Birkelbach/Frankfurt. . Generalstaatsanwaltschaft übernimmt das Ermittlungsverfahren gegen mutmaßlichen Bankräuber aus Birkelbach. Mehrere Taten werden ihm zugeordnet.

Mit der Festnahme eines 45 Jahre alten Mannes aus Birkelbach am 13. März ist der Kriminalpolizei Korbach offenbar ein bemerkenswerter Fang ins Netz gegangen. Die bisherigen Ergebnisse der intensiven Ermittlungen und Vernehmungen des Beschuldigten lassen den Schluss zu, dass er für eine Vielzahl von Banküberfällen seit dem Jahr 2011 in Frage kommen kann.

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Von Yannik Lückel und Lars-Peter Dickel

Für diese Annahme spricht insbesondere auch die Tatsache, dass die bislang federführende Staatsanwaltschaft in Kassel das Verfahren Anfang der Woche an die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main abgegeben hat. Das hat Staatsanwältin Verena Bring, als stellv. Pressesprecherin der Kasseler Behörde unserer Redaktion am Mittwoch mitgeteilt.In Frankfurt ist Oberstaatsanwalt Alexander Badle zuständig für Medienauskünfte.

In einem am Mittwoch geführten Telefonat mit der WESTFALENPOST bat er allerdings um Verständnis, dass er zu dem konkreten Fall „heute keine Auskünfte geben“ könne. „Ich bin da momentan nicht sprechfähig“, sagte er und verwies auf das von der Generalstaatsanwaltschaft verantwortete Verfahren gegen Menschenhändler, bei dem am Mittwoch die bundesweit größte Razzia in ganz Deutschland durchgeführt worden war. Dafür war Badle quasi ein von Medienvertretern rund um die Uhr gefragter Ansprechpartner.

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Raubüberfall auf die Waldecker Bank in Adorf. Die Polizei ist mit massivem Kräfteeinsatz vor Ort und befragt Passanten. Foto: Elmar Schulten
Von Lars-Peter Dickel und Christoph Vetter

Gleichwohl erläuterte er kurz die Übernahme der Ermittlungen gegen den Familienvater aus Birkelbach. „Wir führen das Verfahren für die Staatsanwaltschaft Kassel weiter, In dem Verfahren gibt es einen überregionalen Bezug.“ Auf konkrete Nachfrage dementierte Badle nicht, dass es dabei um ein Dutzend Banküberfälle geht, die überwiegend in Hessen, aber auch in Rheinland-Pfalz und NRW verübt worden waren. – die gesamte Beute wird mit über 100 000 Euro angegeben.

Beamte sprechen von „Serientäter“

Der von einem nordhessischen Sondereinsatzkommando (SEK) in seiner Birkelbacher Wohnung Festgenommene ist am 14. März vom Korbacher Amtsgerichtsdirektor Karl-Heinz Kalhöfer-Köchling zur Untersuchungshaft in die Justizvollzugsanstalt Kassel I geschickt worden. Dort haben Korbacher Kripobeamte inzwischen mehrere Vernehmungen durchgeführt. Anwesend dabei war ein dem Beschuldigten beigeordneter Pflichtverteidiger aus Hessen.

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Mit diesen beiden Bildern aus der Überwachungskamera der Bank haben Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei nach dem mutmaßlichen Bankräuber gefahndet.
Von Lars-Peter Dickel und Christoph Vetter

Von einem „Serientäter“ sprechen Ermittlerkreise im benachbarten Bundesland. Von ihnen erfuhr die WP-Redaktion Wittgenstein, dass der bei in Birkelbach beschlagnahmte Wagen des Beschuldigten wohl als Spurenträger für den jüngsten Überfall am 2. Januar in Adorf nicht in Frage komme. Dieses Fahrzeug, so heißt es, wäre erst nach dieser Tat geleast worden – angeblich für 1000 Euro im Monat.