Bad Berleburg. . Ein harter Kern ehrenamtliche Bauhelfer hat die Winterpause beendet. Wenn das Dach komplett gedeckt ist, geht es am Sengelsberg an die Außenwände

Das neue Museum am Sengelsberg, in dem das Wittgensteiner Heimatzentrum eingerichtet werden soll, nimmt Konturen an. „Nach dem Winter haben wir die Arbeiten wieder aufgenommen,“ erzählt Klaus Daum als Vorsitzender des federführenden Heimatvereins Landwirtschaft und Brauchtum in Bad Berleburg. Aber so ganz untätig ist der harte Kern an ehrenamtlichen Helfern nicht gewesen.

Rund 650 Quadratmeter Dach soll bis zum Ende der Woche inklusive Dämmung gedeckt sein. Eine Öffnung bleibt allerdings für die geplante Lichtkuppel in der Mitte der Halle. Eine Zwischendecke soll im späteren Frühjahr eingezogen werden, um ausreichend Lagermöglichkeit zu geben.

Auf der Baustelle arbeitet stets ein harter Kern an ehrenamtlichen Helfern: Hier reichen Friedhelm Kroh und Klaus Daum einen Trägerbalken an Peter Kremer auf dem Hubwagen.
Auf der Baustelle arbeitet stets ein harter Kern an ehrenamtlichen Helfern: Hier reichen Friedhelm Kroh und Klaus Daum einen Trägerbalken an Peter Kremer auf dem Hubwagen. © Christoph Vetter

Komponenten aus früherer Halle der Firma Dekor

Gehalten wird das Dach von den schweren Eisenträgern, die früher einmal zu einer der Dekor-Hallen am Hilgenacker gehört haben. Jetzt sind auf der Baustelle die ersten Konturen sichtbar. Hier liegen Holzbalken als gedachte Abgrenzungen für den künftigen Versorgungstrakt mit der Heizungsanlage; dort kann man sich mit ein wenig Fantasie bereits die Küche neben dem künftigen Aufenthaltsraum für die Besucher vorstellen. Geplant ist in dem Bereich auch eine Außenterrasse, verrät Klaus Daum.

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Er ist „den vielen Helfern sehr dankbar“, betont er; denn der Verein hat sich für einen gehörigen Anteil an Eigenleistung verpflichtet. Unterstützer gibt es aber auch aus der Wirtschaft: Aleksandar Bikar hilft mit Aluminiumplatten von der Außenverkleidung der Bikar-Halle in Raumland; Christian Womelsdorf und Berge Bau stellen Maschinen und Material zur Verfügung, Befestigungsmaterial liefert Ejot, Andreas Jüngst hat den Bauplatz geschoben und planiert.

Hervorheben möchte Klaus Daum, dass an dem neuen Standort „ein sehr gutes nachbarschaftliches Verhältnis zur Kyffhäuser-Kameradschaft entwickelt“ habe, die ihren Festplatz und Räumlichkeiten auf dem bekannten Kriegerplatz unterhalten. Die Nutzung von deren Toilettenanlagen oder die Lieferung von Strom? Alles kein Problem.

Der Weg ist also geebnet für das neue Domizil des Heimatvereins Landwirtschaft und Brauchtum. Untergebracht darin wird – wie berichtet – auch das zentrale Archiv des Wittgensteiner Heimatvereins, dessen Vorsitzender Otto Marburger sich auf ein „Haus der Wittgensteiner Geschichte“ am Sengelsberg freut. Dafür sind u.a. offene Vitrinen und eine Leseecke geplant. Bonbon hierbei: Ein großes Panoramafenster öffnet den Blick in Richtung Schloss Berleburg.

Fusion mit dem Museumsverein

Mit einziehen in das neue Gebäude wird wohl auch der Museumsverein für die Berleburger Stadtgeschichte mit seinen Exponaten. Die zweite Vorsitzende, Gabi Born, bestätigt diese Information unserer Zeitung: „Ja, wir streben eine Fusion an, weil wir dann die Kräfte optimal bündeln und unsere Arbeit fortsetzen können.“ Ein Notar prüfe momentan die juristischen Modalitäten für den Zusammenschluss.

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Offen sind die Heimatfreunde weiterhin für die Aufnahme der VfL-Skiabteilung, die eine Unterbringungsmöglichkeit für ihre Gerätschaften und Materialien sucht. „Wir werden bald Gespräche führen“, kündigt Klaus Daum an.

Mit den Arbeiten werden sich die freiwilligen Helfer weiter ranhalten müssen, denn bis November 2018 muss die Förderung abgerechnet werden. Der Scheck in Höhe von knapp 168 000Euro als Förderung von der Bezirksregierung Arnsberg deckt ein gutes Drittel der gesamten Investitionen ab. Eigenmittel in Höhe von gut 300 000 Euro soll der Verein beisteuern. Hier können jedoch die Arbeitsstunden der Helfer mit jeweils 15 Euro gefördert werden.

Der Verein sieht den Bau des Museums am Rothaarsteig als Verpflichtung gegenüber früheren Generationen.