier nicht gebraucht. Allein Muskelkraft und drei Paar zusammengebundene Fichtenstangen sollen den Baum in die Senkrechte bringen.
Ein erstes Anheben und es geht los. Zu lauten Rufen und bei angestrengten Gesichtern wandert die Spitze immer weiter nach oben. Nach und nach kommen die Fichtenstangen zum Einsatz. Noch einige Korrekturen, dann ein allerletzter Ruck. Alle Augen in den Himmel gerichtet und von der Sonne geblendet ertönt Applaus auf dem Parkplatz. Der Baum steht!
Am Festplatz steht nicht nur das Zelt, auch einige Wagen aus dem großen Festzug sind hiergeblieben. Standesamt, Bahnhof, Denkmal, Bosch-Wagen und Großgemeindestein bilden eine „Wagenburg“, die sich die Feudinger noch einmal aus der Nähe anschauen können. „Ich finde es besonders toll, dass die Wagen hier noch einmal stehen“, freut sich Rolf Kaden, Geschäftsführer der Dorfgemeinschaft.
Wie es sich bei einem traditionellen Pfingstfest gehört, beginnt es mit Kaffee und frischem Kuchen, den jede Pfingstbaumgemeinschaft beigesteuert hat. Das Bier steht natürlich auch schon kalt. Später wird noch der Grill angeschmissen, dafür sorgt der „Förderverein Freibad Feudingen“. „Mehr wird es auch nicht geben – alles ganz simpel, so wie es beim Pfingstfest sein muss“, stellt Hans-Hermann Weber fest.
Gegen Abend finden immer mehr Feudinger den Weg zur Volkshalle. In gemütlicher Runde erinnert sich das Dorf noch einmal an das Festwochenende. Davon haben sich die meisten offensichtlich wieder erholt, das Bier schmeckt jedenfalls schon wieder.