Schameder. . Endlich: Für die 27 Mitarbeiter der NRW Pellets GmbH in Erndtebrück gilt nun ein Haustarifvertrag, der ihnen rückwirkend zum 1. Januar 2018 angehobene Löhne und Feiertagszulagen, aber auch eine Einmalzahlung von mindestens 1000 Euro für 2017 und zwei bis vier Urlaubstage mehr im Jahr bringt. Außerdem ist für 2019 eine weitere Erhöhung der Entgelte um drei Prozent vorgesehen. Einigen konnten sich das Unternehmen und die Gewerkschaft Ver.di jetzt in einer vierten Verhandlungsrunde.

Endlich: Für die 27 Mitarbeiter der NRW Pellets GmbH in Erndtebrück gilt nun ein Haustarifvertrag, der ihnen rückwirkend zum 1. Januar 2018 angehobene Löhne und Feiertagszulagen, aber auch eine Einmalzahlung von mindestens 1000 Euro für 2017 und zwei bis vier Urlaubstage mehr im Jahr bringt. Außerdem ist für 2019 eine weitere Erhöhung der Entgelte um drei Prozent vorgesehen. Einigen konnten sich das Unternehmen und die Gewerkschaft Ver.di jetzt in einer vierten Verhandlungsrunde.

Allerdings könnten die Beschäftigten schon bald einen neuen Arbeitgeber bekommen, denn: Innogy SE, der Mutterkonzern von NRW Pellets, möchte sowohl das Pelletwerk im interkommunalen Indus­triepark Wittgenstein als auch das benachbarte Biomasse-Heizkraftwerk verkaufen.

Zunächst einmal ist der Siegener Ver.di-Gewerkschaftssekretär Thomas Mehlin aber zufrieden, dass „der Tarifkonflikt ohne Arbeitskampf zu einem positiven Ende geführt werden“ konn­te. Ferner sei vor allem das Ende des tariflosen Zustands im Betrieb bedeutsam.

„Die Verhandlungen hatten sich in den vorherigen Runden als recht schwierig erwiesen“, sagt Mehlin – und begründet das auch: „Dies lag einerseits an rechtlichen Problemen in Zusammenhang mit der ursprünglichen Tarif-Forderung, den für den Mutterkonzern Innogy SE geltenden Tarifvertrag anzuwenden. Andererseits waren auch branchenspezifische Standards zu beachten.“

Mutter Innogy will Werke verkaufen

Sandra Silva Riaño, Leiterin Biomasse Deutschland bei Innogy SE und Geschäftsführerin der NRW Pellets GmbH, erklärt: „Ich freue mich, dass wir zu einer Einigung gekommen sind, die die Situation der Mitarbeiter nachhaltig verbessern wird. Ich bin überzeugt, dass damit die NRW Pellets als attraktiver Arbeitgeber in der Region positioniert wird und weiterhin der wirtschaftliche Betrieb des Pelletwerks gesichert ist.“ Der geplante Verkauf ist laut NRW Pellets übrigens die Konsequenz einer Neuausrichtung, bei der Biomasse nicht mehr zu den strategischen Wachstumsfeldern der Innogy SE zählt.

Vor diesem Hintergrund warnt Gewerkschafter Thomas Mehlin die Beschäftigten des Erndtebrücker Pelletwerks, bei einem Eigentümer-Wechsel unüberlegt neue, womöglich ungünstigere Arbeitsverträge zu unterschreiben. Denn: Grundsätzlich seien nach BGB, Paragraf 613a, alle tarifvertraglichen Regelungen ein ganzes Jahr weiter gültig. Erst dann seien seitens des Arbeitgebers Änderungskündigungen möglich.