Bad Laasphe. Das Finale der Reihe „Samstags live“ im Bad Laaspher Haus des Gastes: „The Rogues“ und Gäste unternehmen musikalischen Ausflug zur grünen Insel
So richtig was auf die Ohren gab es für die zahlreichen Zuhörer bei der Finalveranstaltung der Rockpalast-Reihe „Samstags live“ im Haus des Gastes. Verantwortlich für dieses Spektakel war die Irish-Folk-Punk-Band „The Rogues from County Hell“. Irische Musik in Deutschland – geht das überhaupt?
Das kann eindeutig bejaht werden – steigt die Zahl ihrer Fans doch nicht nur europaweit in kaum für möglich gehaltene Höhen. Vor allem, seit Mitte der 90er die Irish-Dance-Shows „Riverdance“ und „Lord of the Dance“ populär wurden. Keine Frage: Irish Folk oder Speed Folk sind bei den Deutschen beliebter als je zuvor.
Freiheitskampf und Seemannsgarn
Ein weiterer Ableger ist der Irish Folk Punk, eine Vermischung von Stilelementen und Ansätzen der Punkmusik mit Elementen der Folklore-Musik und/oder des Folk-Rock. Die erste Irish-Folk-Punk-Band waren die 1981 gegründeten „The Pogues“. Ganz in ihrem Sinne stehen die aus dem Siegerland kommenden „Rogues“, die sich in Teilen ihres Programms aber auch in einer etwas härteren Gangart präsentieren, die mit Stücken vom „Flogging Molly“ oder den „Dropkick Murphys“ zum Pogen und Abtanzen auffordern.
Fester Platz im Angebotskalender
Rockpalast-Chef Peter Achatzi zieht ein positives Fazit der diesjährigen Veranstaltungsreihe.
„Unser Programm hat einen festen Platz im Angebotskalender Bad Laasphes gefunden, vertreibt nicht nur den Winterblues, sondern lässt auch keine Frühjahrsmüdigkeit aufkommen. Wir freuen uns darauf, nach einer kurzen Schaffenspause in der neuen Saison mit frischen Ideen wieder an den Start zu gehen.“
In der Interpretation alter Klassiker und eigener Songs beweist die Band, dass sie nicht nur ihre Instrumente beherrscht, sondern auch in der Lage ist, eigene Sahnestückchen zu entwickeln. So haben sie mit dem Titel „Shane“ nicht nur ihre Hochachtung für den Folk-Punk-Erfinder Shane MacGowan, der in diesem Januar todkrank seinen 60. Geburtstag feierte, zum Ausdruck gebracht, sondern auch noch einen absoluten Ohrwurm geschaffen.
Den großen Saal im Haus des Gastes zum Beben brachten auch „Irish Dervish“, „Dirty old town“, „The Star of the County Down“ und „Irish Rover“. Irisches Heimatgefühl, Freiheitskampf, Seemannsgarn und ein rebellischer Geist finden sich dabei zu einem musikalischen Wirbelsturm zusammen, der alles andere im Sinn hat, als auf Musikbühnen Beschaulichkeit zu vermitteln.
Unbändige Energie
Eindringliche irische Melodien, vorgetragen von Tin Whistle, Akkordeon und Banjo, gepaart mit der Kraft einer druckvollen, treibenden Rhythmusgruppe aus Gitarren, Bass und Schlagzeug – sie bilden den musikalischen Boden, auf dem Sänger „Acci“ Büdenbender seiner stimmlichen Power freien Lauf lassen kann. So begeistern sechs Musiker und eine Musikerin auch in Bad Laasphe mit einer Mischung aus hartgesottenem Rock, kombiniert mit harmonischen Folk-Melodien.
Das schnelle Tempo zeugt nicht nur von hohem musikalischen Können, sondern transportiert auch die unbändige Energie der Musiker. So entsteht eine ansteckende Lebensfreude, die sich schon nach kurzer Zeit auf das Publikum überträgt. In den Pausen legte übrigens DJ Diesel auf.