Erndtebrück. . Die Aktion entführt die Grundschüler dieses Jahr in die Skateboard-Szene. Buchhandlung Weiand schenkt den Schülern eine Exklusiv-Lesung.
Eng wird es auf der Bühne im Mehrzweckraum der Grundschule Erndtebrück. Die Viertklässler drängen sich dicht aneinander und lauschen den Worten von Alexandra Althaus. Die Mitarbeiterin der Buchhandlung Weiand stellt den Kindern das Welttags-Buch „Lenny, Melina und die Sache mit dem Skateboard“ vor – und schenkt es ihnen im Anschluss.
Doch zuvor begeben sich die Viertklässler mit ihr auf eine Reise zurück zum Anfang des Welttages. „Damals gab es einen bösen Drachen“, erzählt Althaus. „Dem wurden jedes Jahr ein Mensch geopfert, damit er die Dörfer in Ruhe lässt.“ Eines Tages sollte jedoch die Prinzessin geopfert werden. Ein Ritter, der des Weges kam, wollte das nicht zulassen und schenkte der Prinzessin die Freiheit, indem er den Drachen erschlug. „Und seitdem schenken sich alle an diesem besonderen Tag etwas, zum Beispiel ein Buch“, sagt Althaus.
Danach erfahren die Kinder endlich mehr über das Buch, das sie im Anschluss geschenkt bekommen. Althaus liest den Anfang vor, gibt den Schülern einen ersten Einblick. Danach wandert der Roman durch die Reihen, auch die Kinder dürfen ein Stück vorlesen, bevor sie schließlich ihr eigenes Exemplar in die Hand gedrückt bekommen.
Das Buch
Natürlich bekommen die Kinder ein besonderes Buch geschenkt. „Ich schenk dir eine Geschichte“ ist eine eigens für den Welttag des Buches konzipierte Reihe. In diesem Jahr entführt die Geschichte die jungen Leser in den Skate-Park. „Lenny, Melina und die Sache mit dem Skateboard“ lautet der Titel der Geschichte von Sabine Zett.
Inhaltlich dreht sich alles um den jungen Skater Lenny und seine Freunde. Die leiden unter Lennys Angeberei. Doch dann verschwindet plötzlich das neue Skateboard. Ergänzt wird der Roman um eine kleine Bildergeschichte von Illustrator Timo Grubing.
Die Aktion
Bereits zum 22. Mal findet die Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ statt. Ihren Erfolg hat sie vor allem den engagierten Buchhändlern zu verdanken, die das Buch auf eigene Kosten bestellen, um es den Schülerinnen und Schülern zu schenken. Ziel der Aktion bleibt dabei, die Kinder mit spannenden Geschichten für das Lesen zu begeistern. Auf diesem Wege soll die Lesekompetenz gestärkt werden – auch für Kinder, die noch nicht so gut deutsch sprechen können.
Förderung der Leselust
„Ich schenk dir eine Geschichte“ ist eine gemeinsame Aktion des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der örtlichen Buchhandel, der Stiftung Lesen des cbj-Verlages sowie der Deutsche Post AG und des ZDFs.
Buchhändler können den Roman zum Selbstkostenpreis von 80 Cent bestellen.
Auf ihrer Internetseite stellt die Kooperation auch Materialien für die Einbindung des Buches in den Unterricht zur Verfügung.
Ob diese Idee mit „Lenny, Melina und die Sache mit dem Skateboard“ funktioniert, ist allerdings fragwürdig. Denn schon beim Vorlesen im Mehrzweckraum der Grundschule zeigen sich die Tücken des Buches. In der Skateboard-Szene werden viele englische Begriffe genutzt, vor allem für ihre Tricks. Nicht nur einmal stolpern die Zehnjährigen über die ungewohnten Wörter.
Entmutigen lassen sie sich davon jedoch nicht. Mit gesenkten Köpfen verlassen sie den Mehrzweckraum – bereits in ihre neue Lektüre vertieft. Der Roman, so erzählen die Lehrerinnen, wird in den Unterricht eingebaut, außerdem ist eine Teilnahme am Kreativ-Wettbewerb geplant. Bei diesem dürfen die Kinder eigene Vorschläge für die Fortsetzung der Reihe einschicken.