Wittgenstein. . Das ist eine gute Nachricht: Die Feuerwehr löscht Brände, ein Brennpunkt ist die Freiwilligkeit in Wittgenstein aber nicht – jetzt noch nicht.

Das ist mal eine gute Nachricht: Die Feuerwehr löscht Brände, ein kritischer Brennpunkt ist die Freiwilligkeit in Wittgenstein aber nicht – noch nicht. Wir haben mit dem stellvertretenden Kreisbrandmeister und Bad Laaspher Wehrführer Dirk Höbener gesprochen und der zieht unterm Strich eine positive Bilanz für die vielen Maßnahmen, die die Freiwilligen Feuerwehren auf dem Land ergreifen, um auch künftig personell den Anforderungen gerecht zu werden.

Schlechte Prognosen greifen nicht

„Der demographische Faktor macht sich weniger bemerkbar als prognostiziert“, freut sich Höbener. Aber darauf dürfe man sich nicht ausruhen, denn: „Es wird immer schwerer, Leute zu rekrutieren. Das merken die Feuerwehren schon, vor allem bei den Quereinsteigern.“

Umso wichtiger ist es, bereits die Kinder und Jugendlichen zu erreichen. Wenn die Jugendlichen dann 16 Jahre alt sind, können sie bereits an Feuerwehr-Fachlehrgängen für die Erwachsenen teilnehmen, auch wenn sie noch nicht im Einsatzdienst stehen. Dieses langsame Heranführen an die Aufgaben und die notwendigen Kenntnisse hat sich über die Jahre bewährt, findet Höbener.

Kinder und Jugendliche ansprechen

Steigende Zahlen in Erndtebrück

428428 Aktive kann Bad Berleburg vorweisen und hat damit die zweitgrößte Freiwillige Feuerwehr im Kreis Siegen-Wittgenstein.

163163 Aktive zählt die Feuerwehr Bad Laasphe aktuell. Laut Dirk Höbener schwanken die Zahlen leicht.

165 165 Feuerwehrleute gibt es derzeit in Erndtebrück. Das sind sieben mehr als noch vor einem Jahr – ein deutlich positiver Trend.

Ein Resümee der Kinderfeuerwehr, die sprichwörtlich vielerorts auch noch in den Kinderschuhen steckt, will der Laaspher noch nicht ziehen: „Bei uns wechseln jetzt die ersten in die Jugendfeuerwehr. Eine Bilanz können wir erst dann ziehen, wenn die ersten Kinderfeuerwehrmitglieder auch bis in den aktiven Dienst bei uns bleiben.“ Trotzdem trügen die Anstrengungen Früchte, das zeige sich auch nach knapp 40 Jahren Jugendfeuerwehr: In Bad Laasphe gibt es sie seit 39 Jahren, in Feudingen seit 24 und in Girkhausen seit 26 Jahren – um nur drei Wittgensteiner Beispiele zu nennen.

Mit Feuerwehr aufgewachsen

„Im Schnitt über die vergangenen Jahre können wir im Einsatzdienst die Zahl der Aktiven halten“, sagt Höbener und das führt er mangels Quereinsteigern eben auf die Sozialisation mit der Feuerwehr durch die gute Nachwuchsarbeit zurück. In den Jugendfeuerwehren, die sich an die 10- bis 17-Jährigen richtet, und vor allem auch der Kinderfeuerwehr, deren Zielgruppe die 6- bis 10-Jährigen sind, steht nicht ausschließlich der feuerwehrtechnische Dienst im Vordergrund. Hier wird auch qualifizierte, allgemeine Jugendarbeit geleistet. In der Kinderfeuerwehr kommt dann vor allem auch die spielerischer Heranführung an das Thema Feuerwehr eine zusätzliche Bedeutung. In Bad Laasphe, das eine Vorreiterrolle einnimmt, wurde die Kinderfeuerwehr mit vier Gruppen im September 2016 ins Leben gerufen. Im April 2017 gründet auch die Gemeinde Erndtebrück eine Kinderfeuerwehr. In Bad Berleburg gibt es aktuell keine Kinderfeuerwehr.